Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Brian für die Biographie Dreamer of Dune und schrieb anschließend zusammen mit Kevin neue Dune -Romane. Im Laufe dieser Arbeit brüteten wir über Franks Notizen, Briefen und Entwürfen. Die Papiere befanden sich an mehreren Orten, verteilt über mehr als tausendsechshundert Kilometer. Die Geheimnisse dieses legendären Autors und seines Meisterwerks Der Wüstenplanet zu enträtseln war eine anspruchsvolle und faszinierende Aufgabe.
Frank Herberts Briefordner förderten interessante Juwelen zutage, die ihn als leidenschaftlichen Autor zeigen, der beständig danach strebte, einen Verleger für einen umfangreichen Roman zu finden, von dessen Qualität er überzeugt war, der aber nicht in die Marktschubladen seiner Zeit passen wollte.
Nach seiner ursprünglichen Artikelidee für »Sie haben den Wandersand zum Stillstand gebracht« spielte Frank Herbert jahrelang mit dem Gedanken an eine Geschichte über eine Wüstenwelt voller Gefahren und Reichtümer. Er entwarf die Handlung für einen kurzen Abenteuerroman, Der Gewürzplanet, legte den Entwurf jedoch auf Eis, als die Idee zu einem sehr viel ehrgeizigeren Projekt heranreifte.
Als Herbert seinem Agenten Lurton Blassingame im Frühjahr 1963 schließlich einen frühen Entwurf des Wüstenplaneten präsentierte, erhielt er folgende Antwort:
5. April 1963
Lieber Frank,
meinen Glückwunsch! Du hast da einen Roman, der in vielerlei Hinsicht etwas Großes ist, nicht nur, was den reinen Umfang angeht, sondern auch in Sachen Ideen und Geschichte. Der Wüstenplanet ist vielleicht nicht der zukünftige König auf Camelot, dafür ist er meiner Meinung nach an einigen Stellen zu holprig, aber ich fühlte mich trotzdem einige Male an dieses wunderbare Buch erinnert.
Für einige Leser lässt sich Dein Roman vielleicht etwas zu viel Zeit, und es würde mich nicht wundern, wenn der eine oder andere Lektor Dich um Kürzungen bittet. Doch die wichtigste Frage ist im Moment, wann Du den Rest liefern kannst – oder einen Entwurf für den Rest. Besonders wissenschaftlich ist das Ganze nicht, aber Du hast da eine sehr gute, in der Zukunft angesiedelte Abenteuergeschichte, und ich schätze, darauf kommt es an. Und darauf, dass Du mit den Figuren gute Arbeit geleistet hast.
Ich denke, man wird dieses Buch höher einschätzen als Atom-U-Boot 1881, das ja sehr viel Lob geerntet hat. Ich verneige mich dreimal – und erwarte mit offenen Händen den Rest der Geschichte.
Mit freundlichen Grüßen,
Lurton
Später im gleichen Monat antwortete Frank Herbert und schickte seinem Agenten weitere Kapitel. Er schrieb:
Die Wissenschaft in diesen Büchern ist grundsätzlich breit gestreut – die politischen Aspekte, die Verwandlung eines gesamten Planeten, die Religion (die Verwandlung eines gesamten Volkes), und ich gehe nicht allzu ausführlich auf bestimmte technische Werkzeuge ein –, obwohl es mich überraschen würde, solltest Du nicht bemerken, dass die Idee des »Destillanzugs« eine Neuerung ist, die zudem eine Schlüsselrolle in der Geschichte spielt. Was das betrifft, werden auch menschliche Individuen als ökologische Werkzeuge behandelt, im Endeffekt wird hier die Wissenschaft also aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.
Letzte Woche habe ich siebzig Seiten der Endfassung abgeschlossen (teilweise anbei), und ich wüsste nicht, warum ich diese Woche nicht die gleiche Menge schaffen sollte, sodass ich Dir das Ergebnis etwa nächsten Dienstag schicken kann. Der Rest dürfte Dich dann ungefähr im gleichen Tempo erreichen (stell es Dir einfach als wöchentliche Fortsetzungsgeschichte vor).
Blassingame gefielen die neuen Kapitel, allerdings schrieb er: »Deine Geschichte und die Art, wie Du sie erzählst, gefallen mir sehr. Das Einzige, was mir Sorgen macht, ist die Länge. Ich freue mich auf weitere Kapitel. Ich finde das Buch sehr interessant – aber wie um alles in der Welt sollen wir die Rechte für eine Veröffentlichung als Fortsetzungsroman verkaufen, wenn es so lang ist?«
Die damalige Art und Weise der Zusammenarbeit zwischen Frank Herbert und seinem Agenten unterschied sich sehr von den heutigen Gepflogenheiten. Blassingame war ein praktisch denkender und handelnder Agent, der sogar bei der Erstellung der Manuskriptseiten mithalf, bevor er sie an den Analog -Chefredakteur John W. Campbell Jr. schickte:
24. Mai 1963
Lieber Frank,
ich habe heute früh einen Anruf von John Campbell bekommen. Er ist an Der Wüstenplanet interessiert, und ich
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