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Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin

Titel: Dune Legenden 03 - Die Schlacht von Corrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eine dunkle Kombination gehüllt hatte, blieb neben dem Roboter stehen. Er hatte uralte Heldengeschichten gelesen, in denen man Männer ungerechtfertigt zur Exekution verurteilt hatte. »Ich bin bereit, Vater. Ich befolge deine Instruktionen.«
    Auf dem Flussmetall-Gesicht des Roboters entstand ein feinsinniges, väterliches Lächeln. »Wir können Omnius nicht ungehorsam sein, Gilbertus. Seine Befehle sind unbedingt auszuführen. Ich hoffe nur, dass er nicht beschließt, auch dich zu eliminieren, denn du verkörperst mein gelungenstes, erfolgreichstes und lohnendstes Experiment.«
    »Selbst wenn Omnius meine Auslöschung verfügt oder mich in die Sklavenbaracken zurückschickt, will ich mit dem zeitweilig verbesserten Dasein, das du mir ermöglicht hast, zufrieden sein.« Tränen brannten in Gilbertus' Augen.
    Der Roboter schien starke Emotionen auszustrahlen. »Ich möchte, dass du mir einen letzten Dienst erweist und meinen Kernspeicher persönlich im Zentralkomplex ablieferst. Trage ihn mit eigenen Händen. Dem manuellen Geschick der Roboter von Omnius traue ich nicht.«
    »Ich werde dich nicht enttäuschen, Vater.«
     
    Als einziger Mensch in Corrins Roboter-Hauptstadt trat Gilbertus vor den Eingang des stilisierten Flussmetall-Turms. »Lord Omnius, ich bringe dir, wie du es befohlen hast, Erasmus' Kernspeicher.«
    Er hielt die kleine, harte Kugel in seiner Hand in die Höhe, sodass die Wächteraugen, die überall umhersurrten, sie sehen konnten.
    Im blutroten Tageslicht kräuselte sich das formveränderliche Metall. Die weiche, mit Quecksilber vergleichbare Außenwand beulte sich aus, dann bildete sich eine Öffnung. »Tritt ein.«
    Gilbertus begab sich in den großen Hauptraum. Im Gegensatz zum Vortag fand er ein anderes Interieur vor, heute sah er an den Wänden seltsame Muster, wie fremdartige Schaltkreise oder hieroglyphische Texte ... War es nur reine Dekoration? Auf den Omnius-Wandmonitoren jedoch kreisten nach wie vor milchige Strudel, als wären sie erblindete Augen.
    In respektvollem Schweigen schritt Gilbertus zur Mitte des Raums und streckte die Hand mit dem kostbaren Modul aus. »Hier ist, was du angefordert hast, Lord Omnius. Ich ... ich glaube, du wirst es als vorteilhaft beurteilen, Erasmus' Gedanken in dir zu speichern. Du kannst daraus viel lernen.«
    »Wie kann ein Mensch es wagen, mir zu sagen, wie viel ich lernen kann?«, donnerte Omnius' Stimme.
    Gilbertus vollführte eine Verbeugung. »Meine Äußerung war nicht als Respektlosigkeit gemeint.«
    Ein klobiger Wachroboter kam herein und griff mit dicken Metallklauen nach der Kugel. Schützend drückte Gilbertus das wertvolle Modul an seinen Körper. »Erasmus hat mich damit beauftragt, seinen Kernspeicher eigenhändig einzusetzen, um Fehler auszuschließen.«
    »Menschen begehen Fehler«, sagte Omnius. »Maschinen nicht.« Dennoch erzeugte Omnius an einer Wand ein Eingabefach.
    Gilbertus warf einen letzten Blick auf die Kugel, die jeden Gedanken und alle Erinnerungen Erasmus' enthielt, seines Mentors, seines ... Vaters. Doch bevor Omnius es möglicherweise für angebracht hielt, ihn für die Verzögerung zu rügen, ging er zum Fach und legte den Kernspeicher in eine dafür bestimmte Vertiefung. Danach wartete er geduldig, während der Allgeist sämtliche Erinnerungen und sonstigen Daten lud und sie in einer verborgenen Partition seines riesigen, komplex strukturierten Verstandes speicherte.
    Als der kleine Kernspeicher mit leisem Klicken aus der Mulde sprang, drängte der einschüchternde Wachroboter Gilbertus vom Wandfach weg.
    »Interessant«, sagte der Allgeist in versonnenem Tonfall. »Diese Daten sind ... beunruhigend. Sie weichen von rationalen Denkmustern ab. Es war richtig, sie völlig getrennt vom Rest meines Programms zu halten.«
    Der Wachroboter nahm den Kernspeicher aus dem Wandfach. Voller Grauen schaute Gilbertus zu; er wusste, was nun kam. Sein Mentor hatte es ihm angekündigt.
    »Weil Erasmus jetzt vollständig in mir gespeichert ist«, erklärte Omnius, »muss es als ineffizient betrachtet werden, die Existenz eines Duplikats zu dulden. Du kannst gehen, Gilbertus Albans. Deine Zusammenarbeit mit Erasmus ist beendet.«
    Und der Wachroboter schloss die kräftige Metallklaue, zerquetschte den Kernspeicher, zermalmte ihn zu kleinen Stücken, die auf den Fußboden des Zentralturms rieselten.

26
     
    Denkmaschinen schlafen nie.
    Sprichwort des Djihad
     
     
    Während sich in der Umgebung von Salusa Secundus zahlreiche

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