Duniyas Gaben: Roman
bitte, schicke ein Telegram m z u meine n Hände n a n di e Klinik , w o ic h zu erreich e n bin , u m mi r Abflugzei t vo n Ro m un d Ankunftszeit hie r mitzuteilen , dami t wi r Dic h vo m Flughafe n abholen können.
Ic h h ab e verspreche n müssen , Dic h daru m z u bitten, besonder e Geschenk e fü r Dein e Nichte n un d Deine n Neffen mitzubringen . I m Anhan g findes t D u ein e List e vo n Nasiib a – abe r D u muß t si e nich t unbeding t beachten.
Dein e Dic h liebend e Schweste r Duniya
Vor lauter U n ruh e konnt e Duniy a nich t einschlafen . Nasiiba un d Bosaas o redete n etlich e Stunde n späte r imme r noch miteinander . Woraufhi n Duniy a nac h Nasiib a rief , dami t sie de n Brie f a n Abshi r abhol e un d ih n Bosaas o gebe , der j e mande n kannte , de r a m nächste n Nachmitta g nac h Ro m flog. Bosaaso sah dies als versteckte Aufforderung, daß es Zeit war, z u gehen , wa s e r auc h tat . Di e Nach t hallt e vo n seine n und Nasiiba s gute n Wünsche n zu r Nach t wider.
14
Duniya wird von Mataan auf einem geborgten Motorroller zur Arbeit gefahren. Später am Tag begibt sich Duniya vor ihrer Fahrstund e au f Wohnungssuch e un d geh t deshal b z u Fariidas Schweste r Miski.
Ein e Fra u Mitt e Dreißi g betrachte t eine n Sonnenuntergan g in eine r Traumumgebung . Ein e jünger e Frau , vermutlic h ihre Tochter , tauch t au s de m Nicht s au f un d versperr t ih r di e Sicht. Die ältere Frau dreht sich einfach um, als wäre sie uninteressiert , un d nu n verweil t ih r Blic k au f etlichen verstreute n Abendwolken , di e i n di e Dunkelhei t ziehen.
Mataan hatte einen wunderschönen Mund, der oft offenstand. Sei n Schweige n erstreckt e sic h übe r ein e lang e Zei t wi e eine unendliche Straße, gerade, ohne Kurven, aber überhaupt nicht trostlos . E r verstan d e s gut , sic h mi t weise m Schweigen zu umgebe n un d i n seine n Auge n ein e bemerkenswerte Ausdruckslosigkei t aufscheine n z u lassen . E s verlockt e einen, ihm unter vier Augen etwas dazu zu sagen. Scheu, still, groß un d dürr , wi e e r war , mi t leich t geöffnete m Mun d ähnlic h einer vo n Zugl u ft aufgestoßenen Tür konnte sich Mataan auf eine Warz e i m Gesich t vo n jemande m konzentrieren , wobe i er nichts sagte und geduldig blieb. Mehr als seine Einzeiler blieb sei n Schweige n i n Erinnerung.
I n de n Pause n seine r Zwillingsschweste r ware n uneinsehbareKurven , un d we r i n si e geriet , mußt e sic h dara u f g efaßt machen , au s de m Hinterhal t überfalle n z u werden . Au f diese Ar t versucht e Duniy a ihr e verschiedene n Einstellunge n z u den stille n Momente n ihre r Kinde r z u erklären . Mataa n sagt e nun:
»Ich habe mir einen Motorroller ausgeliehen, Mutter, und kann dic h zu r Arbei t fahren . Mei n Unterrich t beginn t ers t u m halb elf.« Sie hatte gehört, wie er bei Tagesanbruch das Haus verließ , vielleicht , u m de n Rolle r be i seine m Besitzer abzuholen . Höchstwahrscheinlic h hatt e e r beschlossen , ihn auszuleihen , nachde m e r ih r Gespräc h mi t Bosaas o am Voraben d mitgehör t hatte , i n de m si e davo n sprach , si e hätte ein e Alternativ e vereinbart , u m zu r Arbei t z u kommen . »Wem gehör t diese r Motorroller , Mataan? « fragt e sie . »E r gehör t dem Co u si n eine r Freundin , Mutter« , sagt e er.
Ohn e große n geistige n Aufwan d ka m si e z u de m Schluß , daß di e Vesp a Waris ’ Cousi n gehört e – Waris , Mataan s Freundin. Un d obwoh l e r außerhal b vo n Duniya s Blickfel d stand , wußte sie , da ß e r bündelweis e Nerve n schluckte . Nasiib a un d Yarey ware n fü r ein e Viertelstund e dusche n gegangen , un d i n der Zwischenzei t wa r Mataa n hergekommen , u m die Mitfahrgelegenhei t anzubieten , d a e r wußte , da ß seine Zwillingsschweste r sein e Gest e nich t gutheiße n würde.
»Kom m näher , dami t ic h dic h sehen kann«, verlangte Duniya, un d al s e r e s tat , sag t sie : »Ic h möcht e mic h nich t i n deine Privatangelegenheite n einmischen , abe r hälts t d u e s fü r klug von mir, Bosaasos Angebot auszuschlagen, nur damit du von jemande m eine n Motorrolle r ausleihst , u m mic h zur Arbeit zu bringen? « I n de r Zwischenzei t hüllt e si e sic h i n ei n Bettuch.
E r sagt e demütig : »Ic h wei ß nicht« , un d erwidert e zu m ersten Ma l ihre n Blick . »We m gehör t e r wirklich?«
»De r Rolle r gehör t eine m ältere n Mann ,
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