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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gierige Raubinsekten umher. Erfreulicherweise lenkten Musik und Holo-Kunstwerke den autonomen Roboter ab. Schimmernde, flussmetallartige Bilder stilisierter Denkmaschinen-Kriegsschiffe vollführten im Weltall Gefechtsmanöver, und aus dem Hintergrund untermalten Harmonien aus Claude Jozzinys ganz von Maschinen gespielter Metallsymphonie, eines der größten Meisterwerke synthetisierter klassischer Musik, das holografische Geschehen. Mit tiefer Befriedigung schaute sich Erasmus die in verschiedenen Räumen der Villa projizierten Bewegungen simulierter Kriegsschiffe an, deren Waffen feindliche Raumfahrzeuge und Planeten zerstörten. Wäre echter Krieg doch auch so einfach!
    Omnius pfuschte weiter peinliche Kunstprojekte zurecht, imitierte Erasmus' Anstrengungen oder die Werke historischer menschlicher Meister. Bislang hatte der primäre Allgeist die Vokabel Nuance überhaupt nicht begriffen. Allerdings war auch Erasmus vielleicht einmal derart unfähig gewesen, bevor Serena Butler ihm behilflich gewesen war, die Unterscheidung der Feinheiten zu erlernen.
    Per mentalem Befehl deaktivierte der Roboter die kulturelle Darbietung und betrat unmittelbar darauf den großen Zentralraum des benachbarten Laborgebäudes, wo der gliederlose Rumpf des Tlulaxa – wie immer – in seinem Lebenserhaltungsgestell ruhte.
    Überrascht erblickte der Roboter neben dem verstümmelten Menschen den kleinen Yorek Thurr. »Was suchst du hier?«, erkundigte sich Erasmus.
    Indigniert rümpfte Thurr die Nase. »Ich wüsste nicht, dass ich eine Erlaubnis brauche, um die Laboratorien zu betreten. Der Zutritt ist mir noch nie verwehrt worden.«
    Selbst nach zwanzig Jahren bevorzugte Thurr noch die elegante Kleidung, die er getragen hatte, während er als Despot über Wallach IX herrschte. Seine Garderobe neigte weniger zum Prunkhaften oder Farbenfrohen als in Erasmus' Fall, aber er legte Wert auf edle Stoffe, leuchtende Farben und beeindruckende Accessoires. Heute trug er einen mit Juwelen besetzten Gürtel, einen Goldreif auf dem Kahlkopf und einen langen Zierdolch an der Hüfte, mit dem er nach Lust und Laune schon zahlreiche unglückselige Untertanen abgestochen hatte. Hier auf Corrin gab es noch Millionen menschlicher Gefangener, an denen er sich nach Belieben abreagieren konnte.
    »Wir dachten, du wärst in deinen chirurgischen Experimentiersälen beschäftigt«, sagte Rekur Van in hämischem Tonfall. »Um einen lebenden Menschen zu sezieren oder zu versuchen, ihn wieder zusammenzusetzen.« Ruckartig schaute der Tlulaxa mit bösem Blick hinüber zu Vierbein und Vierarm, die in den Nebenräumen langfristige Forschungsprojekte überwachten.
    »So vorhersehbar ist mein Verhalten?«, fragte Erasmus. Dann erkannte er, dass Thurr seiner ursprünglichen Frage ausgewichen war. »Du hast mir nicht geantwortet. Zu welchem Zweck hältst du dich in meinen Laboratorien auf?«
    Der Mann schenkte ihm ein versöhnliches Lächeln. »Ich möchte Corrin genauso gerne verlassen wie du. Ich will der Liga ihren Scheinsieg entreißen und sie zerschmettern. Vor Jahren sind wir mit der Retrovirus-Epidemie recht erfolgreich gewesen, und vor kurzem haben unsere kleinen Fressmaschinen die Blockade durchbrochen. Inzwischen dürften sie einige Liga-Planeten erreicht haben.« Er rieb sich die Hände. »Rekur Van und ich brennen ungeduldig darauf, etwas Neues anzupacken.«
    »Das Gleiche gilt für mich, und aus genau diesem Grund bin ich hier.« Erasmus trat näher. Thurr konnte ihm durchaus eine Hilfe sein, auch wenn sein Geist seit der missratenen Lebensverlängerungsbehandlung nicht immer stabil blieb.
    »Du hast eine Idee?« Rekur Van sabberte erwartungsvoll, aber er konnte sich nicht den Mund abwischen.
    »Ich habe viele Ideen«, gab der Roboter mit bemerkenswert gut simuliertem Stolz zur Antwort. Menschliche Ungeduld faszinierte ihn, und er überlegte, ob sie möglicherweise mit der endlichen Natur ihres Daseins zusammenhing, dem stets gegenwärtigen Wissen, dass sie für alles Angestrebte nur die Zeit zur Verfügung hatten, die ihnen das Leben ließ.
    »Schaut her.« Erasmus demonstrierte eine Vielzahl von Flussmetall-Gesichtsausdrücken: grimmige Mienen aller Art, eine Fratze mit einem künstlichen Maul voller scharfer Metallzähne.
    Den Tlulaxa schien diese Vorführung vollkommen ratlos zu machen; Thurr dagegen war offenbar nur verärgert.
    Schließlich erklärte Erasmus seine Absicht. »Ich halte diese Gesichter, ja sogar meine gesamte Erscheinung, für

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