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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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den Geist, der sein Leben, seine Kampffertigkeit und seine Schicksal bestimmte.
    Er griff tief in den zweiten Korb, spreizte und bewegte die Finger, versuchte zu ertasten, welche Scheibe ihn ansprach. Zwischendurch schaute er in Trigs Miene und in Chirox' stumpfes Metallgesicht. Er war sich darüber im Klaren, dass er die richtige Wahl treffen musste. Endlich fühlte sich eine Scheibe kühler als der Rest an, erregte den Eindruck, mit dem Wirbelmuster seiner Fingerabdrücke zu korrespondieren. Er zog sie heraus.
    Scheiben fielen klirrend von seinem Unterarm zurück in den Korb, und er blickte auf das herausgeholte Scheibchen, um die Antwort zu erhalten – und hätte das flache Stück Koralle aus Ungläubigkeit fast fallen gelassen. Er blinzelte. Seine Kehle wurde trocken. Das konnte unmöglich wahr sein! In gewissem Umfang war er stets stolz auf seine Fähigkeiten gewesen, hatte eine Größe in sich gespürt, so wie alle Schüler es von sich behaupteten. Aber Istian Goss hielt sich für talentiert und keineswegs für einen Übermenschen. Einem solchen Anspruch konnte er seines Erachtens nicht gerecht werden.
    Ein Mitschüler beugte sich vor, als er Istians Entgeisterung bemerkte, und warf ebenfalls einen Blick auf die Scheibe. »Jool Noret! Er hat Jool Noret gezogen!«
    »Das kann unmöglich stimmen«, murmelte Istian, während die anderen rings um ihn aufkeuchten. »Ich muss den falschen Namen gezogen haben. Dieser Kämpfergeist ist für mich ... viel zu stark.«
    Doch Chirox drehte den Metalltorso in Istians Richtung, seine optischen Fasern schimmerten hell. »Es freut mich, dass Ihr zu uns zurückgekehrt seid, um den Kampf weiterzuführen, Meister Jool Noret. Nun sind wir dem Sieg über Omnius einen großen Schritt näher gekommen.«
    »Du und ich, wir werden Seite an Seite kämpfen«, sagte Nar Trig zu seinem Freund. »Vielleicht gelingt es uns sogar, die Legende, die für uns der Maßstab ist, zu übertreffen.«
    Istian Goss schluckte schwer. Er hatte keine Wahl, als der Wegweisung durch die zuvor stumme Präsenz in seinem Innern zu folgen.

11
     
    Wer alles hat, weiß nichts zu schätzen. Wer nichts hat, weiß alles zu schätzen.
    Raquella Berto-Anirul,
    Allgemeine Beurteilung philosophischer Weisheiten
     
     
    Sobald Omnius mit einer militärisch übermächtigen Flotte einen neuen Angriff führte, war Richese dem Untergang geweiht. Ohne Zweifel hatte der verdammenswürdige Seurat nach seiner Flucht dem Allgeist hochwichtige Informationen über die Titanen-Rebellen mitgeteilt. Durch Urteilsbildung über ihre bisherigen Fehler konnten die Denkmaschinen ohne weiteres die Notwendigkeit errechnen, eine wesentlich stärkere Flotte einzusetzen und höhere Verluste zu veranschlagen. Dann würden sie mit genügend Schlachtschiffen und genug Feuerkraft wiederkehren, um den Cymek-Stützpunkt zu vernichten. Die Titanen hätten keine Chance mehr.
    General Agamemnon ging davon aus, dass ihm höchstens noch ein Monat Frist blieb.
    Er und seine Cymek-Gefolgsleute mussten Richese aufgeben und verlassen, aber er konnte nicht einfach wie ein verscheuchter Hund irgendeinen Planeten aufsuchen. Denkmaschinen oder Hrethgir würden ihm möglicherweise einen bösen Empfang bereiten. Es mangelte ihm an ausreichenden Informationen und Personal, um einen anderen geeigneten Planeten ausfindig zu machen, zu unterwerfen und ein neues Bollwerk zu gründen.
    Dank tausendjähriger Erfahrung als militärischer Befehlshaber verstand er die Notwendigkeit, sorgfältige Aufklärung zu betreiben und sämtliche Optionen gründlich zu analysieren. Da von allen ursprünglichen Titanen nur noch drei am Leben waren, durfte Agamemnon es sich keinesfalls erlauben, vermeidbare Risiken in Kauf zu nehmen. Obwohl er mittlerweile seit deutlich über elf Jahrhunderten lebte, bedeutete ihm das Überleben mehr als je zuvor.
    Juno, seine Geliebte, hatte ähnliche Ambitionen und Ziele wie er. Sie war vom zweiten Cymek-Planeten – Bela Tegeuse – zurückgekehrt und beriet sich jetzt mit ihm in der weitläufigen Festung auf Richese, drehte anmutig den Kopfaufsatz und musterte Agamemnon mit ihren funkelnden optischen Fasern. Ungeachtet der äußerlich fremdartigen, nichtmenschlichen Konfiguration empfand Agamemnon ihr Hirn und ihre Persönlichkeit als ausgesprochen schön.
    »Nachdem wir uns von Omnius' Vorherrschaft befreit haben, brauchen wir neue Welten, Geliebter, weitere Populationen, die unserer Dominanz unterstehen.« Ihre volltönende Stimme umfasste

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