Duniyas Gaben: Roman
r Gleichgewich t z u verlieren , a n seinem Ärme l festhalte n mußte.
E r sagte , sobal d e r e s konnte , noc h bevo r si e di e Gelegenheit z u spreche n bekam : »Ic h lieb e dich.« Mit beiden Händen umschlo ß si e sein e Han d un d küßt e si e leicht.
Wei l si e nicht s sagte , küßte n si e sich , diesma l nu r kurz . »Es würd e mic h ärgern , wen n irgendwas , wa s ic h tät e ode r sagte,
dic h verärgerte« , sagt e er . »Ic h weiß« , erwidert e sie.
E r set z t e sic h nebe n si e i n de n Sesse l i n de r Hoffnung , sie würd e »Ic h lieb e dich « ode r etwa s ähnlic h Erfreuliche s sagen.
Si e meinte : »Taari q ha t imme r gesagt , da ß ic h wi e die meiste n Männe r bin : Detail s langweile n mich . E r meinte , mein heftige s Wesen , mei n tempe ramentvolles Gemüt wären nur vo n de r allgemeine n Tenden z de r Ding e fasziniert.«
Si e scho b da s Buc h beiseite , da s i m Sesse l gelege n hatte . Er wurd e neugierig , fragt e sich , wa s e r da s letzt e Mal , al s e r hier gesesse n hatte , wahrscheinlic h i n eine r schlaflose n Morgendämmerung , gelese n hatte . E r wußt e allei n vom Anfühlen , da ß e s Dostojewski s Brüder Karama so w war . »Ich bi n au f Einzelheite n fixiert , da s stimmt ; ic h halt e mic h rigoros a n sie« , sagt e er.
»Wi e ein e Perso n lächelt , ihr e nervöse n Ticks , wi e sie schlä f t , w o si e einschläft , welch e Seit e de s Bett s si e vorzieh t – da s sin d di e Details , di e mic h tatsächlic h interessieren«, erwiderte Duniya. Er war ruhelos wie ein Mann auf unsichere m Terrain . »Da s häng t davo n ab , wa s d u darunter verstehst , ein e Pers o n z u ken n en«, sagte er.
»W o is t da s Badezimmer , da s ic h i m Dunkel n a m einfachsten erreiche n kann? « fragt e sie.
»Im Erdgeschoß ist eins. Soll ich dich dorthin bringen?«
Dan n kitzelt e e r sie . Si e lachte . Un d lachen d erho b si e sich . Sie meinte, er würde sie wie eine K atze necken, die schon einmal vo n eine m größere n Hun d verletz t worde n wa r un d sic h wieder au f di e ihre r Katzenar t gemäß e Wachsamkei t besinnt, weswegen sie etwas zurückhaltend mit dem Angriffstrieb des Hunde s spielt . Sein e verführerische n Finge r fuhre n ihr Rückgra t au f un d ab . Sein e Finge r kitzelte n si e wi e die verspielten , jedoc h harmlose n Tatze n eine r Katze . Plötzlich sch l o sse n sic h zwe i Finge r u m de n Verschlu ß ihres Büstenhalters , un d bevo r ih r da s Aka n - Wort für ›Brüste‹ einfiel , hatte n dies e scho n keine n Hal t meh r un d pochte n in warmer Erregung. Sie küßten sich, er atmete heftig, aus seinen Nasenlöcher n pfif f e s wi e au s eine m Reifen , de r Luf t verliert. Si e sagt e nicht : »Bedräng e mic h nicht« , sondern : »W o is t das Badezimmer , da s i m Erdgeschoß? « De r Mon d k a m herein, leuchtet e ihre m Weg , zeigt e ihnen , w o e s langging . De r obere Treppenabsat z wa r vo n Mondlich t überflutet . I n ihrem Gescho ß ga b e s dre i Zimmer . E r gin g nac h rechts , un d sie folgt e ihm . E r öffnet e ei n Fenster . Meh r Helligkeit.
Dan n sagt e sie : »Ic h bi n gleic h wede r be i dir. « Bosaaso nähert e sic h Duniya s Körper , al s wär e diese r ein e Tür , deren Kombinationsschlösser die Durchführung einer bestimmten Anzah l vo n besondere n Kunstgriffe n erforderte , bevo r sie aufgingen . E r hätt e ei n Prin z vo n niedere m Ade l aus Tausendundeine r Nach t sein können, der etwas wettzumachen versucht . Fü r ih n stan d z u vie l au f de m Spiel , al s da ß e r sich eine schlechte Darbietung hätte erlauben können. Erst als er seine n ganze n Charm e einsetzte , lie ß si e ih n ein.
Un d dan n ginge n di e Pforte n ihre s Körper s weite r auf , und si e legt e s i c h au f ih n – die Herrin dirigierte Geschwindigkeit und Verlauf des Flusses ihrer gemeinsamen Liebe. Vorher hatte er wissen wollen, ob sie die nötigen Vorkehrungen getroffe n hatte . Si e hatt e gesagt : »Natürlic h hab e ic h das«, womi t si e deutlic h machte , da ß si e kein e weitere n Kinder wollte , beste n Dank.
E r folgt e de n rhythmische n Diktate n ihre r orchestrierten Bewegungen , konzentriert e sic h au f di e Einbuchtunge n ihres Körpers , di e jene n Spure n glichen , di e sic h auf Steinplatten bilden , di e z u eine r häufi g benutzte n Tü r führen . Ih r Körper fühlte sich viel jünger als seiner an und war unbestreitbar sportlicher. Zum Beispiel konnte sie so
Weitere Kostenlose Bücher