Duniyas Gaben: Roman
« fragt e si e Mataan . M ataan zögerte , sagt e abe r dann : »Ic h ma g ih n – echt.«
»Wa s mags t d u a n ihm?«
»Ic h fühl e mic h woh l be i ihm.«
»Woh l i n welche m Sinn? « E r schie n Schwierigkeite n m i t seinen Worten zu haben, stolperte – jede r Konsonan t erwies sic h al s Hürde . Sein e braune n Auge n wurde n noc h dunkler.
Si e hatt e eigentlic h scho n aufgegeben , vo n ih m ein e Antwort z u bekommen , un d fragt e deshalb : »Mags t d u ih n s o sehr , wie d u Taari q gemoch t hast , al s d u noc h vie l kleine r warst? « Sie ka m sic h dum m dabe i vor . »Zufälli g hab e ic h imme r lieber Freunde , di e älte r sin d al s ich , un d Bosaas o is t ei n Mann, desse n Freundschaf t ic h gern e pflege n würde , jemand , dessen Bildun g mic h ansporne n würde . Ic h be d aur e meine Vertrauthei t mi t Taari q nich t un d verspür e ih m gegenüber kein e Abneigung.«
»Was würdest du machen, wenn du ich wärst?« Sein Kopf scho ß nac h vorn , al s spürt e e r ein e Waff e i n seine m Nacken.
»I n welche r Hinsicht , Mutter?«
»Würdes t d u ih n heiraten? «
Mataan s Zung e wa r aktiv , abe r nich t i n eine m Sprechakt, sondern in der Erkundung der Mundhöhle, als würde sie dort ei n Stichwor t finden . »S o wi e ic h dic h kenne , Mutter« , sagt e er schließlich , »wirs t d u dic h fü r da s ein e ode r da s ander e nach
spontane r Ein gebung entscheiden. Also weiß ich nicht, was ich sage n soll. « Irgendw o i m Labyrint h vo n Duniya s Verstan d war ein e Sackgasse . Si e sagte : »Di e Leut e meinen , ic h wär e hinter seine m Gel d her.«
»Leute sagen alles mögliche«, gab er zurück. »Macht dir das nicht s aus?«
Sein e Lippe n stülpte n sic h hübsc h nac h vorn , al s e r darüber nachdachte . E r meinte : »Ic h möcht e nich t respektlo s sein , aber wa s ha t Bosaas o i n finanzielle r Hinsicht , de m d u hinterhersein könntest , ein e Gree n Car d ode r Besitztümer ? Ic h bezweifle sehr, da ß sei n Einkomme n höhe r al s da s vo n Onke l Abshi r ist, de r berei t wäre , di r alle s z u geben , wa s d u brauchst , un d alle dein e Erziehungsausgabe n überal l au f de r W e lt begleichen würde.«
»Dennoch , di e Leut e habe n ei n lose s Mundwer k und verbreite n üble n Klatsc h .«
»Ic h a n deine r Stell e würd e mi r kein e Sorge n machen« , sagte er . »Si e sage n schlimm e Sache n übe r de n Mann , vo n de m ich mi r de n Rolle r geborg t hab . E s is t sein e Angelegenheit , wenn e r homosexuel l ist ; wies o si e sic h wege n seiner geschlechtliche n Vorliebe n aufregen , wei ß ic h nicht . Einige Leute sagen unfeine Dinge über Waris wegen unseres Altersunterschieds. « Sein e Lippe n könnte n di e eines Kleinkind s s ein , da s gerad e gestill t worde n war , jedoc h nicht genug.
»D u liebs t sie , nich t wahr?«
Ei n offene r Mun d is t wi e ein e offen e Tür , läd t zumHineinschaue n ein . Mataa n hatt e wunderschön e Zähn e mit eine r Lück e i n de r Mitt e de r obere n Reihe . Fraue n versäumten e s nie, etwas über seinen f ana x zu sagen, und wünschten, Nasiib a hätt e ihn , den n nac h allgemeine r Ansich t sehen Mädche n mi t Zahnlücke n hübsche r aus . Ei n derarti g gutes Aussehe n is t ei n Vorzug , de r de n Fraue n di e Aufmerksamkeit von Männern und die Heirat gewä h rleistet. Doch Nasiiba erwidert e immer : We r wil l den n überhaup t heiraten ? »D u mußt mein e Frag e nich t beantworten« , sagt e Duniya.
Da s sollt e ih n anstacheln , d a si e wußte , da ß e r ihren Nachforschunge n gegenübe r empfänglic h war . »Ic h glaube , ich bi n i n si e v e rliebt, ja«, sagte er und fühlte sich augenblicklich unwohl.
»Solle n wi r los? « fragt e sie.
E r stan d auf , groß , schlan k un d scheu . »Bis t d u bereit? « Auch sie erhob sich. Sie fühlte sich unbehaglich in der Hose, die sie anhatte , d a ih r vorstehende r Nabelbereic h si e irritierte . Aber si e würd e jetz t kei n Klei d ode r ihr e Unifor m anziehen , di e sie i n ihr e Tasch e gestopf t hatte ; beide s wär e au f eine m Roller ungünstig . Mataa n wartet e be i de r Vesp a au f sie , bescheiden wie die stumpfen, braunen und anspruchslos grauen Farben, di e e r mochte . »Als o los« , sagt e e r un d tra t au f de n Kickstarter. Duniya setzte sich im Damensitz drauf. Zum ersten Mal fuhr si e au f eine m Motorrolle r mit , un d da s ängstigt e sie . Mataan mußte zwe i - oder dreima l anhalten , u m ih r
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