Duniyas Gaben: Roman
, de n derAugenblic k zu m Hauptdarstelle r gekrön t hatte . Si e liebt e die Stille , liebt e da s Halbdunkel , si e liebte , wi e si e beid e Brus t anBrus t dastande n un d nicht s sagten . Dan n verlo r si e de n Mond au s de m Blick . Doc h wa r e r verschwunden ? Si e zählt e bisdreizehn , al s wär e e r ei n Leuchtturm , desse n aufblitzendes Lich t nac h Sekunde n gezähl t werde n konnte . Dan n mischte sic h di e Außenwel t i n ihr e inner e Still e un d Friedlichkeit . Der Nachtwächter rief Bo s aaso s Namen.
»Sol l ic h antworten? « fragt e e r flüsternd . Si e lie ß ih n lo s und sagte : »Da s has t d u j a schon. « E r atmet e nervö s ei n un d aus, wirkt e spannungsgelade n wi e ein e verschreckt e Eidechse . Als si e nu n wiede r getrenn t waren , war f jede r seine n eigenen S chatten , seine r kürze r al s ihrer . E r wa r eindeuti g aufgebracht, wollt e de n Nachtwächter , de n arme n Kerl , abe r nicht anschreien. Er ärgerte sich über sich selbst. In seiner Stimme vermischte sich eine Vielzahl von Empfindungen, als er sagte:
»Wa s wills t d u denn?«
De r Nachtwächte r stan d seitlic h a n de r Tür , di e Bosaaso geöffnet hatte. Er war zu hören, aber nicht zu sehen, als er sein e Botschaf t übermittelte : »Waaberi , dein e Schwägerin , war einig e Mal e hier.«
Bosaas o wa r versucht , diese n Dummkop f vo n Nachtwäc h ter zurechtzuweisen , inde m e r ih n dara n erinnerte , da ß Waaberi sein e früher e Schwägeri n war . Abe r au s Rücksich t au f Duniya lie ß e r e s bleiben . »Wa s wollt e sie , ha t si e di r da s gesagt?«
»Si e ha t nu r gesagt , si e müßt e dic h dringen d sprechen.«
»Ha t si e gesag t , weswegen?«
»Un d d a wa r diese r Man n be i ihr.«
»Welche r Mann?«
De r Nachtwächte r sprac h mi t de m Akzen t de r Leut e aus Baidoa, und dies reizte Bosaaso. Er hätte seine Selbstbeherrschun g verloren , wär e nich t Duniy a hinzugetreten, hätt e sein e Han d genomme n un d sie geküßt. »Weißt du, wie de r Man n heißt , de r mi t Waaber i gekomme n ist? « fragt e er.
»E r ha t ei n Auto , da s h e l le r glänzt e al s da s Mondlicht« , sagte de r Nachtwächter . Bosaas o beschrie b Kaahin . »Da s is t er.«
»Wan n wollte n si e zurückkommen?«
»Irgendwan n heut e abend.«
Al s Bosaas o nu n sprach , nah m sein e Stimm e zwe i Tonlagen an , gehört e z u zwe i verschiedene n Seinszuständen . De r ersten Hälft e seine r Erklärun g folgt e ein e Pause , lan g genug , um Duniya s Ku ß z u erwidern . E r sagte : »Wen n Waaber i oder Kaahi n heut e noc h einma l herkomm e n … so lautet meine Anweisung , keine m z u erlauben , un s z u stören.«
»Wa s ist , wen n si e fragen , wan n ode r w o si e dic h treffen können? « fragt e de r Nachtwächter.
»Sa g ihnen , ic h werd e si e persönlic h aufsuchen« , erwiderte Bosaaso.
Al s di e Tü r zugin g un d si e i m Dunkel n standen , lauschte n sie au f di e sic h entfernende n Schritt e de s Nachtwächters . Sie meinte : »D u bis t s o unfehlba r höflich , da ß e s mic h beschämt, wen n ic h a n mein e Wutanfälle , Streitereie n un d Zornausbrüche denke . Fühle n wi r un s vo n einander angezogen, weil wir so unterschiedlic h sind?«
»Wi r habe n viele s gemeinsam« , sagt e er . »Natürlic h haben wi r das« , sagt e sie , »abe r e s würd e mic h überhaup t nicht verärgern , wen n d u hi e un d d a dein e Wu t zeige n würdest.« Ohn e noc h etwa s z u sagen , gin g e n si e Han d i n Han d au f die Verandatür zu.
»D u has t verdamm t vie l Temperament , weiß t d u das? « sagte er.
»Un d dein e Höflichkei t is t ehe r herausfordern d als entwaffnend« , entgegnet e si e zurückhaltend . Al s sie weiterschritten, stießen ihre Hüftknochen aneina n der wie bei eine m tanzende n Paar.
Schließlic h bliebe n si e stehen . E s ga b nu r eine n Sessel . AlsDuniy a sic h hineinsetzte , berührte n ihr e Finge r etwa s Hartes, da s si e al s ei n Fernroh r erkannte . D a ih r Orientierungssinn ausgezeichne t war , braucht e si e nich t l ange, um herauszufinden , da ß de r Sesse l nac h Weste n ausgerichte t war.
Hieß das, daß Bosaaso ein Vogelbeobachter war? Sie hielt ihn nich t fü r eine n Voyeu r – außerdem, wem sollte er nachspionieren?
»Ic h beobacht e gern e Vögel« , sagt e er , ohn e vo n ih r gefragt worde n z u sein.
Dan n küßt e e r sie . S o stürmisc h un d s o plötzlich , da ß si e sich bei m Versuch , nich t ih
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