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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dass Dorothy ihn nicht verraten und nur versucht hatte, ihren Sohn zu retten, beschloss Jesse, Vorsicht und ehrwürdige Traditionen in den Wind zu schlagen. Durch ihn war der Kaiser nun reicher, als er es sich je hätte träumen lassen, und das sollte ihn doch wohl gewogen stimmen.
    Jesse holte tief Luft, um Mut zu fassen, und schaute sie über den Tisch hinweg an. »Dorothy Mapes, du bist meine Konkubine, die Mutter meines Sohnes, und meine treue Gefährtin, aber ich fürchte, das genügt mir nicht mehr.« Er sprach, als gäbe es im gesamten Universum niemanden außer ihnen beiden.
    Sie sah ihn mit einer Mischung aus Traurigkeit und Liebe an, als wüsste sie, was er gleich sagen würde. Sie war ihren eigenen Worten nach immer davon ausgegangen, dass er eines Tages eine Frau aus einer mächtigen Familie wählen würde, um sein Haus durch eine Adelsheirat mit einem anderen zu verbinden. Nachdem er jetzt die Kontrolle über die Dünenwelt und die Gewürzförderung hatte, würde Jesse viele solche Angebote erhalten.
    Und dann verblüffte er sie. »Willst du mich heiraten?«
    »Aber ... das ist unmöglich, Jesse. Das weißt du doch.«
    »Das Haus Linkam kann ohne dich nicht existieren, meine Geliebte«, beharrte Jesse, »und ich kann ohne dich nicht leben. Die Adligen mögen süchtig nach Gewürz und Macht sein, doch ich bin süchtig nach dir.«
    Unerwartete Tränen glitzerten in Dorothys Augen, und Jesse sprang auf, um am Tisch entlang zu ihr zu eilen. Sie blickte zu ihm auf, und dann wurde sie ernst und vernünftig. »Nein, Jesse. Ich bin eine einfache Konkubine und nicht von edlem Geblüt. Wir beide können niemals heiraten. Ich werde nicht der Untergang deines großen Hauses sein!«
    Er warf dem dicken Wuda einen stechenden, unerbittlichen Blick zu. »Ich bin mir sicher, dass unser Hochkaiser uns eine Sondergenehmigung erteilen wird. Wie er uns gegenüber bereits erwähnte, ist er die Verkörperung des kaiserlichen Gesetzes. Der Kaiser kann es ändern, wann immer es ihm angemessen erscheint.«
    Inton Wuda willigte mit einer gelangweilten Handbewegung ein, während er vom zweiten Likör kostete. Offenbar hatte er wichtigere Neuigkeiten erwartet. »Ich denke, Sie sind ein Narr, Linkam, aber das ist die am wenigsten lästige Bitte, die Sie in letzter Zeit an mich gerichtet haben.«
    Jesse trank aus einem kleinen Glas mit Melange-Destillat, das ihm Mund und Kehle wärmte. Er setzte das Getränk ab, umarmte Dorothy und schaute ihr in die myrrhebraunen Augen. »Dich zu heiraten ist politisch vielleicht nicht das Beste für das Haus Linkam, aber vergiss das alles, Dor! Nach dem, was wir erreicht haben, werden wir zweifellos mit ein bisschen Gemurre bei Hof fertig.«
    Sie sah ihn lange an. »Wenn Mylord darauf besteht ...«
    Er küsste sie, und ihr Mund schmeckte nach Gewürz.
    »Von diesem Tag an sollst du als Lady Dorothy Linkam bekannt sein. Wahrer Adel ist kein Geburtsrecht – man muss ihn sich verdienen.«

 
     
     
DER WEG ZUM
WÜSTENPLANETEN

»Sie haben den Wandersand zum Stillstand gebracht«
     
     
    Im Jahre 1957 mietete Frank Herbert ein kleines Flugzeug und flog nach Florence, Oregon, um einen Zeitschriftenartikel über ein Forschungsprojekt zu schreiben, das vom US-amerikanischen Landwirtschaftsministerium durchgeführt wurde. Das Ministerium hatte eine Methode gefunden, Sanddünen erfolgreich zu stabilisieren, indem man genügsame Gräser auf Dünenkämmen anpflanzte, um sie so davon abzuhalten, Straßen und Gebäude zu versanden. Fachleute aus der ganzen Welt reisten nach Florence, um sich das Projekt anzusehen, da es in vielen Gebieten ähnliche Probleme gab wie in der Sahara, wo sich ausbreitender Wandersand schwere Schäden verursachte. Frank Herbert wollte den Artikel, den er »Sie haben den Wandersand zum Stillstand gebracht« nannte, sehr gerne schreiben. Er schickte seinem Agenten Lurton Blassingame einen ausführlichen Entwurf mit Fotos.
    Der Agent brachte nur mäßiges Interesse zum Ausdruck und weigerte sich, den Artikel an Verlage zu schicken, solange er nicht überarbeitet wurde. Schließlich verließ Frank Herbert die Begeisterung für den Artikel, und er wurde nie veröffentlicht. Allerdings stellte er den Beginn von über fünf Jahren intensiver Recherchen und Schreibarbeiten dar, die schließlich in Der Wüstenplanet ihren Höhepunkt finden sollten.
    Wir freuen uns, hier erstmals Frank Herberts Notizen zu diesem Zeitschriftenartikel veröffentlichen zu können.

Aus den Unterlagen

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