Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Meine Botschaft ist von eminenter Wichtigkeit.«
»Deine Botschaft? « Faykan lächelte und kehrte an seinen Schreibtisch zurück. Er bot ihr ein kühles Getränk an, das sie ablehnte. »Das mag sein, aber kann jemand bei all dem Lärm und Geschrei, wenn Plaz und Metall zertrümmert wird, noch deine Botschaft verstehen?«
»Es muss geschehen, Onkel.« Rayna blieb stehen, obwohl sich Faykan wieder in seinen gemütlichen Amtssessel sinken ließ. »Du hast erlebt, wozu die Denkmaschinen imstande sind. Hast du vor, mir durch deine Soldaten Einhalt zu gebieten? Es wäre mir lieber, wenn ich dich nicht zum Feind hätte.«
»Ach, ich habe keine Einwände gegen die Resultate deines Feldzuges. Ich habe nur gewisse Schwierigkeiten mit deinen Methoden. Wir müssen den Fortbestand unserer Zivilisation im Auge behalten.«
»Bislang waren meine Methoden erfolgreich.«
Der kommissarische Viceroy seufzte und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. »Ich möchte dir einen Vorschlag machen. Ich hoffe, dass du mir zumindest die Gelegenheit gibst, ihn dir zu unterbreiten.«
Rayna schwieg. Sie war skeptisch, aber bereit, in Betracht zu ziehen, was ihr Onkel ihr zu sagen hatte.
»Auch wenn dein Hauptziel darin besteht, alle Denkmaschinen auszumerzen, musst du zugeben, dass deine Anhänger oftmals ... ein wenig über dieses Ziel hinausschießen. Sie verursachen beträchtliche Kollateralschäden. Schau dich in Zimia um, wie viel wir nach den Angriffen der Cymeks, der Roboter und der Metallschrecken wieder aufgebaut haben. Dies ist die Hauptstadt aller Liga-Welten, und ich kann einfach nicht zulassen, dass sich dein ungebärdiger Pöbel in den Straßen austobt und alles in Schutt und Asche legt.« Er verschränkte lächelnd die Finger. »Also zwing mich bitte nicht, etwas zu tun, bei dem viele Menschen zu Schaden kommen würden. Ich möchte meinen Wachen nicht befehlen, das Feuer auf deine Anhänger zu eröffnen. Selbst wenn ich mich bemühen würde, die Opfer auf das absolute Minimum zu beschränken, wäre es am Ende trotzdem ein Blutbad.«
Rayna erstarrte, aber sie wusste, dass Faykan die Wahrheit sprach. »Das will niemand von uns.«
»Dann würde ich gerne eine etwas dauerhaftere Lösung vorschlagen. Du darfst ungehindert deine Botschaft über ganz Salusa verbreiten. Du kannst die Bewohner auffordern, ihre angeblich verderbten Maschinen und Geräte abzugeben. Ich werde dir sogar erlauben, sie im Rahmen einer Großdemonstration zu zerstören. Es ist mir egal, welche Ausmaße diese Veranstaltung annimmt. Aber wenn ihr durch die Straßen von Zimia marschiert, müsst ihr die Ordnung wahren.«
»Nicht alle Menschen werden ihre Maschinen freiwillig hergeben wollen. Sie wurden bereits vom Feind verführt und korrumpiert.«
»Ja, aber sehr viele werden sich von der emotionalen Leidenschaft mitreißen lassen, die du in ihnen entfachst, junge Frau. Ich könnte eine Gesetzesvorlage einbringen, nach der die Entwicklung jeglicher Maschine verboten wird, die auch nur annähernd einem Gelschaltkreis-Computer ähnelt.«
Rayna biss die Zähne zusammen und beugte sich über den Tisch. »Ich habe das Gebot unmittelbar von Gott vernommen: Du sollst keine Maschine nach deinem geistigen Ebenbilde machen.«
Faykan lächelte. »Gut. Wir können genau diesen Wortlaut im Gesetzantrag verwenden, den ich stellen werde.«
»Es wird Ausnahmen geben, Menschen werden sich weigern ...«
»Dann werden wir sie bestrafen«, versprach Faykan. »Glaub mir, Rayna, ich werde mich dafür einsetzen.« Er kniff die Augen zusammen, und seine Miene nahm einen berechnenden Ausdruck an. »Es gibt allerdings etwas, das du für mich tun kannst, um sicherzustellen, dass ich genügend Einfluss erhalte, um dir helfen zu können.«
Rayna schwieg wieder, während Faykan fortfuhr. »Zu Beginn dieses Djihad nahm Serena Butler lediglich den Titel eines kommissarischen Viceroy an, weil sie der Ansicht war, eines solchen offiziellen Titels nicht würdig zu sein, bis die letzte Denkmaschine vernichtet ist. Ja, die Denkmaschinen auf Corrin sind weiterhin ein Stachel in unserem Fleisch, aber der eigentliche Djihad ist vorbei. Der Feind ist besiegt.« Er richtete einen Finger auf Rayna. »Nun zu dir, junge Frau. Wenn du mich als meine Nichte und als Anführerin des Serena-Kults unterstützt, werde ich den Titel des Viceroy mit allen Rechten und Pflichten annehmen. Das wird ein großer Tag für die Menschheit sein.«
»Und damit erhältst du die Möglichkeit, Gesetze zu erlassen,
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