Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
Werkzeugen und Spielereien, denen die Plünderer und Räuber bislang keine Beachtung geschenkt hatten. Die Liga-Bürger benutzten solche Gerätschaften, ohne einen Gedanken an die Herkunft zu verschwenden, ignorierten die Tatsache, dass alle technischen Apparate nichts anderes waren als Omnius' entfernte Verwandte. Sämtliche Maschinen, alle Elektroniken und noch der letzte Schaltkreis verkörperten immanent das Böse und bildeten somit einen Quell der Versuchung. Sie schlichen sich ins alltägliche Dasein ein, sodass sich die Menschen in ihrer Blindheit an die verführerische, weil bequeme Gegenwart der Maschinen gewöhnten.
Rayna holte leise Atem, hob die Brechstange und schlug das Schaufenster ein, um sich Zugang zu den technischen Geräten zu verschaffen. Dann zerdrosch sie alle Waren zu Trümmern aus Metall und Polymer. Das war ihr erster Schlag gegen das Böse. Ihre Visionen hatten ihr den Auftrag erteilt, das Verderben von innen her auszumerzen, jede den Denkmaschinen verwandte Apparatur zu zerstören, damit die Menschen in Zukunft solche Anfechtungen meiden konnten.
In einer unheimlich gelassenen Art der Raserei verwüstete Rayna das gesamte erreichbare Warenangebot des Ladens. Als sie rund um sich keine Denkmaschinen-Manifestationen mehr sah, betrat sie ein anderes Gebäude, den Sitz eines Wirtschaftsberatungsunternehmens, und stieß in der zweiten Etage auf Rechenmaschinen. Auch diese schlug das Mädchen zu Schrott. Ein Mann näherte sich ihr, und obwohl er schwach und verängstigt wirkte, versuchte er ihr in den Arm zu fallen, doch als Rayna ihm entschlossen einen harschen Fluch entgegenschleuderte, ihn dafür tadelte, an seinem Arbeitsplatz Maschinen zu dulden, wich er zurück.
»Wenn wir nicht alle Aspekte der Maschinendämonen vom Antlitz der Welten ausradieren, wird das Elend der Menschheit nur umso größer. Ich habe die Stimme der Göttin gehört und werde mich nach ihren Worten richten.«
Angesichts einer so vehementen Ankündigung suchte der Mann, obwohl sie aus dem Mund einer so kleinen Person kam, das Weite.
Fürs Erste machte Rayna, zumal es so viel zu tun gab, keinen Unterschied zwischen den technischen Niveaus und den Abstufungen der Computerisierung. Unermüdlich zog sie von Laden zu Büro und umgekehrt und setzte das Zerstörungswerk fort, bis am Ende zwei Mitglieder der geschrumpften Miliz von Parmentier sie aufhielten. Aber sie betrachteten sie nur als Kind, die Tochter des toten Gouverneurs, und nachdem sie sie von unten bis oben gemustert hatten, wechselten sie einen einvernehmlichen Blick. »Sie hat Schweres hinter sich. Sie tobt ihren Zorn auf die einzige Weise aus, die ihr möglich ist. Ich fühle mich viel zu erschöpft, um mich mit irgendwas zu befassen, das kein echter Notfall ist.«
»Ich schaue in der Hälfte solcher Fälle weg, wenn es nicht zu schlimm abläuft.« Einer der beiden Milizionäre, ein hoch gewachsener, dunkelhäutiger Mann, drohte Rayna streng mit dem Finger. »Diesmal lassen wir es dir noch durchgehen, Mädchen, aber bring dich kein zweites Mal in Schwierigkeiten. Geh nach Hause.«
Erst jetzt sah Rayna, wie spät es geworden war. Aus schierer Erschöpfung tat sie wie geheißen und trat den Heimweg zum Gouverneurswohnsitz an.
Doch am folgenden Tag war sie wieder mit ihrer Brechstange unterwegs, suchte neue Ziele ihres Zerstörungsdrangs, zertrümmerte alle Rechenmaschinen und verwandten Geräte.
Dieses Mal jedoch wurde sie von einer kleinen Schar von Zuschauern begleitet, darunter zahlreiche ausgezehrte Märtyrer-Jünger. Anfangs sangen sie zu ihrer Unterstützung nur Hymnen, aber bald nahmen sie selbst Knüppel in die Hand ...
18
Glaube und Entschlossenheit sind die stärksten Waffen eines Kriegers. Aber Überzeugungen können zersetzt werden. Darum achtet darauf, dass diese Waffen nicht gegen euch gekehrt werden.
Schwertmeister Istian Goss
Nar Trig und Istian Goss hatten gehofft, bei ihrem ersten Einsatz nach der Entsendung von Ginaz in den direkten Kampf gegen Omnius' Streitkräfte geworfen zu werden. Stattdessen mussten die neuen Schwertmeister eine verwickelte Polizei- und Hilfsaktion auf dem zurückeroberten Planeten Honru durchführen.
»Man sollte meinen, dass man den Mann, in dem Jool Norets Geist wohnt, an die vorderste Front schickt«, murrte Trig. »Wieso können diese Leute, nachdem ihr Planet von Omnius befreit wurde, nicht selber für Ordnung sorgen?«
»Vergiss nicht, was man uns gelehrt hat: Jeder Kampf zur Verteidigung
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