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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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lange in halb aufgestützter Stellung bleiben, wie es der Liebesakt verlangte, wohingege n ih n de r Rücke n schmerzte . Ih n z u liebe n war göttlich . Da s wa r klar . Si e wechselte n di e Stellung . Nu n wa r er oben , abe r imme r noc h i n Gedanke n versunken , e r ga b sich geistige r Aktivitä t hin , d a e r ers t viel , vie l späte r kommen wollte . »W o bis t du? « stichelt e sie.
    E r zögerte , verstan d nicht , wa s si e meinte . Si e ware n noc h im Dunkeln , nahme n abe r ihr e Körpe r nich t allei n durc h Befühlen wahr, sondern auch vermittels des hereinscheinenden Mondes. E r sagte : »Ic h bi n i m siebte n Himmel.«
    »W o di e Dschinn s sind? « fragt e sie . »Un d heimlich lauschen.«
    »Dan n bi n ic h di e Sternschnuppe . Sieh , wi e ic h verglühe. Hal t mic h fest.«
    E r hiel t sie , al s si e davonflog , a n alle n bekannte n und unbekannten Planeten des himmlischen Glückssternbilds vorbei , s o leich t wi e de r s prichwörtlich e Streitwage n des Propheten , de n einig e Ilyaas , einig e Elias , ander e I dri s nennen un d wiede r ander e al s eine n Abkömmlin g vo n Harun , dem Brude r vo n Moses , bezeichne n – diese n hochverehrtenWunderwirke r eine s Propheten , de n Muslim e fü r Qad r hal t e n .
    »Sin d wi r soweit? « sagt e si e noch.
      Un d ih r Körpe r öffnet e sic h noc h weiter , un d noc h vie l mehr Paläst e tate n sic h dari n auf . Bosaas o erkannte , e r besa ß weitaus mehr Schlüssel, als er bisher dachte. Wieder warfen sie sich herum , abe r ohn e sic h voneinan d e r z u lösen , durc h de n Ak t der Vereinigun g aneinandergeschlossen . E r empfan d größt e Lust. Sovie l wa r fü r si e offensichtlich.
    Nu n wa r si e dran , sic h de n ih r zufliegende n Gedanke n zu widmen ; si e dacht e a n Körper , al s e r di e Aufgab e übernahm, da s Orcheste r ih res Liebesspiels zu dirigieren. Sie spürte die Striemen , di e sei n Hosengürte l a n seine n Hüfte n hinterlassen hatte, Kör permale , di e s o hervorstache n wi e die Dehnungsnarbe n eine r Fra u nac h de r Gebur t eine r Reih e von Kindern . E r hatt e selbs t fü r eine n Somal i vie l z u viele Brandmale und Narben. Hatte seine Mutter alle unerklärlichen Beschwerden ausgebrannt, weil sie an die Wirkung solch kurierender Eingriffe glaubte? Sie dachte weiter, daß die Leibesübungen der Liebe ein großartiger Sport sind, wenn beide Bete i ligte n au f Verzögerun g erpich t sin d un d sic h darauf beschränken , gan z un d ga r i m Jetz t z u leben , i n gena u dem Augenblick, in dem alles statt f i ndet . Dan n is t Lieb e göttlich. Si e wa r verlegen , wei l si e gena u i n de m Moment , al s e r die Wort e ›Ic h lieb e dich ‹ a ussprach, an Sünde gedacht hatte. Lieb e is t ei n z u banale r Begriff , u m ih n mi t Alla h in Verbindun g z u bringen ; e r ma g gnädi g sein , mitfühlend; menschlich e Handlunge n möge n seine n Zor n verdienen ; aber e r lieb t nicht . Vo n diese r metaphysische n Selbsterforsc h ung überwältigt, f i e l ih r Gesichtsausdruc k zusammen , so ungleichmäßi g wi e ei n Blatt , da s erdwärt s trudelt , i n der Zickzackbewegun g eine r Schlange , di e i n eine m Dickicht Zufluch t sucht . Si e dacht e a n Ada m un d Eva . I n ihren Gedanke n bemitleidet e si e Eva , de r e n Nam e nich t i m Koran erwähn t wird , nich t ei n einzige s Mal . Abe r si e konnt e den Gedanke n nich t verdrängen , da ß soga r i n sogenanntenweltliche n Kulturerscheinunge n wi e de m westliche n Kin o der Begrif f de r Sünd e ständi g auftaucht . Ehepaar e werde n nie ge f i lm t , wi e si e nack t de n Se x genießen , wohingegen Ehebrecher meterlang auf Zelluloid dabei gezeigt werden. In Büchern war es genauso. Warum? Dann hörte ihr Denken auf, den n plötzlic h stan d sei n Körpe r i n Feue r un d beid e fieberten vor Erregung und riefen den Na m en des anderen. Lautstark un d genüßlic h kame n si e zu m Orgasmus.
    Lang e Zei t sprac h keine r vo n ihnen . E r la g au f de m Bauch nebe n ihr.
    De r Stro m wa r wiede r da . Doc h nu r da s Küchenlich t wa r an.
    Duniy a sa h da s al s Zeiche n an , den n e s pa ß t e z u de n bekannten Fakte n übe r Bosaaso s Vergangenheit : Sein e Mutte r wa r eine ausgezeichnet e Köchi n gewesen , di e ihr e kulinarischen Dienst e angebote n hatt e un d dafü r ehe r Nahrungsmitte l als Geld erhalten hatte. Nach herkömmlicher somalischer Auffassun g wi r d die Küche mit den Frauen assoziiert, und Männe r werde n

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