Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
zu unterscheiden, welche böser Natur sind.«
Quentin hob die Augenbrauen und sah voller Stolz Rikov an. »Aus ihr wird einmal eine tüchtige Kreuzritterin.«
»Oder vielleicht eine Politikerin«, sagte Rikov.
»Ganz gleich. Die Liga braucht auch solche Menschen.«
Während das Bataillon den Abflug vorbereitete, entschied sich Quentin Butler zur Rückkehr nach Salusa Secundus. Es gab stets Angelegenheiten mit der Liga-Regierung und dem Djihad-Rat zu erörtern, und über anderthalb Jahre waren verstrichen, seit er das letzte Mal die stumme Wandra in der Stadt der Introspektion besucht hatte.
Im Verlauf eines Nachmittags hatten Shuttles die Söldner und Djihadis wieder an Bord der im Orbit wartenden Kriegsschiffe befördert. Quentin schloss Rikov, Kohe und Rayna zum Abschied in die Arme. »Ich weiß, mein Sohn, du sehnst dich nach den alten Zeiten, in denen du und dein Bruder noch als tapfere Soldaten wie wild gegen die Maschinen gekämpft habt. Als junger Mann war ich genauso. Aber jetzt musst du an deine Verantwortung gegenüber Parmentier und deiner Familie denken.«
Rikov lächelte. »Ich will dir gar nicht widersprechen. Hier in Frieden mit Kohe und Rayna zu leben, ist eine Verpflichtung, die mich glücklich macht. Ich bin nun einmal der Gouverneur dieses Planeten. Es ist an der Zeit, dass ich hier richtig sesshaft werde und ihn zu meiner wahren Heimat mache.«
Quentin setzte die Dienstmütze auf, stieg in sein Kommandantenshuttle und flog zum Flaggschiff hinauf. Vor dem Abflug mussten sämtliche Einheiten der Flotte vorgeschriebene Checklisten abarbeiten. Jeder Ballista und jeder Javelin war wieder mit Vorräten und Treibstoff ausgerüstet worden und bereit für den langen Flug zur Hauptwelt der Liga. Als die Flotte aus der Kreisbahn ausscherte und Vorkehrungen zum Verlassen des Parmentier-Systems traf, orteten die Techniker einen Schwarm kleiner Geschosse, die einem Meteorhagel ähnelten, aber offensichtlich einem bestimmten Kurs verfolgten. »Wir müssen davon ausgehen, dass es feindliche Objekte sind, Sir.«
»Umkehren und die planetare Abwehr alarmieren«, rief Quentin. »Alle Einheiten auf Gegenkurs. Zurück nach Parmentier!« Obwohl die Flotte den Befehl sofort ausführte, sah er, dass sie den Planeten nicht mehr rechtzeitig erreichen konnte. Die Flugkörper, eindeutig künstlich hergestellte Torpedos und mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Denkmaschinen-Produktion, hielten direkt auf Parmentier zu.
Auf der Planetenoberfläche gab Rikov Großalarm. Sensoren berechneten den Kurs der anfliegenden Projektile. Aus viel größerer Entfernung kehrten die Djihad-Kriegsschiffe zurück, um nach Möglichkeit die Denkmaschinen-Torpedos abzufangen.
Aber die Projektile verpufften in der Atmosphäre. Sie richteten keine Schäden an. Kein einziges Flugobjekt gelangte zur Oberfläche.
»Was hatte denn das zu bedeuten?«, fragte Faykan, über die Schulter eines Sensortechnikers gebeugt.
»Ich bin dafür, dass wir bleiben und den Vorfall mit aller Gründlichkeit untersuchen«, sagte Quentin. »Ich unterstelle die Schlachtschiffe dir, Rikov.«
Doch sein Sohn verwarf den Vorschlag. »Nicht nötig, Primero. Was immer das war, es hat keinen Schaden angerichtet. Selbst wenn die Objekte von den Denkmaschinen stammen, waren es Blindgänger, Versager ...«
»Wir sollten es trotzdem überprüfen«, entgegnete Quentin. »Omnius führt etwas im Schilde.«
»Parmentier verfügt über moderne Laboratorien und Untersuchungsgeräte, Sir. Wir können hier alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Und wir haben eine gut ausgestattete planetare Verteidigungsstreitmacht.« Anscheinend ließ Rikovs Stolz nicht zu, sich auf das Hilfsangebot seines Vaters einzulassen.
Dennoch fühlte Quentin sich beunruhigt – zumal der eigene Sohn im Zielgebiet weilte – und blieb daher im Orbit. Offenkundig waren die Projektile unbemannt und ungelenkt gewesen. Man musste sie aus irgendeinem Grund nach Parmentier geschickt haben, einem der nächsten Planeten in der Nachbarschaft des Synchronisierten Imperiums.
»Vielleicht war es einfach nur ein Navigationsexperiment«, mutmaßte Faykan.
Während seiner Laufbahn in der Djihad-Armee hatte Quentin schon viel hinterlistigere Aktionen der Denkmaschinen erlebt. Auch in diesem Fall vermutete er, dass sich hinter dem, was man sah, erheblich mehr verbarg.
»Behaltet höchste Alarmstufe bei«, funkte er zu Rikov hinunter. »Das könnte nur die Ouvertüre gewesen sein.«
Noch zwei Tage lang ließ
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