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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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n der glückliche n Atmosphäre , di e ihr e gemeinsame n Erwartungen hervorgebrach t hatte . Al s di e Kinde r ma l nich t hinsahen, schlüpfte n di e beide n geräuschlo s for t wi e una r tige Teenager.
    Si e hatt e di e Autoschlüsse l i n de r Han d un d sagte : »Ic h will fahren. « De r neu n Tag e alt e Mon d führt e si e z u Bosaasos Haus. Der Himmel war voller Sterne und weit. Das Auto bockt e hi n un d wieder , abe r da s stört e si e nicht , rie f nur Gelächter h ervor . Verbisse n lie ß Duniy a de n Moto r immer wiede r an , wen n de r Wage n stehenblieb . Beid e benahme n sich so , al s hätte n si e all e Zei t de r W e l t, um die Entfernung zwische n ihre n beide n Häuser n zurückzulegen . Würd e sie nich t vermiß t werden ? fragt e er . Ode r h a be sie Nasiiba gesagt, w o si e di e Nach t verbringe n werde ? Abe r di e Zwilling e seien j a s o aufgereg t be i de r Aussich t au f Onke l Abshir s Besuch , daß si e de r Abwesenhei t ihre r Mutte r nich t de n geringstenGedanke n widme n würden , räsoniert e er.
    Nu n betätigte n D u niya s Füß e Kupplung , Brems e undGaspedal , un d da s Aut o fuh r ruhig , wen n auch spannungsgelade n au f Bosaaso s Hau s zu , al s würd e e s sichvölli g au f seine n Heimatinstink t verlassen . Duniya s Augen leuchtete n erwartungsfroh . Bosaas o lehnt e sic h zurüc k und benei d et e si e u m ihr e Gelassenheit . E r behiel t di e Händ e bei sich ; si e hätt e e s nich t gemocht , wen n e r si e bei m Fahren berühr t hätte ; da s wußt e er.
    »Ic h lieb e dich« , sagt e er.
    Nicht s lie ß darau f schließen , da ß si e sein e Verkündigung gehör t hatte.
    E r wiederholt e di e Wort e fü r sich ; un d dan n berührte n sie sich.
    Au f de n Straße n ware n kau m Auto s unterwegs . Di e beiden fuhre n gerad e durc h ei n Viertel , i n de m de r Stro m ausgefallen war. Deswegen traten die Leute aus ihren Häusern, ergossen sic h au f di e Straßen , w o di e L u f t frische r wa r un d w o es Treppenfluchte n gab , un d nutzte n da s Ärgerni s des Stromausfall s z u ihre m Vorteil , inde m si e i m Mondschein spazierte n ode r plaudern d i n Gruppe n beisamme n standen . An eine r Stell e befan d sic h ein e klein e Ansammlun g vo n Männern un d F raue n i n lebhafte m Dispu t mitte n au f eine r Kreuzung. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern war Duniya ohne abzubremse n au f si e zugefahre n un d hatt e si e genötigt , Hals übe r Kop f wegzurennen , wobe i si e fluchten , all e möglichen Verwünschunge n ausstieße n un d eine r ih r auc h nachschrie , sie se i woh l übergeschnappt . »Tu t mi r leid« , sagt e sie , al s sie wiede r i n de r Verfassun g war , z u sprechen.
    Inzwische n hatt e si e da s Fahrzeu g i n total e Unterwürfigkeit versetz t un d befan d sic h eindeuti g i n frohgemuter Hochstimmung, gef l ügelt wie ein Greif. Sie drückte aufs Gas un d beschleunigt e imme r mehr . Si e ta t dies , u m di e Entfernung z u verkürzen , di e wenige r zwische n ihre m un d Bosaasos Körpe r al s vielmeh r zwische n ih r un d ihre m Brude r Abshir bestand . Si e ware n nu r noc h Stunde n vone i nander getrennt, un d si e wünschte , dies e i n Hingab e z u verbringen , i n BosaasosGesellschaf t be i ih m daheim . Si e wollt e gewiss e Fragen , die si e sic h z u Bosaas o stellte , au s de m We g haben , bevo r sie Abshi r i n di e Arm e schließe n würde.
    U m nich t nu r u m dies e D ing e z u kreisen , bega b sic h Duniya i n Gedanke n i n di e vielschichtig e Zon e zwische n Mytho s und Religion , w o greifartig e buraaqs Schulte r a n Schulte r mit Dschinn s a n de n Pforte n de s Himmel s spionierten ; wo Sternschnuppe n au f letzter e geziel t sei n sollten , u m sie zu entmutigen ; w o gelangweilt e Fraue n sic h Dschinn s in unerlaubte n Liebesaffäre n hingaben ; w o Dschinn s aus Boshaftigkei t Wachposte n au f de n Pforte n z u Zubairs Augenlich t bezogen.
    Heut e aben d hatt e Duniy a de n au s ihre r innerste n Tiefe kommende n Wunsch , sic h ih m z u schenken , eine n Wunsch, de r i n lange n Tage n gereif t war . Si e wa r froh , da ß e r si e nicht gedrängt hatte. Nun stimmte der Zeitpunkt, und die Plötzlichkei t verlie h ihre m Entschlu ß meh r Kraft , s o wi e der erst e Donne r i n de r lang e erwartete n Regen z eit. Sie wollte wissen , wi e e r i m Bet t war ; o b e r schnarchte ; wa s seine Eigentümlichkeiten waren; war es ihm wichtig, auf welcher Seit e de s Bette s e r schlief ; wa r e r mißgelaunt ,

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