Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
an Bord des Diplomatenschiffes gegangen und nach Corrin abgeflogen war, um mit den Denkmaschinen zu verhandeln – worauf man sie auf grausame Weise gefoltert und dann getötet hatte.
»Das ist unmöglich«, sagte er, während er sich zwang, mit kalter, ruhiger Stimme zu sprechen. »Wir alle haben die Aufnahmen von ihrer Hinrichtung gesehen. Ich selbst habe ihre Leiche gesehen. Die genetische Analyse hat ergeben, dass es sich wirklich um Serena Butler handelte.« Er hob die Stimme. »Das ist ein Trick!«
»Was für eine Art von Trick soll das sein, Vorian Atreides?« Jetzt ließ Erasmus ein anderes vertrautes Gesicht zeigen, das des verhassten tlulaxanischen Verräters Rekur Van. Im Bildausschnitt war nur der Kopf des Gentechnikers zu erkennen.
Der Fleischhändler sprach in spöttischem Tonfall. »Omnius ist nicht dumm. Er würde niemals vollständig auf das Potenzial eines Menschen wie Serena Butler verzichten. Die gefolterte und verbrannte Leiche, die wir zur Liga zurückschickten, war lediglich ein Klon von Serena Butler, den wir in unseren Tanks auf Tlulax gezüchtet haben. Sie wissen, dass wir in unseren Organfarmen genetische Proben von ihr aufbewahren. Der ursprüngliche Plan wurde vom Großen Patriarchen Iblis Ginjo entwickelt.«
Erasmus meldete sich wieder zu Wort. »Vorian Atreides, glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass Omnius Serena Butler nicht getötet hat. Die Bilder, die den Zorn der Menschheit erregten, wurden von Iblis Ginjo gefälscht.«
Vorian empfand Übelkeit. Er blieb stehen, aber seine Beine fühlten sich plötzlich schwach an. Leider klang diese Behauptung nur zu wahrscheinlich.
Der Roboter kniff die Augen zusammen, und seine Miene nahm einen verschwörerischen Ausdruck an. »In Wirklichkeit war es Iblis, der Sie immer wieder mit seinen Tricks hinters Licht geführt hat. Ist Ihnen bekannt, dass das konservierte Baby, das so aufwändig von der Liga ausgestellt wird, ebenfalls eine Fälschung ist?«
Vorian antwortete nicht. Er hatte in der Tat gewusst, dass die in der Stadt der Introspektion aufbewahrte Leiche des unschuldigen Kindes lediglich eine Nachbildung war, was jedoch nur wenigen außen Stehenden bekannt war.
Nun zeigten die Bildschirme wieder das Gesicht Serenas, und einer der Wachroboter hielt ein kleines Kind in der Hand. Kein Zuschauer hätte diese bedrohliche Geste missverstehen können.
»Überlegen Sie: Was wäre, wenn wir Serenas Kind in der Stasis konserviert haben?«, sagte Erasmus. »Ich denke, mit entsprechenden chirurgischen Bemühungen könnten wir die Schäden größtenteils beheben. Jetzt denken Sie über Ihre Entscheidung nach, Corrin anzugreifen, Vorian Atreides. Wenn Sie Ihrer Armada den Befehl zum Vorstoß geben, werden all diese Geiseln sterben – einschließlich Serena Butler mit ihrem Kind. Ich bezweifle sehr, dass Sie an einer Wiederholung dieser Tragödie interessiert sind, Vorian Atreides.«
»Ich glaube nicht an das, was Sie mir zeigen«, sagte Vorian mit tiefer und bedrohlicher Stimme.
»Es ist die Priesterin des Djihad in leibhaftiger Gestalt«, sagte Rekur Van.
Rayna Butlers schrille Stimme übertönte jede andere Kommunikation. »Ein Wunder! Serena Butler ist zu uns zurückgekehrt – und Manion der Unschuldige!«
Über eine abgesicherte Verbindung hörte Vorian, wie sich Viceroy Faykan Butler in aufgeregtem, panischem Tonfall zu Wort meldete. »Was sollen wir jetzt machen? Wir müssen Serena retten, wenn auch nur die geringste Chance dazu besteht! Champion Atreides, antworten Sie mir!«
»Gehen Sie aus der Leitung, Viceroy!«, zischte Vorian zurück. »Nach den Richtlinien der Raumfahrt und der Armee der Menschheit führe ich das Kommando über diesen militärischen Einsatz.«
»Was haben Sie vor?« Faykan klang, als würde er sich große Sorgen machen. »Wir müssen die Situation völlig neu überdenken.«
Vorian atmete tief durch. Ihm war bewusst, dass er von nun an mit einer weiteren schweren Entscheidung leben musste. Von dieser Verantwortung würde er sich nie mehr befreien können. »Ich beabsichtige, meine Mission zu Ende zu bringen, Viceroy. Und wie Serena selbst gesagt hat, müssen wir den Sieg um jeden Preis erringen.«
Vorian schaltete die Komverbindungen nach außen ab, um sich von jeder weiteren Beeinflussung durch andere abzuschirmen. Dann öffnete er einen Sendekanal, über den er jedes Besatzungsmitglied in allen Räumen aller seiner Schiffe erreichte. »Vergessen Sie nicht, dass Erasmus es war, der Manion den
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