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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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verstau t gefunde n hatte . »Wi r werde n etwas Bargel d brauchen , wen n wi r heut e nachmitta g auf Wohnungssuch e gehen , fall s ei n Vermiete r au f eine r sofortigen Anzahlun g besteht . Ge h nich t z u Onke l Qaasi m , wenn du kannst.«
    »Abe r mi r fäll t sons t nieman d ein« , gestan d er . »Hö r dich um«, schlug sie vor. »Guter Kurs, sicherer Gewährsmann. Ich bi n sicher , eine r deine r Freund e wir d eine n Name n rausrücken. Schließlic h is t da s gute s Geld , wa s Nasiib a neuerdings ›Bo s aas o - Geld ‹ nennt.«
    »Ic h schau , wa s ic h tu n kann.«
      Si e gin g davon , nachde m si e ih m eine n gute n Ta g gewünscht un d ih m gerate n hatte , au f sic h aufzupassen.
    Bosaas o kam , u m si e nac h de r Arbei t abzuholen , un d nach de m Austausc h de r übliche n Begrüßungsfloskel n s chwiegen sie . Di e Bilder , di e sic h i n Duniya s Gemü t ergossen , wollten nicht zusammenpassen. Vielleicht hatte e s mi t eine m nervösen Käfe r i n ihre r Magengrub e z u tun , ein e besorgt e Reaktio n auf de n übereilte n Entschluß, selbst zu kündigen. Es gab kein Zurüc k mehr , si e würd e ausziehe n un d ein e ander e Wohnung finde n müssen . Blo ß wo ? W o nu r beginnen ? Di e Stadt Mogadisch u erstreckt e sic h direk t vo r ihre n Augen , wuchs tausendma l i n ihre r Größe , obwoh l si e sic h irgendwi e einreden konnte , sic h nich t s o leich t entmu t ige n z u lassen . E s war schade , da ß di e Zeitunge n kein e Anzeige n enthielten , i n denen z u vermietend e klein e Wohnunge n angebote n wurden , sondern nu r groß e Ville n fü r ausländisch e Einwohne r de r Hauptstadt, di e berei t waren , ihr e somalische n Vermiete r i n hart e r Währun g z u bezahlen . Fü r Einheimisch e zirkulierten Meldunge n übe r frei e Wohnunge n hauptsächlic h über Mundpropaganda wie alle anderen Informationen in dieser star k au f da s Mündlich e ausgerichtete n Gesellschaft . Ih r Stolz un d Selbsterhaltungsinstink t woll t en ihr zwar ausreden, Bosaas o i n ihr e Such e einzubeziehen . Doc h si e hatt e kein eigene s Verkehrsmittel , un d Taxi s ware n unmöglic h z u finden. Außerde m wa r e r bereit , si e überallhi n z u fahren . Ode r wa r das ausbeuterisch ? Al s si e dan n a n sic h al s Fra u un d a n d as weiblich e Geschlech t i m allgemeine n Bezu g z u einem ›Daheim‹ dachte, wurde Duniya niedergeschlagen. Die Eckpfeile r ihre r Reis e durch s Lebe n vo n Kindesbeine n a n bis zu m Erwachsenenalte r bildete n verschieden e ›Stationen‹ , alle i m Besit z vo n Männer n un d vo n Männer n beherrscht . Wa r sie nich t vo m Hau s ihre s Vater s direk t i n da s vo n Zubai r gezogen? Wa r si e nich t vo n Zubai r gleic h z u Shiriy e geflohen ? E s gabein e ausgeklammert e Zeit , ein e kurz e Phase , al s si e ihr e eigene Fra u gewese n wa r un d sozusage n übe r ihre n eigenen Standort verfüg t hatte , nämlic h al s frei e Mieteri n vo n Taariq , wa s aber gleic h wiede r aufhörte , al s si e ei n Ehepaa r wurden . Inzwischen fiel der omnipräsente, wohlwollende und gutmeinende Schatte n ihre s ältere n Bruder s Abshi r au f jede s behelfsmäßi g e Bauwerk , da s si e errichtete , verfolgt e un d protokolliert e jeden ihre r Schritte : Als o wa r Abshi r ein e weiter e Station , ein weiterer Mann. Nun gab es Bosaaso. Moral e de lla storia ? Duniy a wa r unbehaus t wi e s o viel e Fraue n au f de r ganzen W e l t. Und als Frau w a r si e besitzlos.
    Bei m gemeinsame n Essen , be i de m si e mi t niemandem sprach , nich t einma l mi t Nasiib a (di e heut e da s Essen zubereite t hatte ) un d auc h nich t mi t Yare y (di e sic h bemüht hatte , si e i n ih r Gespräc h z u ziehen) , fie l Duniy a wiede r ein, wi e of t si e di e Such e nac h eine r eigene n Wohnung aufgeschobe n hatte , we g vo n ihre m Halbbrude r Shiriye , bei de m si e mi t ihre n Zwillinge n praktisc h i n Furch t un d Elend geleb t hatte . Nu r dan k de r Fehlinformatio n eine r Nachbarin (die, wer weiß, gar Marilyns Großmutter ge wese n sei n könnte) hatt e si e a n de r falsche n Tü r geklopft , de r vo n Taariq . Un d er hatt e Erbarme n mi t eine r Fra u ohn e Bleibe , di e Zwillinge aufzuziehe n hatte . Würd e jeman d heut e mi t ih r Erbarmen haben , wen n si e vo n eine m Man n i n eine m s o hübsche n Auto gefa h ren wurde? »Na, du schaust so betrübt aus. Sei ein bißche n munterer , M a m i! « sagt e Nasiiba.
    Duniya , di e ei n lange s Gesich t machte , erwiderte :

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