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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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einzuschärfen , daß es wichtig sei, ihre Körperbalance zu koordinieren, sonst könnte n si e s türze n un d sic h verletzen . »E r is t wi e ei n Boo t mit Außenbordmotor« , sagt e e r un d wiederholt e damit , wa s der Besitze r ih m erzähl t hatte . Doc h Duniy a hatt e kein e Ahnung, wovon er redet e , d a si e noc h ni e i n s o etwa s gewese n war.
    Jedenfall s geno ß si e di e Fahrt , sobal d si e unterweg s waren.
    De r Win d blie s ih r in s Gesicht , ihr e Ohre n füllte n sic h mit Luft , un d ih r Kop f wa r vo n alle n sorgenvolle n Gedanken leergefegt , e s blie b nu r di e neue , an g enehme Empfindung, auf eine m Rolle r z u sitze n un d kein e Angs t meh r z u haben . E s war wi e ein e neugefunden e Freiheit . Si e fühlt e sic h leicht . Zu beiden Seiten der Straßen waren Menschen aufgereiht, die ewi g au f Buss e warteten , di e ni e kamen . Si e empfan d e s s o , als seie n dies e Leut e hergekommen , u m ihne n beide n beimVorbeifahre n zuzuwinke n wi e de r Autokolonn e des Präsidenten , di e überschwenglic h bejubel t wird.
    Di e Erfahrun g hatt e abe r auc h etwa s Beängstigendes . DerHimme l wa r au s de n Fugen , un d di e Erd e ersch i en entweder zu wei t unte n ode r z u na h a n ihre n Füßen , di e herunterhinge n und si e beinah e berührten . E s schie n vie l meh r Schlaglöche r zu geben , al s si e vo n de n Fahrte n i n Bosaaso s Aut o i n Erinnerung hatte . Andererseit s ware n si e scho n wei t vorau s z u erspäh e n un d konnte n umfahre n werden . Duniya s Auge n ware n aktiv un d nahme n einzeln e Detail s a n de r Kleidun g de r Menschen auf . »Ic h fühl e mic h toll« , schri e Duniya . »E s fühl t sic h toll an.«
    »Was? « rie f Mataa n zurück.
    Si e wiederholte , wa s si e gesag t hatte , un d f ü gt e hinzu : »Wir müsse n un s eine n Rolle r kaufen. « E r zeigt e kein e Reaktion; vielleich t hatt e e r ihre n Vorschla g nich t gehört . Ihr e Flanken tate n ih r allmählic h weh , un d ihr e Muskel n verkrampfte n sich schmerzhaft, weil sie sich ungeschickt hingesetzt hatte, s o wie ein e Person , di e ihre n Lei b vo n eine r andere n Perso n fernhält, di e sic h mi t ih r au f enge m Rau m befindet . Dessenungeachtet macht e e s entschiede n meh r Spa ß al s di e Demütigung , i n der Näh e vo n jeman d z u sein , de n si e nich t kannte . I n anderer Hinsich t w ar sie froh, Bosaaso gegenüber darauf verweisen zu können , da ß si e ander e Möglichkeite n hatte , zu r Arbei t zu kommen , nich t vollkomme n au f seine n gute n Wille n un d seine nette n Geste n angewiese n z u sein , beste n Dank . »Scha u di r die an« , sagt e Duniya.
    Er wurde langsame r un d fragte : »We n sol l ic h anschauen?«
    »Schau dir die dort an, wie sie in diesen vorzüglich geschneiderte n Kleider n stecken! « Un d si e deutet e au f die Fraue n un d Männe r z u beide n Seite n de r Straße , potentielle Fahrgäst e vo n Bussen , di e ni e kamen , di e de n Daume n für Auto s hoben , di e si e ni e mitnahmen . »Ic h frag e mich , o b si e zueine r Hochzei t ode r z u eine r Feie r i n ihre m Bür o unterwegs sind . Wi e könne n si e s o sorgfälti g au f ih r Äußere s achten, wen n si e keine n Pfenni g haben? « Di e Rippe n tate n ih r v o n ihrem langen Schreien weh, ihrer Lunge ging der Atem aus. Si e verstummt e kurz , dan n fuh r si e wiede r fort : »Sowoh l als Einzelpersonen wie auch auf Regierungsebene neigen wir Somalis , besse r noch , wi r Afrikaner , dazu , übe r unsere Verhältnisse zu leben.« S i e fuhren schweigend weiter, bis sie de n Klinikeingan g erreichten . Si e stie g ab , froh , da ß di e Reise z u End e war . Di e Füß e ware n tau b geworden , doc h ih r übriger Körpe r fühlt e sic h leich t an , al s wär e si e gerad e di e Gangway eine s Flugzeug s herabgestiegen . M ataa n bockt e de n Rolle r auf un d stie g ab , u m ih r di e Handtasch e z u geben , doc h seine Schultasch e blie b übe r di e Lenkstang e geschlungen . Kau m in de r Lage , ihr e eigen e Stimm e z u hören , sagt e sie : »Ic h möchte, daß du dreihundertfünfzig US - Dolla r fü r mic h wechs elst, mein liebe r Mataan. « Dami t überreicht e si e ih m sieben Fünfzigdollarscheine , währen d ih r alle s wiede r einfiel , wa s in den vorigen Tagen passiert war, darunter die Entdeckung des Findlings , ihr e Begegnun g mi t un d di e aufkeimend e Lieb e zu Bosaaso und d i e Geldbündel , di e si e i n Nas i iba s iranischer Zeitschrif t

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