Duniyas Gaben: Roman
Mataan geblickt hatte: »Ich denke doch, wir könne n eine n We g finden , u m ih n vo m zivile n und militärische n Diens t befreie n z u l a ssen?«
»Ic h schätz e schon , da ß e s Mitte l un d Weg e gibt« , erwiderte Bosaaso.
Abshi r unterdrückt e ei n Lächeln , bevo r e s ei n dezentes wissendes Grinsen überdeckte, das sich auf seinem ganzen Gesich t ausgebreite t hatte . E r sagte : »Wa s is t mi t Nasiiba? « Da e s n ieman d übernehme n konnte , fü r si e z u sprechen , wurde nac h Nasiib a gerufen , di e mi t eine m Armvol l Kleide r beladen herkam , di e si e au s de n Geschenktasche n genomme n hatte , die ih r Onke l fü r si e au s Ro m mitgebrach t hatte . Si e tru g bereits ein e Levi’ s - Jean s un d ein passendes Baumwollhemd. Über die Maße n begeister t sagt e sie : »Wi e has t d u mein e Größe , meine Hüftweit e un d alle s erraten , Onkel?«
»Miski hat sie mir mitgeteilt«, sagte er. Nasiiba trat auf eines der Kleider, die sie in der Hand hielt, als sie auf die beiden zuging . Yare y folgt e ih r au f de n Fersen , un d auc h si e tru g eine Unmass e vo n Geschenke n ihre s Onkels . Da s Eintrete n der Mädche n macht e de n Ho f plötzlic h seh r laut , un d Bosaaso stan d mi t de n Worte n auf : »Vielleich t sollt e ic h jetz t gehen.«
»Wan n sehe n wi r dic h wieder? « fragt e Abshi r ihn . »Warum komms t d u nich t mi t mi r un d behälts t dan n da s Auto ? Dann brauch e ic h dic h heut e aben d nich t abzuholen« , sagt e Bosaaso. Abshir überlegte einen Augenblick, als wäre er unsicher, wo au f de r W e l t er sich überhaupt b efand , un d sagt e dann : »Ich hatte vor, so bald wie möglich zur Autovermietung zu gehen.
Wi e bleibs t d u mobil , wen n d u mi r deine s leihst?«
»Ic h hab e ei n Tax i i n de r Hinterhand , wen n mei n fahrbarer Untersat z we g ist« , sagt e Bosaaso.
Duniy a wurd e gerufen , un d sie , Bosaas o un d Abshi r dachten über die beste Art nach, das zu regeln. Daß Nasiiba sich dabei heraushielt , blie b nich t unbemerkt . »Wa s schlägs t d u vor, Nasiiba? « wollt e Abshi r wissen . Duniy a schlu g vor , Mataan sollt e mi t ihne n mitkommen , u m Abshi r de n Rü ckweg zu zeigen.
»Solle n wi r ei n bißche n herumfahren , d u un d ich? « sagte Abshir . »Wen n ic h zurüc k bin?«
»Da s is t ein e fein e Idee« , sagt e Duniya . Nasiib a war eindeuti g aufgereg t un d wurd e vo n eine m Freudenanfal l nach de m andere n überwältigt . Dann , al s si e u n d ihr e Mutte r allein waren , ka m si e z u Duniy a heraus , di e i n eine m modischenOutfit , da s Abshi r ih r mitgebrach t hatte , dasaß . Etwa s überreizt klingend , sprac h si e nac h Meinun g ihre r Mutte r eine unlogisch e Schlußfolgerun g aus : »Is t di r i n letzte r Zeit auf g efallen , wi e viel e Hund e e s i n jede r afrikanische n Stadt gibt? Hunde, die in Rudeln durch die Straßen ziehen und so bedrohlic h wirke n wi e au s de m Zo o entschlüpft e Wölfe ? Sie sind überall zu sehen, wühlen in den Mülltonnen, aus denen di e Straßenkinde r alle s herausgenomme n habe n bi s au f die Knochen, die sie nicht kauen können; diese Hunde greifen Fußgänge r an , di e arglo s ihre s Wege s gehen , besonder s nach Einbruch der Dunkelheit. Hast du eine Ahnung, wo diese furchteinflößende n Bestie n herkommen?«
Duniy a ga b s i c h unbeeindruck t un d sagt e nicht s dazu . »Laut Taariq« , fuh r Nasiib a fort , »gehörte n dies e Hund e früher einma l Europäer n ode r Amerikanern , di e diese n Kreature n jede Meng e Esse n un d menschlich e Zuwendun g angedeihe n ließen, di e d e fact o i n denselbe n geräumi g en und prächtigen Häusern wi e dere n Kinde r leben . Di e Wahrhei t is t nun , da ß dies e Hunde meh r Nahrun g un d aufmerksam e Lieb e erhalte n habe n al s die meiste n Somalis , un d dan n verschwande n di e Herre n von eine m Wochenend e au f da s ander e i n Richtun g Heima t und l ieße n dies e verwöhnte n Kreature n zurück . E s ka m ein s zum anderen , ers t zuvie l Liebe , dan n mi t erschreckender Plötzlichkei t Obdachlosigkei t un d ein e feindselig e islamische Gemeinschaft , di e berei t war , si e unte r de m geringsten Vorwan d z u steinigen . Kurzum , die Hunde sind schizophren geworden.«
»Worau f wills t d u hinaus , Nasiiba ? Kom m bitt e zu r Sache!« sagt e Duniya.
Dan n schwie g Nasiib a beträchtlich e Zeit . Schließlic h sagte sie : »Da s is t di e Realitätsebene , au f de r ein e
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