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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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überhaupt nicht auf die Gefahren vorbereitet, die sie erwarteten.
    »Wir können die Entwicklung zu unserem Vorteil nutzen, Ishmael«, sagte El'hiim, der nicht müde wurde, seinen Stiefvater überzeugen zu wollen. »Diese Menschen wissen nicht, welche Verhältnisse auf Arrakis herrschen. Wir können viel Geld verdienen, indem wir tun, was für uns Normalität ist.«
    »Und warum sollten wir ihr Geld nehmen?«, fragte Ishmael, der solche Darlegungen einfach nicht verstand. »Wir haben alles, was wir uns wünschen könnten. Alle unsere wahren Bedürfnisse deckt die Wüste.«
    El'hiim schüttelte den Kopf. »Ich bin der Naib, und es ist meine Pflicht, unsere Dörfer zum Gedeihen zu bringen. Jetzt bietet sich uns eine großartige Gelegenheit, unser Wüstenwissen zu vermarkten und uns für die Fremdweltler unentbehrlich zu machen. Sie kommen sowieso nach Arrakis. Entweder reiten wir den Wurm, oder wir werden von ihm verschlungen. Hast du das nicht selbst zu mir gesagt, als ich noch jung war?«
    Der Alte schnitt eine grimmige Miene. »Offenbar hast du aus diesem Gleichnis die falsche Lehre gezogen.« Trotzdem folgte er seinem Stiefsohn in die Stadt. El'hiim war in einer anderen Zeit aufgewachsen und hatte wahre Verzweiflung, die Notwendigkeit, seine Freiheit schwer zu erkämpfen und zu verteidigen, niemals kennen gelernt. Nie war er Sklave gewesen.
    Ishmael runzelte die Stirn über die vielen geschwätzigen Fremdweltler. »Am klügsten wäre es, sie allesamt in die Wüste zu locken, auszurauben und verdursten zu überlassen.«
    El'hiim lachte verhalten und tat, als hätte Ishmael einen Witz gemacht. Aber zweifellos wusste er es besser. »Indem wir die Unkenntnis dieser Fremden ausnutzen, können wir ein Vermögen verdienen. Weshalb sollten wir auf diese Einnahmen verzichten?«
    »Weil wir sie dazu ermutigen, immer lästiger zu werden, El'hiim. Siehst du das nicht ein?«
    »Es ist gar keine Ermutigung erforderlich. Hast du nicht von der Seuche gehört, die von den Denkmaschinen ausgelöst wurde? Der Omnius-Epidemie? Das Gewürz ermöglicht es, sich dagegen zu schützen, und das ist der Grund, weshalb jetzt jeder Melange verlangt. Du kannst ruhig den Kopf in eine Sanddüne stecken, aber sie werden nicht fortgehen.«
    Ishmael musste anerkennen, dass El'hiim seine irrigen Ansichten mit der gleichen Beharrlichkeit verteidigte wie er seine altüberlieferten Überzeugungen.
    Die Tatsachen und alle die Veränderungen widerstrebten Ishmael, doch im Innersten war ihm durchaus klar, dass der Zustrom der Fremdweltler sich so wenig aufhalten ließ wie ein Sandsturm. Er hatte das Gefühl, dass ihm all seine Errungenschaften entglitten. Nach wie vor nannte er sich und seinen Stamm stolz Freie Menschen von Arrakis, obgleich diese erhabene Bezeichnung nicht mehr die frühere Bedeutung hatte.
    El'hiim mischte sich in der Stadt unbekümmert unter fremde Kaufleute und Prospektoren, verständigte sich in mehreren Dialekten des Standard-Galach und feilschte munter mit jedem, der zu Geschäften bereit war. Immer wieder versuchte El'hiim seinen Stiefvater zu überreden, doch Freude an manchen der erlesenen Luxusgüter zu finden, die der Stamm sich heutzutage leisten konnte.
    »Du bist kein entlaufener Sklave mehr, Ishmael«, sagte El'hiim. »Komm, wir alle wissen zu würdigen, was du in der Vergangenheit getan hast. Aber heute möchten wir, dass du das Leben genießt. Hast du denn nicht das kleinste Interesse am Rest des Universums?«
    »Ein bisschen habe ich davon schon gesehen. Nein, es interessiert mich nicht.«
    El'hiim lachte leise. »Du bist zu starrsinnig und geistig unbeweglich.«
    »Und du jagst viel zu überstürzt dem Neuen hinterher.«
    »Ist das etwas Schlechtes?«
    »Auf Arrakis ja, wenn du die Lebensweise vergisst, die es uns gestattet hat, so lange zu überdauern.«
    »Ich vergesse sie nicht, Ishmael. Aber wenn ich eine bessere Lebensart sehe, zeige ich meinem Volk den Weg dorthin.«
    El'hiim führte Ishmael durch die verwinkelten Straßen, an offenen Marktbuden und belebten Basaren vorbei. Während er und Ishmael sich durch Trauben von Essens- und Wasserverkäufern sowie Anbietern von Rossak-Drogen und Stimulanzien ferner Welten zwängten, schlug er Taschendieben auf die Finger. In Gassen und Hauseingängen sah Ishmael verarmte, heruntergekommene Menschen kauern, die auf Arrakis nach Reichtum gestrebt hatten, aber inzwischen so viel verloren hatten, dass sie es sich nicht mehr leisten konnten, den Planeten zu verlassen.
    Wären

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