Duniyas Gaben: Roman
schenkt
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Duniy a such t i n gehobene r Stimmun g di e Stadtwohnun g auf, w o dre i Putzfraue n geschäfti g a m Wer k sind ; i n dieser überschwengliche n Verfassun g schläg t si e vor , Bosaas o und si e sollte n di e Nach t be i ih m verbringen.
Di e Szen e beginn t i m Dunkeln , dan n wir d ei n Scheinwerfer au f ein e Fra u gerichtet , di e i n eine m Flu ß steht . Al s si e sich berei t macht , wegzuschwimmen , sag t ei n unbekannte r Mann z u ihr : »Zahnfleisc h z u Zahnfleisch , Stau b z u Wasser , Feue r zu Erde , un d d u bis t i n eine m s o herrliche n Glückszustand , wo siebe n vo r ach t kommt , ei n Laufstal l vo r eine m Säugling , das Bet t vo r de m Ring. « Mi t unregelmäßige n Armbewegungen schwimm t di e Fra u davon , un d de r Scheinwerfe r wird ausgeschaltet : End e de r Traumsequenz . Bal d dara u f b rennt ein e Glühbirn e i n Duniya s un d Nas i iba s Zimmer.
Gleic h nac h de m Frühstüc k begabe n sic h Duniya , ihr e Kinder un d Bosaas o zu r Stadtwohnun g – un d si e gefie l ihne n allen. Si e hatt e dre i Putzfraue n au s de r Klini k eine n Nebenjob geboten , u m hie r z u wisc h en , abzustaub e n und Böden und Wände zu schrubben. Bosaaso war beständig unterwegs, um eine n Klempne r herzuholen , de r di e tropfende n Wasserhähne un d di e nich t richti g spülende n Toilette n richte n sollte , einen Zimmermann, um die knarrende Gartentür zu repar i eren, die nich t zuging , ode r u m ei n US - amerikanisches Reinigungsmitte l z u besorgen , mi t de m di e verstopften Spülbecke n un d Rohr e fre i gemach t werde n sollten.
E s wurd e vereinbart , da ß Abshi r di e Stadtwohnun g benutzen sollte , d a si e zentrale r gelege n un d ge r äumige r war . Z u den Mahlzeite n sollt e e r z u Duniy a kommen ; di e andere Alternativ e wäre , da ß Nasiib a be i ih m mi t einzog , u m ih m zur Han d z u gehe n un d – wen n n ot wend i g – z u koch e n . Duniya überlegte , fü r de n Zeitraum , de n e r sic h i n Mogadischu aufhielt , ei n A ut o z u mieten , dami t e r fre i au s un d ei n gehen konnte , wan n imme r e s ih m ge fi el. M ataan war so großzügig, sei n Sprungfederbet t zu r Verfügun g z u stellen , wobe i er beteuerte , da ß ih m da s Schlafe n au f eine r Matratz e a m Boden nicht s ausmache . Nasiib a bo t an , d e n ganze n Ta g mi t de n drei Putzfraue n i n de r Wohnun g z u bleiben , s o vie l wi e si e z u tun, wen n nich t mehr , Händ e un d Arm e bi s zu m Ellboge n voll Dreck , da s geflochtene , perlenverziert e Haa r scho n brau n von de n staubige n Spinnweben . Yarey, die eigentlich eher ein Hemmni s al s ein e Hilf e war , säubert e di e Miniaturspül e i n der Küche und vergeudete kostbare Reinigungsmittel, Zeit und Wasser . Duniy a gelobte , sic h kein e Paus e z u gönnen , bi s sie da s Schlafzimme r hergerichte t hatte , vo n de m ein e Tü r hinaus in den Gar t e n führte . Si e wa r sicher , Abshi r würd e diese s dem andere n Zimme r gegenübe r de m Flu r vorziehen . Inzwischen mietete Bosaaso einen Lieferwagen, um von Duniyas Wohnung Mataa n s Sprungfederbett, ein paar Stühle und Tisch e herzuschaffen . Weni g späte r ga b ih m Duniy a einen einfachere n Auftrag : di e neue n Wohnungsschlüsse l duplizieren zu lassen. »Könntet ihr über Nacht hierbleiben, wenn es nötig wird? « fragt e Duniy a ein e de r dre i Putzfrauen . »Sicher.«
»Un d nieman d wir d sic h Sorge n machen , wen n ih r nicht heimkommt?«
D i e zweit e Fra u sagte : »Wen n d u i n unsere m Alte r bist, Duniya, wirst du entdecken, was es heißt, nicht vermißt zu werden. Ich wohne sowieso nur ein paar Gehminuten von hier un d kan n dabe i helfen , Esse n un d Matte n auc h fü r meine Kolleginnen zu organisieren.«
»Ic h kan n überal l schlafen , soga r au f de m nackte n Boden«, sagt e di e dritt e Reinigungsfrau.
Nac h neunstündige m Arbeitseinsat z kehrte n Duniy a un d ihr Gefolg e i n ihr e alt e Wohnun g zurück , überließe n di e neu e den verläßliche n Hände n de r Putzfrauen . E s wa r spä ter Nachmittag: Tee wurde gekocht und getrunken, und Duniya duschte , zo g ei n Hausgewan d a n un d ruht e sic h aus . Bosaaso fuhr zum Duschen nach Hause und kam dann wie vereinbart wiede r z u Duniya . E r ka m nervös , angespannt , abe r auch munte r z u ihr , al s hätt e s ei n erwachsene s Ic h provisorisch eine m jüngere n Selbs t Plat z gemacht , da s hel l erglüht e i
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