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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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trotz allem war Piers ein Harkonnen und würde nicht aufgeben. Wenn irgend möglich, würde er sie bluten lassen. Zumindest würde er ihnen die Jagd nicht einfach machen.
    Weit hinter sich hörte er das Krachen und Knacken splitternder Stämme. Er stellte sich vor, wie die gepanzerten Laufmaschinen der Cymeks sich ihren Weg bahnten. Dem aufsteigenden Rauch nach zu urteilen, setzten sie den Wald sogar in Brand. Umso besser – so zerstörten sie seine schwache Fährte.
    Er lief weiter, bis der absteigende Boden felsiger wurde und teils von Eis bedeckt war. An die Bergwand klammerten sich gefährlich überhängende Schneemassen, die sich jeden Augenblick lösen konnten. Hier oben waren die Bäume verkrüppelt und verdreht, und in der Luft hing ein fauliger Schwefelgeruch. Zu seinen Füßen erkannte er gelbliche, brodelnde Pfützen.
    Mit gerunzelter Stirn überlegte er, was das zu bedeuten hatte. Ein geothermisch aktives Gebiet. Bei seinen Studien hatte er von solchen Orten gelesen. Sein Vater hatte ihn gezwungen, etwas über geheimnisvolle geologische Anomalien zu lernen, bevor er ihn zu den Minen auf Hagal geschickt hatte. Hierbei musste es sich um vulkanische Aktivität mit heißen Quellen, Geysiren und Ausgasungen handeln ... ein gefährlicher Ort, der allerdings so manche Möglichkeit bot, sich gegen größere Feinde zu wehren.
    Piers eilte auf den strengen Geruch und den dichter werdenden Nebel zu, in der Hoffnung, dass ihm das einen Vorteil verschaffen würde. Cymek-Augen funktionierten nicht wie Menschenaugen, ihre feinen Sensoren waren für alle Bereiche des Spektrums empfindlich. In den meisten Fällen waren ihm die mechanischen Verfolger deshalb deutlich überlegen. Hier allerdings, wo unversehens Hitzeschwaden über einem sterilen Felsgrund aufstiegen, konnten die Abtaster der Cymeks die Restwärme seiner Fußabdrücke nicht mehr erkennen.
    Um seine Verfolger abzuschütteln, rannte Piers durch das neblig feuchte Niemandsland aus Felsen, Schneeflecken und kahler, verkrusteter Erde auf der Suche nach einem Versteck oder einer Möglichkeit, sich zu verteidigen. Nach stundenlanger Flucht brach er auf einem warmen, von orangefarbenen Flechten überzogenen Felsblock neben einem Spalt zusammen, aus dem zischend Dampf entwich. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als neben einer heißen Quelle unter einen Felsvorsprung zu schlüpfen und in einem sicheren Versteck ein paar Stunden zu schlafen.
    Aber Cymeks schliefen nicht. Alles, was sie brauchten, um am Leben zu bleiben, war im Elektrafluid ihrer Konservierungsbehälter enthalten. Sie würden in ihrer Jagd nicht innehalten.
    Piers brach die Proviantpackung auf und schlang zwei Energieplättchen hinunter, doch er zwang sich weiterzugehen, bevor seine Kräfte zurückkehrten. Er musste seinen Vorteil voll ausnutzen und durfte nicht an Boden verlieren.
    Auf Händen und Füßen kletterte er steilere Felspartien hinauf und bekam dabei vom Schwefelstaub gelbe Finger. Er wählte die schroffsten Stellen, in der Hoffnung, den Laufmaschinen der Cymeks Schwierigkeiten zu bereiten. Allerdings kam er dort selbst auch nicht besonders schnell voran.
    Allmählich kam Wind auf, und Piers schlugen abwechselnd warme und kalte Brisen ins Gesicht. Der Nebel riss auf, und plötzlich war der Blick frei auf die Landschaft, in der er sich befand. Nun schaute er zurück auf die letzten Ausläufer der Koniferenwälder, auf vorspringende Felsnadeln und die brodelnden Schwefelpfützen in der Tiefe.
    Dann entdeckte er einen einzelnen Cymek, der ihm nachschlich. Offenbar hatten sie sich getrennt, um ihn einzukreisen, als wäre die Jagd auf ihn nur ein Spiel. In den plötzlich intensiven Strahlen der Nachmittagssonne funkelte der mechanische Körper silbrig. Das Ding war auf der Suche.
    Piers war sich bewusst, dass er am Felshang ungeschützt und exponiert war. Deshalb presste er sich so dicht wie möglich ans Gestein und hoffte, nicht gesehen zu werden. Doch schon Sekunden später hatte der Cymek seine Beute im Visier und schoss eine glühende Kugel aus entflammbarem Gel auf ihn ab. Das Geschoss verfehlte Piers und schlug gegen die Felsen, die sofort von Feuer überzogen wurden.
    Piers vergaß seine Erschöpfung und kletterte weiter nach oben. Mit schnellen Bewegungen erklomm der Cymek den schroffen Abhang, ohne weiter Zeit und Mühe darauf zu verschwenden, die Fährte des Menschen auszumachen.
    Piers saß in der Falle. Rechts und links der schwindelerregende Abgrund mit heißen Schwefelseen und

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