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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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seiner großen Überraschung und Verwirrung erfuhr Thurr, dass die Djipol aufgelöst worden war. Seit dem Ende des Krieges vor fast zwei Jahrzehnten war die Sicherheit der Liga unglaublich nachlässig geworden. Nachdem er seine Umgebung studiert und eine geeignete Methode entwickelt hatte, kam Thurr mühelos an den Wachposten vorbei und konnte das Herz der Stadt betreten.
    Xander Boro-Ginjo war nun der Große Patriarch, als Neffe und Nachfolger von Tambir. Er war erst ein Jahr nach Thurrs vorgetäuschtem Tod geboren worden. Wie es aussah, war Xander nicht mehr als eine zaudernde Galionsfigur, eine pummelige, verweichlichte Puppe, die von einem überlegenen Meister manipuliert werden musste.
    Thurr spürte ein brennendes Feuer in seiner Brust. Er hatte es mehr als je zuvor verdient, der Große Patriarch zu sein. Thurr konnte sehr überzeugend sein, und er hoffte, für einen sauberen Übergang sorgen zu können. Im richtigen Augenblick würde er seine wahre Identität und wundersame Rückkehr verkünden und eine heldenhafte und frei erfundene Geschichte von Gefangenschaft und Folter durch Omnius erzählen. Dann würde er beanspruchen, was ihm zustand. Die Menschen würden ihre Not erkennen und die Weisheit seines Angebots einsehen.
    Heimlich beobachtete er den Verwaltungspalast des Großen Patriarchen und studierte seine Routinen und Gewohnheiten. Er erkundete die Lage von Forschungszentren, Bürogebäuden und des Hauptquartiers der Armee der Menschheit und ermittelte die Arbeitsbereiche der Ministerien. Die offensichtliche Ausuferung der Bürokratie bewies, dass die Liga bereits stagnierte und auf einen Irrweg geraten war, auf dem sie nichts Großes mehr zustande bringen würde.
    Thurr war gerade noch rechtzeitig eingetroffen. Er wusste, dass er die Dinge wieder in Ordnung bringen konnte.
    Er brauchte nicht lange, um einen Plan zu entwickeln, wie er sich in die Büros des Großen Patriarchen einschleusen konnte. Er legte die unscheinbare Maske des Balut-Flüchtlings ab und »erwarb« die angemessene Kleidung eines Beamten der Liga, entsorgte die Leiche des Mannes und arbeitete sich durch die Säle und Büros des Verwaltungspalasts hinauf.
    Thurr stellte sich vor, dass er als verlorener Held willkommen geheißen wurde, sobald er Xander Boro-Ginjo seine wahre Identität offenbarte. Paraden würden durch die Straßen ziehen, die Menschen würden die epische Geschichte seines Lebens bejubeln und sich über seine Rückkehr in die Liga freuen. Thurrs dunkle Augen funkelten in freudiger Erwartung.
    Ohne allzu große Vorsicht machte er sich auf den Weg zu einem Raum, zu dem er Zugang hatte, stieg durch das Fenster nach draußen und überquerte einen schmalen Sims, der zu einem Fenster auf der Rückseite des Büros führte, das sein Ziel war. Er wartete, bis Xander in seinem Privatbüro allein war, dann stieg er hinein.
    Thurr wartete lächelnd und mit stolzgeschwellter Brust, dass er willkommen geheißen wurde. Der zerstreute Große Patriarch blickte von seinem Schreibtisch auf und sah ihn mit verwirrten Ausdruck statt mit Furcht oder Zorn an. Seine kunstvoll gearbeitete Amtskette hing ihm schwer um den dicken Hals. »Wer sind Sie und was machen Sie hier?«, fragte er. Dann konsultierte er ein Buch, das auf seinem Schreibtisch lag. »Haben Sie einen Termin?«
    Thurrs dünne Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Ich bin Yorek Thurr, der ehemalige Kommandant der Djihad-Polizei. Ich war die rechte Hand und der Sonderberater Ihres Großvaters.«
    Durch die lebensverlängernde Behandlung sah er immer noch wie ein Mann mittleren Alters aus, auch wenn er in den letzten fünf Jahren seltsame Muskelzuckungen erlebte, die ihn zu der Überlegung veranlasst hatten, ob Omnius ihn irgendwie hintergangen hatte. Dieser pummelige Flegel würde niemals glauben, wie alt Thurr wirklich war.
    »Ich bin überzeugt, dass das sehr interessant ist, aber leider habe ich in wenigen Minuten eine wichtige Sitzung.«
    »Dann müssen Sie neu definieren, was wirklich wichtig ist, Xander Boro-Ginjo.« Thurr kam bedrohlich einen Schritt näher. »Eigentlich sollte ich der Nachfolger von Iblis Ginjo werden, aber stattdessen hat Ihre Großmutter die Amtskette an sich gebracht, und dann wurde Ihr Onkel Tambir zum Großen Patriarchen gewählt. Immer wieder wurde mir meine rechtmäßige Position verweigert. Ich habe viele Jahre lang meinen Anspruch zurückgesteckt, doch nun ist die Zeit gekommen, dass ich die Liga in die Richtung führe, in die sie gehen muss.

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