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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatte ihm das Leben gerettet, indem sie die Rettungskapsel gestartet hatte, bevor die Cymeks die Raumjacht zerstörten.
    In gewisser Weise vermisste er sogar seinen Vater. Trotz seines unwirschen Wesens hatte Ulf immer nur das Beste für seinen Sohn gewollt, auch wenn es ihm dabei meistens um seine Verpflichtungen gegenüber den Familiengütern gegangen war. Den Reichtum der Harkonnens zu mehren war ihm stets am wichtigsten gewesen. Jetzt sah es ganz so aus, als wäre Piers' kleiner Bruder Xavier der Letzte des Harkonnen-Geschlechts. Piers selbst rechnete sich kaum Chancen aus, Caladan jemals wieder zu verlassen ... aber immerhin hatte er bis jetzt überlebt.
    Hinkend arbeitete er sich den steilen Hang empor und versuchte, mit den wendigen Eingeborenen Schritt zu halten. Das Cymek-Gehirn, das die Wilden mit sich trugen, schwappte im Konservierungsbehälter hin und her. Aus dem Sprachmodul drang knisterndes Brüllen, zuerst auf Standard-Galach, dann in anderen Sprachen, was Tiddoc und die anderen offenbar lustig fanden.
    Ansonsten achteten die Eingeborenen nicht weiter auf das körperlose Gehirn. Nur hin und wieder warfen sie ihm finstere Blicke zu oder bleckten die Zähne. Am offensichtlichsten tat dies der Alte mit dem roten Bart. Er zog nicht nur bedrohliche Grimassen, sondern schwang herausfordernd sein Messer und kam dabei den Sensoren des Behälters gefährlich nahe, womit er das gefangene Gehirn nur noch mehr in Aufregung versetzte. Anscheinend waren die Wilden schon des Öfteren Cymeks begegnet und wussten, wie man mit ihnen fertigwurde.
    Piers machte sich jedoch Sorgen wegen der anderen drei Jäger. Sie würden die Hatz nicht aufgeben, und wenn sie erst einmal die Stelle fanden, wo die Lawine abgegangen war und der auseinandermontierte Cymek lag, konnten sie der Fährte der Eingeborenen leicht folgen. Es sei denn, es war dem Cymek nicht gelungen, einen Hilferuf auszusenden, bevor ihn die Lawine erwischt hatte. Cymeks gestanden nicht gern Schwäche ein.
    Piers hielt nach möglichen Verteidigungsanlagen der hier lebenden Menschen Ausschau. Vor ihm bildete überhängendes Eis ein riesiges Dach über einer Siedlung. Die Wilden hatten ihr Lager in einem Bereich aufgeschlagen, wo heiße Dämpfe aus dem Erdinnern das Eis geschmolzen hatten. Zwischen Steinhütten wuselten Frauen und Kinder umher, die ihre alltäglichen Arbeiten unterbrachen und der sich nähernden Gruppe entgegenblickten. Sie trugen dick gefütterte Kleidung und Stiefel und Mützen aus dem Pelz einheimischer Tiere, die Piers unbekannt waren. Er hörte hohe Tierlaute und sah Kreaturen mit dickem, weißem Fell in der Nähe der Wohnhütten.
    Jenseits des schützenden Überhangs drang Dampf durch die dicke Schnee- und Eisschicht, und heiße Schwaden stiegen aus brodelnden Schlammtöpfen und Geysiren auf. Als Piers hinter den Stammesleuten die engen Felsstufen zur Siedlung hinabging, staunte er über das verblüffende Zusammenspiel von Feuer und Eis, auch wenn er ständig besorgt über die Schulter zurückblickte und nach Anzeichen der verbliebenen Cymek-Jäger Ausschau hielt. Manchmal regneten ein paar Tropfen von der gefrorenen, langsam schmelzenden Kuppel herab, doch ein Blick nach oben zur blauen Eisdecke überzeugte Piers, dass sowohl der Gletscher als auch die Siedlung sich schon sehr lange an dieser Stelle befanden ...
    Auf einen Schlag brach die Dunkelheit herein, als hätte jemand einen Vorhang vor die Sonne gezogen, und die caladanischen Frauen errichteten ein großes Feuer aus verkrüppeltem Holz auf dem Felsboden in der Mitte der Siedlung. Während der Stamm sich zum Feiern versammelte, wurden Späher ausgesandt, die nach den feindlichen Maschinen Ausschau halten sollten. Einige Männer trugen frische Fleischbrocken von ihrer Jagdbeute herbei, steckten sie auf Metallspieße und hängten sie über das Feuer.
    Das gefangene Cymek-Hirn wurde irgendwo abseits ins Eis gestellt und nicht weiter beachtet.
    Die Eingeborenen saßen auf Fellen rund ums Feuer, unterhielten sich in ihrer kehligen Muttersprache und reichten das Essen herum, das sie mit ihrem Gast teilten. Piers fand, dass das Fleisch zu streng schmeckte, aber er aß dennoch ein gutes Stück davon, um seine Gastgeber nicht zu beleidigen. Da er großen Hunger hatte, ergänzte er die Mahlzeit mit einem Proviantriegel, den er aus der Rettungskapsel mitgenommen hatte. Den Rest der Nahrungspakete bot er seinen Rettern an, die die Gabe freudig annahmen.
    Trotz allem plagte ihn das Gefühl der

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