Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin
der Menschheit ist wichtig.« Trotzdem musste auch Istian einen Seufzer unterdrücken. »Falls diese Aufgabe wirklich so leicht ist, wie du annimmst, lässt sie sich schnell erledigen, und dann dürfen wir uns in ernsthafte Gefechte stürzen.«
Nachdem Quentin Butlers Bataillon Honru verlassen hatte, waren die zuvor so schwer unterdrückten Überlebenden in eine teilweise durch Propaganda der Märtyrer-Jünger angestachelte Raserei der Rachsucht verfallen. Wachroboter, fliegende Wächteraugen und sämtliche untergeordneten Systeme, die dem Allgeist gedient hatten, waren demontiert, die Schaltkreise zerstört, die Apparaturen zertrümmert worden. Nar Trig beobachtete die Fanatiker mit einer Art teilnahmsvoller Neugierde, als würde er an ihnen einen Eifer bemerken, der mit seinem Grimm gegen die Denkmaschinen durchaus Ähnlichkeit hatte.
Zu dumm, dachte Istian, dass die Überlebenden ihren Vergeltungsfeldzug mit so überschwänglicher Leidenschaft betrieben, dass sie mehr Schaden anrichteten, als für ihre eigentliche Absicht nötig gewesen wäre. Hätten sie ihre Kräfte und ihre Begeisterung in den Wiederaufbau Honrus investiert, anstatt auf einem längst geschlagenen Gegner herumzutrampeln, wäre es den beiden Schwertmeistern wohl möglich gewesen, in eigentliche militärische Auseinandersetzungen einzugreifen, statt hier ihre Zeit zu vergeuden.
Die Sklavenbaracken von Honru waren niedergerissen worden, die Menschen bauten Behausungen in ehemaligen Bastionen der Denkmaschinen, errichteten Zelte und Anbauten und deckten ihren täglichen Bedarf aus den Fabriken der einst glanzvollen Hauptstadt. Überall, in der Stadt wie auf dem verkarsteten Land, schossen pompöse, farbenprächtige Schreine der Drei Märtyrer wie Unkraut empor. Lange Banner mit Abbildern Serenas, Manions des Unschuldigen sowie des Großen Patriarchen Iblis Ginjo hingen an allen größeren Gebäuden. Leider züchteten die Märtyrer-Jünger keine Nutzpflanzen, sondern legten Beete mit orangefarbenen Ringelblumen an, das Symbol für Serena Butlers ermordetes Kind.
Wachsam streiften Istian und Trig durch die Straßen. Die Zahl der Märtyrer-Jünger war erheblich gewachsen, ihre dankbare Anhängerschaft veranstaltete regelmäßig Andachten, Siegesfeiern und Gebetsversammlungen. Sie fielen über jeden Rest intakter Omnius-Maschinerie her, den sie in den Ruinen fanden, und zerschlugen die Technik im Rahmen symbolischer Vernichtungsorgien praktisch zu Staub.
Trotz allem kamen die Überlebenden allmählich zur Ruhe, mit jedem Tag widmeten sie sich produktiverer Tätigkeit. Inzwischen wagte Istian zu hoffen, dass er und Trig mit dem nächsten Liga-Raumschiff, das auf Honru landete, abreisen konnten.
Von anderen Liga-Welten strömten viele Menschen nach Honru, teils, um neue Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen, teils aber auch in der ehrlichen Absicht, Beistand zu leisten. Der philanthropische Aristokrat Lord Porce Bludd, ein Großneffe Niko Bludds, der während des großen Sklavenaufstands auf Poritrin getötet worden war, stellte riesige Summen an Hilfsgeldern zur Verfügung. Für den Wiederaufbau und die Instandsetzung fehlte es auf Honru nicht an Geld, Ressourcen oder Arbeitskräften. Der einzige Mangel, so dachte Istian, betraf die Initiative und Koordination ...
Die beiden Schwertmeister hörten laute Rufe. Istian drehte sich um und sah einen Mann in Offiziersuniform auf sie zulaufen, den Militärchef der wiedereroberten Kolonie. Ungeachtet seines relativ hohen Dienstgrads war der Mann aristokratischer Abstammung und eher ein Bürokrat als ein richtiger Krieger. Trig legte die Hand auf die Sensortaste seines Pulsschwerts und hielt sich in Bereitschaft.
»Söldner, wir brauchen eure Hilfe.« Infolge der Anstrengung des Rennens rot im Gesicht, blieb der Militärchef vor den Schwertkämpfern stehen. »Beim Aufbrechen versiegelter Depots sind Arbeiter auf drei Kampfrobotern gestoßen, die noch aktiv sind. Die Meks haben zwei Menschen getötet, ehe wir die Maschinen wieder im Depot einschließen konnten. Sie müssen sie unschädlich machen.«
»Gewiss.« Trig grinste wild und wandte sich an seinen Trainingspartner. »Dann wollen wir mal ...«
Entschlossen und kampffreudig nickte Istian ihm zu. »Also los!«
Eilig folgten die zwei Schwertmeister dem Militärchef und einem Dutzend gut bewaffneter Djihad-Soldaten in einem Teil der Stadt, in dem hauptsächlich kubische Lagerbauten standen. Sie hätten Sprengmittel und schwere Projektilwaffen einsetzen
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