Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
konfrontiert.«
    Schließlich lenkte El'hiim ein. »Ich weiß noch, wie du mit mir zu anderen Dörfern und nach Arrakis City gegangen bist, obwohl mir bewusst ist, wie sehr dir diese Orte missfallen. Ich kann für meinen Stiefvater dasselbe Opfer bringen. Es ist lange her, seit ich daran erinnert wurde, wie primitiv und schwierig das Leben für die gesetzlosen Gefährten von Selim Wurmreiter gewesen sein muss.«
    Vor den anderen Dorfbewohnern erweckte El'hiim den Eindruck, dass er dem alten Mann lediglich einen Gefallen erweisen wollte. Seine jungen, wasserfetten Anhänger in ihrer seltsamen, bunten Kleidung machten Scherze und wünschten El'hiim viel Spaß.
    Doch Ishmael sah die Unsicherheit und sogar eine Spur von Furcht in den Augen des Naib. Sehr gut.
    In den vergangenen Jahrzehnten hatte El'hiim vergessen, wie man die Wüste respektierte. Ungeachtet der vielen Luxusartikel, die die Zensunni von fremden Händlern gekauft hatten, war es immer noch Shai-Hulud, der dort draußen regierte. Der Alte Mann der Wüste kannte keine Gnade mit jenen, die die heiligen Gesetze missachteten.
    El'hiim hinterließ seinen Stellvertretern genaue Anweisungen. Seine Pilgerreise mit Ishmael würde mehrere Tage beanspruchen, und in dieser Zeit sollten die Dorfbewohner die VenKee-Händler oder andere Außenweltler, die den besten Preis boten, weiterhin mit Gewürz beliefern. Obwohl Chamal sichtlich gealtert war, hatte sie immer noch bei den meisten Frauen in der Höhlenstadt das Sagen und würde dafür sorgen, dass alle ihre Arbeit erledigten. Sie küsste ihren Vater auf die trockene, ledrige Wange.
    Ishmael sagte nichts und blickte voller Sehnsucht auf die weiten, makellosen Dünen hinaus, als die zwei Männer vom Felsendorf aufbrachen. Als sie im Mondlicht den offenen Sand erreicht hatten, wandte er sich an seinen Stiefsohn. »Ruf einen Wurm für uns, El'hiim.«
    Der Naib zögerte. »Ich möchte dir diese Ehre nicht nehmen, Ishmael.«
    »Bist du nicht fähig, das zu tun, wodurch dein Vater zu einer Legende wurde? Hat der Sohn von Selim Wurmreiter Angst, Shai-Hulud zu rufen?«
    El'hiim stieß einen ungeduldigen Seufzer aus. »Du weißt, dass das nicht wahr ist. Ich habe schon viele Würmer gerufen.«
    »Aber schon seit langer Zeit nicht mehr. Tu es jetzt. Es ist ein notwendiger Bestandteil unserer Reise.«
    Ishmael beobachtete, wie der Naib den Resonanzstab der Trommel in den Sand steckte und mit dem Rhythmushammer auf das Fell schlug. Er kontrollierte jeden Handgriff El'hiims, wie er seine Ausrüstung bereitlegte und sich auf die Begegnung mit dem Monstrum vorbereitete. Seine Bewegungen waren schnell und ruckartig; offensichtlich war er sehr nervös. Ishmael kritisierte ihn nicht, aber er machte sich darauf gefasst, helfend einzugreifen, falls es zu Schwierigkeiten kommen sollte.
    Selbst für einen Meister war es eine gefährliche Angelegenheit, einen Sandwurm zu rufen, und El'hiim hatte beinahe vergessen, wie man mit der Gefahr lebte. Ihre Reise würde ihn daran erinnern – und an vieles andere.
    Das Geschöpf traf unter lautem Zischen und mit dem Geräusch rieselnden Sandes ein, begleitet von beißend riechenden Ausdünstungen. »Es ist ein großer Wurm, Ishmael!« Die Ehrfurcht und Aufregung in seiner Stimme überlagerten beinahe seine Angst. Sehr gut.
    Der Wurm bäumte sich auf, und El'hiim rannte los. Jetzt war er ganz auf sein Ziel konzentriert. Ishmael warf seine Haken und Seile, kletterte hinauf und half bei der Sicherung. El'hiim schien gar nicht darauf zu achten, wie viel Arbeit Ishmael ihm abnahm, und sein Stiefvater wies ihn nicht darauf hin.
    Begeistert kletterte El'hiim auf dem Rücken des Wurms und warf dem alten Mann an seiner Seite einen Blick zu. »Und wohin geht die Reise jetzt?« Er schien sich an seine Jugendzeit zu erinnern. Endlich.
    Während sein langes grau-weißes Haar im Wind wehte, zeigte Ishmael auf den ebenen, schattigen Horizont. »Dort hinaus, in die tiefste Wüste, wo wir sicher und allein sind.«
    Der Wurm pflügte durch den losen Dünensand und legte im Laufe der Nacht eine weite Strecke zurück. Selim Wurmreiter hatte seine Gruppe von Gesetzlosen ursprünglich in die ödeste Wildnis mitgenommen, wo sie sich verstecken konnte, und Marha hatte sie noch weiter ins Exil geführt. Doch seit Wurmreiters Tod hatten die meisten seiner Anhänger ihre Wildheit verloren und sich durch Luxus und ein leichtes Leben verführen lassen. Ehemals isolierte Ansiedlungen rückten wieder näher an die verstreuten

Weitere Kostenlose Bücher