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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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an die blaue Iris seiner einstigen Menschenaugen ... Seither waren so viele Jahrhunderte vergangen, dass sich der Cymek-General nur noch an wenige Einzelheiten seiner ursprünglichen Gestalt erinnern konnte.
    Er hätte dem Steuermann ein Ultimatum senden können, aber Menschen und Cymeks wussten nur zu gut, was in diesem schon lange schwelenden Konflikt auf dem Spiel stand. Die Raumjacht eröffnete das Feuer, doch die armseligen Geschosse eigneten sich bestenfalls dazu, lästige Meteoriten aus der Bahn zu schießen, nicht aber zum Einsatz in offenen Kampfhandlungen. Sollte dieses Schiff tatsächlich einem Adeligen gehören, müsste es deutlich besser gerüstet sein. Lachend umzingelten die Cymeks ihr Opfer und wähnten sich in keinerlei Gefahr.
    Sobald sie sich näherten, feuerte der verzweifelte Steuermann eine weitere Salve ab. Scheinbar handelte es sich um die gleichen Mückenstich-Geschosse wie zuvor, doch Agamemnon machte eine leichte Abweichung aus. »Vorsicht, ich habe den Verdacht ...«
    Vier Minen mit Annäherungszünder und je zehnmal so starker Raumladung wie die bisherigen Artilleriegeschosse explodierten und verursachten gigantische Schockwellen. Zwei der Cymek-Jäger erlitten Schäden an der Außenhülle, und einer wurde zerstört.
    Nun verlor Agamemnon die Geduld. »Zieht euch zurück! Aktiviert die Schutzschilde!«
    Doch der Kapitän der Jacht stellte das Feuer ein, obwohl sich einer der überlebenden Cymeks kaum noch von der Stelle bewegen konnte und ein leichtes Ziel gewesen wäre. Offenbar war ihrer Menschenbeute die Munition ausgegangen. Oder war das wieder nur eine Finte?
    »Unterschätzt dieses Gesindel nicht.«
    Agamemnon hatte gehofft, die freien Menschen einzufangen und sie Omnius zu übergeben, damit dieser Experimente und Untersuchungen an ihnen vornehmen konnte. »Wildlebende« Exemplare dieser Spezies unterschieden sich von denen, die seit Generationen in Knechtschaft lebten. Doch nun war er wütend über den sinnlosen Verlust eines seiner übereifrigen Kameraden und beschloss, dass es die Mühe nicht wert war.
    »Zerstört das Schiff«, übermittelte er seinen fünf verbliebenen Gefolgsleuten. Ohne darauf zu warten, dass die anderen Cymeks sich ihm anschlossen, eröffnete er das Feuer.
     
    Gefangen in der Rettungskapsel blieb Piers nichts anderes übrig, als angstvoll zuzuschauen und sich auf den Tod gefasst zu machen.
    Wieder prasselten Cymek-Geschosse auf sie herab. Die lauten Flüche seines Vaters hallten durchs Cockpit, während seine Mutter sich an der Waffenkonsole abmühte. In ihren Augen war keine Furcht, nur Entschlossenheit. Harkonnens zu töten war kein Kinderspiel.
    Da Ulf stets argwöhnisch war und gegen jede Gefahr gewappnet sein wollte, hatte er die besten erhältlichen Waffen und Panzerungen einbauen lassen. Doch allein hatte die Jacht keine Chance gegen den gemeinsamen Ansturm von sieben angriffslustigen und bis an die Zähne bewaffneten Cymek-Räubern.
    Eingeschlossen in seiner düsteren Zelle konnte Piers in keiner Weise helfen. Durch das Bullauge beobachtete er die angreifenden Maschinen. Seine Familie würde sicher nicht mehr lange durchhalten. Selbst sein Vater, der sich nie geschlagen gab, machte den Eindruck, als hätte er kein Ass mehr im Ärmel.
    Die Cymeks spürten, dass ihre Beute jeden Augenblick geliefert war, und kamen näher heran. Immer wieder hallte der Schiffsrumpf von Einschlägen wider. Durch das Bullauge in der Luke sah Piers, wie seine Eltern verzweifelt gestikulierten.
    Eine weitere Salve von Cymek-Geschossen durchschlug schließlich die Schutzhülle und beschädigte das Triebwerk. Die Jacht torkelte dem viel zu weit entfernten Planeten entgegen, dessen riesige blaue Wasserflächen durch das weiße Wolkengeflecht hindurchschimmerten. Die Brücke war von Funken erfüllt, und das angeschlagene Schiff geriet ins Schlingern.
    Ulf Harkonnen rief seiner Frau etwas zu und taumelte in Richtung Rettungskapsel, wobei er nur mit Mühe das Gleichgewicht hielt. Katarina rief ihm hinterher, doch Piers konnte sich nicht vorstellen, worüber sie noch stritten, da das Schiff ohnehin verloren war.
    Weitere Geschosse der Cymeks erschütterten mit dumpfem Aufschlag die Jacht und ließen Ulf übers Deck schlittern. Die verstärkte Hüllenpanzerung würde nicht mehr lange standhalten. Vor der Luke der Rettungskapsel kämpfte sich Ulf hoch, und da erkannte Piers plötzlich, dass sein Vater die Tür öffnen und sich zusammen mit seiner Frau ebenfalls in die Kapsel

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