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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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bemerkt e Bosaaso , »da s war alles.«
    Mataa n sagte : »Un d doc h stehe n wi r unte r de m falschen Eindruck, daß Armut, Hunger und Obdachlosigkeit Phänomen e sind , di e mi t Unterentwicklung , mangelnden harte n Devise n un d s o weite r assoziier t werden . De r Gedanke is t scho n beunruhigend , da ß wir , wen n wi r technologisch fortgeschritten sein werden, auch eine Million Obdachlose in unseren Städten haben werden.«
    »Da s is t tragisch« , pflichtet e Duniy a bei . Di e Diskussion verlagert e sic h vo m Besondere n in s Allgemeine , wa n dte sich dan n wiede r de n spezielle n wirtschaftliche n un d sozialen Realitäten zu, und alle stimmten darin überein, daß die Obdachlose n meis t Mensche n waren , di e dunkelhäuti g oder ar m waren , da ß schwarz e Fraue n trot z ihre r enormen Belastunge n ehe r Überlebenskräft e entwickelten , jedenfalls meh r al s ihr e männliche n Mitmenschen.
    A n niemande n i m besondere n gewandt , fragt e Mataan:
    »Kenn t ih r de n islamische n Begrif f xabs?«
    »Xabs wir d vo n islamische n Gelehrte n al s da s Rech t aufGehorsa m ausgelegt« , erklärt e Mataan , »obwoh l da s Wor t die gleiche n Wurzel n ha t wi e ei n anderes , da s Hausarres t bedeutet. E s geh t darum , da ß Fraue n nich t di e Wohnun g ihre s Mannes verlasse n dürfen , ohn e ih m vorhe r Beschei d gesag t z u haben, un d jed e Frau , di e gege n diese s Rech t verstößt , dar f a l s rebellisc h bezeichne t werden . Deshal b falle n di e Wohnung , der Schleie r un d di e Tatsache , da ß Fraue n nich t au s de m Haus dürfen , um , sage n wi r mal , i n eine m Bür o ode r als Krankenschweste r z u arbeiten , unte r xab s – da s Rech t auf Gehorsam . Ein e obdachlos e F r a u is t eine , di e keine n Mann ode r männliche n Verwandte n hat , de r ih r ei n Obdac h bieten kann.«
      E s entstan d ein e kurz e Pause , di e Duniy a nutzte , u m lau t zu fragen , o b Yarey , di e eingeschlafe n war , nich t in s Bett gebrach t werde n sollte , w o si e e s bequeme r hä t te . Be i der Erwähnung ihres Namens erhob sich Yareys Kopf wie der eine s Kleinkinds , da s noc h nich t spreche n gelern t hat , abe r auf die Erwähnung seines Namens im Gespräch reagiert. »Wirst d u ni e müde , Nasiiba« , sagt e sie , »d u redes t un d redes t und redest?«
    »Ich hab nicht geredet«, verteidigte sich Nasiiba. »Als ich eingeschlafen bin, hast du geredet, und als ich aufgewacht bin, auc h noch« , sagt e Yarey . »Ic h glaube , d u has t gesagt , du wolltes t z u M isk i gehen. « Duniy a blickt e vo n Yare y zu Nasiiba . »Wa s is t mi t Miski? « Yare y wa r nu n hellwach.
    »Naas i ha t versprochen , ih r beid e würde t z u Misk i gehe n und ih r di e List e mi t de n Sache n geben , di e Onke l Abshi r mir mitbringen soll.«
    »Wa s sol l da s alles? « fragt e Duniy a Nasiiba . »Blei b ruhig, M a m i.«
    »Wie kann ich das, we n n d u i n meine r Näh e bist! « Duniya hatt e de n gequälte n Blic k eine s Hunde s i n eine r afrikanischen Stadt, der herumtrottet und den Schwanz permanent zwischen di e Hinterläuf e klemmt , imme r au f de r Hut , bei m Anblick jede s sic h bewegende n Schatten s davonzulaufe n , da er sicher sei n kann , da ß jeman d ih n steinige n wird.
    »De r Grund , waru m wi r z u Misk i gehe n sollten , Mami«,sagt e Nasiiba , »is t der , da ß Misk i vorhat , au s de r Wohnun g mit zwe i Schlafzimmern , i n de m si e mi t Fariid a geleb t hat, auszuziehen.«
    Gerad e al s sic h Duniy a darau f vorbereitete , si e weite r zu befragen , hört e si e Mataa n sagen , e r hab e vergessen , ih r den Gegenwer t vo n dreihundertfünfzi g US - Dolla r i n somalischen Shillin g z u geben , un d darau f kehrt e e r au s seine m Zimme r mit eine r Tasch e volle r Schein e zurück . Al s si e i n Bosaaso s Autodavonfuhren , u m Misk i aufzusuchen , rauschte n Yare y und Mataan auf der geborgten Vespa davon, um Taariq oder vielleich t auc h Qaas i m aufzusuchen . Nasiib a sperrt e da s Haus ab , al s würde n si e z u eine m kurze n Urlau b v erreisen. Duniya hatt e da s betrübt e Gefühl , da ß ihr e Wohnun g sei t de m To d des Findling s verwais t aussah.
    Misk i wa r gerad e ers t nac h Haus e gekommen , al s sie eintrafen. Sie hatte sich noch nicht einmal umgezogen. Ihr Körpe r roc h nac h Raumluftspray , ihr e Wan g en fühlten sich trocke n an , al s Duniy a si e küßte . Si e freute n sich , einande r zu sehen . Nasiib a gin g in s Wohnzimme r voran , al s

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