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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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der herannahende Wurm schneller wurde. Vielleicht hatte die Kreatur das kleine Gefährt bemerkt und wollte sich einen Appetithappen gönnen, bevor sie die riesige Erntemaschine angriff ...
    Während Jesse und Tuek am Himmel kreisten und zuschauten, beugte sich der Planetenökologe über den Prototyp, ging eine kurze Checkliste durch und fuhr die Antennen aus.
    »Warum verschwindet er nicht?« Jesses Puls beschleunigte sich.
    »Dr. Haynes überlässt nichts dem Zufall.«
    Schließlich bohrte der Ökologe einen kurzen Stecken neben dem diamantharten Kanister in den Sand. Er griff an seinen Kragen und erklärte über Funk: »Zur Sicherheit aktiviere ich einen statischen Schildgenerator. Das macht diese Geschöpfe rasend.«
    »Verschwinden Sie!«
    Haynes schaltete den Generator ein. Von oben beobachtete Jesse, wie der Wurm den Kurs änderte und dabei Sand aufschleuderte, als hätte der kleine Sender ihn in Wut versetzt. Das Ungeheuer schoss auf den Köder zu und wurde dabei deutlich schneller.
    Haynes hastete zu seinem Ornijet, kletterte hinein und schlug die Tür hinter sich zu. Der Wurm hinterließ eine Spur dunkelgelben Staubs, wie ein rasender Bulle. Jesse musste an das wutschäumende Tier denken, das seinen Bruder Hugo getötet hatte. »Doktor, Sie sollten sich beeilen!«
    »Oh ja, Edelmann. Ich höre den Wurm. Ich spüre die Erschütterungen.«
    Der Ornijet hob mit einem Düsenstoß ab. Mit heftig schlagenden Tragflächen stieg er höher, erst auf ein paar Meter, dann auf zwanzig, auf fünfzig.
    Der statische Schildgenerator sandte weiter seinen Ruf aus, und der riesige Wurm warf sich ihm entgegen, das Maul so weit aufgerissen, dass er die gesamte Düne verschlang. Der gepanzerte Prototyp verschwand in seinem Schlund. Im Strudel herabströmenden Sandes wirkte das kleine Gerät völlig unbedeutend.
    »Der Wurm hat angebissen!«, rief Jesse. »Er schluckt den Sprengsatz!«
    In den Turbulenzen aus Sand und Wind sackte Haynes' Ornijet für einen Moment ab und kam ins Trudeln, doch dann erlangte der Planetenökologe wieder die Kontrolle und stieg höher.
    Der automatische Zünder der Schocktonne aktivierte sich. Als die Antennen das weichere Fleisch im Innern des Tieres berührten, zeigte das Gerät seinen wirkungsvollen Stachel.
    Der Wurm schluckte krampfartig, und spektakuläre Funkenströme brachen in Wellen aus ihm hervor. Das Ungeheuer bäumte sich auf, wand sich und riss das mehrlagige Maul auf, um Staub und Sand auszuspeien. Sprühende Funken und leuchtende Entladungen schossen knisternd aus seinem gähnenden Schlund, als würde das Wesen einen winzigen Gewittersturm erbrechen.
    Der Funkenregen im Maul des Wurms versiegte, als der Sprengsatz weiter hinabwanderte und dabei ein selbstständiges Ringsegment nach dem anderen lähmte. Der Schlangenleib zog sich zusammen und wälzte sich durchs Dünenfeld. Schließlich fiel das Tier zu Boden und blieb zuckend liegen.
    Jesse reagierte sofort. »Gurney, sag den Carryalls, dass sie die anderen sechs Erntemaschinen herbringen sollen! Der Wurm ist außer Gefecht gesetzt! Ich wiederhole: Der Wurm ist außer Gefecht gesetzt! «
    Während die Sandarbeiter auf den übrigen Erntemaschinen verwirrt Fragen stellten, bemühte der Vorarbeiter ein weiteres Zitat aus seinem Repertoire, das er sich extra für einen erfolgreichen Test aufgespart hatte. »›Deren Bauch du füllst mit deinen Gütern, dass sie satt werden, und die den Kindern ihren Überfluss hinterlassen!‹«
    Der Planetenökologe wendete seinen Ornijet und landete neben dem bewegungslosen Körper des Ungetüms im frisch aufgewühlten Sand.
    »Haynes, was machen Sie da?«, rief Jesse über Funk.
    »Das ist eine einmalige Gelegenheit, Edelmann. Ich möchte Sie daran erinnern, dass ich nach wie vor im Auftrag des Kaisers hier bin und dass meine Aufgabe darin besteht, die Dünenwelt zu erforschen. Ich hatte noch nie die Gelegenheit, einen Wurm von so nahe zu sehen. In einer Stunde kann ich hier mehr lernen, als ich mir in den letzten zwei Jahren zusammengereimt habe.«
    »Wenn er in der Nähe des Tieres bleibt, kann er uns rechtzeitig warnen, wenn es aufwacht«, bemerkte Tuek.
    »Seien Sie extrem vorsichtig«, sagte Jesse zu Haynes, obwohl er den Verdacht hatte, dass der ausgesprochen neugierige Doktor ohnehin tun würde, was er wollte.
    Nachdem sie nun sicher vor dem Wurm waren, ließen sich die übrigen Erntemaschinen entlang der reichen Ader absetzen. Während ein paar Späher über ihnen kreisten und nach Unwettern und

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