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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Ishmael die finanziellen Mittel verfügbar gewesen, er hätte jedem von ihnen den Flug bezahlt, nur um sie loszuwerden.
    Endlich entdeckte El'hiim jemanden, den anzusprechen sich lohnen würde. Er zupfte am Ärmel seines Stiefvaters und hielt auf einen klein gewachsenen Fremdweltler zu, der gerade Wüstenausrüstung zu unverschämten Preisen kaufte. »Entschuldigen Sie, Herr«, wandte sich El'hiim an ihn, »ich vermute, Sie sind einer der neuen Gewürz-Prospektoren. Bereiten Sie sich darauf vor, in die Wüste hinauszuziehen?«
    Der kleine Fremdweltler hatte eng beisammen stehende Augen und scharf geschnittene Gesichtszüge. Ishmael erstarrte, als er die typischen Merkmale der verhassten Tlulaxa erkannte. »Das ist ein Fleischhändler«, brummte er El'hiim auf Chakobsa zu, damit der Fremde ihn nicht verstand.
    Mit einem Wink brachte sein Stiefsohn ihn zum Schweigen, als wäre er ein lästiges Insekt. Ishmael konnte die Sklavenjäger nicht vergessen, die so viele Zensunni gefangen genommen und zu Planeten wie Poritrin und Zanbar verschleppt hatten. Selbst Jahrzehnte nach dem Skandal um die Organfarmen der Tlulaxa galten die Gen-Manipulatoren noch als Parias und wurden gemieden. Doch während des Rausches der Gewürz-Hochkonjunktur auf Arrakis verdrängte das Geld sämtliche Vorurteile.
    Der Tlulaxa wandte sich El'hiim zu und betrachtete den staubigen Naib mit offener Skepsis und Abneigung. »Was willst du? Ich habe zu tun.«
    El'hiim quittierte die Frechheit mit einer Geste des Respekts, obwohl der Tlulaxa es nicht verdiente. »Ich bin El'hiim, ein Kenner der Wüsten von Arrakis.«
    »Und ich bin Wariff. Ich kümmere mich nur um meine eigenen Angelegenheiten und habe an deinen kein Interesse.«
    »Aha. Aber du solltest Interesse haben, denn ich biete dir meine Dienste als Wüstenführer an.« El'hiim lächelte. »Mein Stiefvater und ich können dich beraten und dir erklären, welche Ausrüstung du unbedingt kaufen musst und welche nur unnütze Kosten verursacht. Das Beste für dich ist jedoch, dass wir imstande sind, dich schnurstracks zu den reichhaltigsten Gewürz-Fundgebieten zu führen.«
    »Schert euch in die Höllen, an die ihr glaubt«, schnauzte der Tlulaxa sie an. »Ich brauche keinen Führer, am wenigsten einen diebischen Zensunni.«
    Ishmael straffte die Schultern und antwortete in sauberem Galach. »Diese Worte klingen seltsam aus dem Mund eines Tlulaxa, dem Angehörigen eines Volkes, das sich als Menschenräuber betätigt und menschliche Organe als Ernte einbringt.«
    El'hiim schob seinen Stiefvater hinter sich, bevor die Auseinandersetzung eskalieren konnte. »Gehen wir, Ishmael. Wir finden genug andere Kunden. Im Gegensatz zu diesem verstockten Dummkopf wird manch anderer Gewürz-Prospektor hier wirklich zu einem Vermögen gelangen.«
    Der Tlulaxa rümpfte hochmütig die Nase und beachtete die beiden Wüstenbewohner nicht mehr, als wären sie etwas, das er sich soeben von der Schuhsohle gekratzt hatte.
    Am Ende des langen, heißen Tages, als er und sein Stiefsohn Arrakis City verließen, war Ishmael regelrecht übel vor Abscheu. Die Art und Weise, wie sein Stiefsohn sich Fremdlingen anbiederte, übertraf seine schlimmsten Befürchtungen. »Du bist der Sohn Selim Wurmreiters«, sagte der Alte schließlich nach herbem Schweigen mit bedächtiger Stimme. »Wie kannst du so tief sinken?«
    Fassungslos sah El'hiim ihn an und hob die Augenbrauen, als hätte sein Stiefvater eine völlig unbegreifliche Frage gestellt. »Was soll das heißen? Ich habe Verträge für vier Zensunni-Wüstenführer abgeschlossen. Einwohner unseres Dorfes werden Prospektoren in die Sandöde führen und sie die Arbeit erledigen lassen, um anschließend die Hälfte des Gewinns einzustreichen. Wieso bist du gegen so etwas?«
    »Weil es nicht mit unserer Lebensart übereinstimmt. Es verstößt gegen das, was dein Vater seine Anhänger gelehrt hat.«
    Es kostete El'hiim sichtlich Mühe, die Beherrschung zu wahren. »Ishmael, wie kann der Wandel dir dermaßen zuwider sein? Hätte sich niemals etwas geändert, wären du und dein Volk immer noch Sklaven auf Poritrin. Aber euch schwebte ein anderes Dasein vor, ihr seid geflohen und habt euch hier niedergelassen, um euch ein besseres Leben aufzubauen. Ich versuche das Gleiche zu erreichen.«
    »Das Gleiche? Nein. Ihr gebt all den Fortschritt auf, den wir errungen haben.«
    »Im Gegensatz zu meinem Vater möchte ich nicht als Hungerleider und Geächteter leben. Eine Legende kann man nicht essen.

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