Duniyas Gaben: Roman
tragen . Duniy a beka m nich t vie l von de m Geschehe n mit , zumindes t ni c ht, bis sie daheim waren. Mittlerweil e ware n all e andere n verschwunden , nu r di e Familie war geblieben, und Bosaaso war vertrauensvoll als ein Mitglie d aufgenomme n worden . I n Duniya s Kop f verblieben viel e unbeantwortet e un d ungestellt e Fragen . Zu m Beispiel: Wi e hatt e si e Bosaas o vorgestellt ? Al s Abshir s zukünftigen Schwager ? Ode r blo ß al s Freund ? Si e wa r sicher , Abshir konnte sehen, daß ihre Beziehung zu Bosaaso ordentlich erläutert zu werden verdiente. Aber hatte sie alles vermasselt? Un d mi t we m wa r Farii d a verschwunden ? Mi t Qaas i m in seine m Auto ? Sobal d Duniy a wiede r z u sic h kam , stan d ih r das Universu m ihre r Phantasi e wiede r zu r Verfügung . Si e konnte Abshi r nu n richti g sehen , sein e tief e Stimm e hören , all e seine freundlichen Gesten wieder aus der Erinner u ng kramen, seine grenzenlose Großzügigkeit. Es blieb ihr ein Rätsel, warum sie imme r Abshir s Geschenk e annahm , wohingege n si e sich unbehaglic h fühlte , wen n si e vo n ander n Mensche n welche bekam.
Abshi r wa r ei n große r Man n mi t gebückte r Haltung , dessen Körperbau ihn aber dennoch gut zwei Meter groß erscheinen ließ . E r wa r seh r dunkel , hatt e lang e Gliedmaßen , eine n breiten Mun d un d dick e Lippen . Fü r sei n Alte r hatt e e r noc h viele Haare , wen n auc h scho n ei n paa r grau e Strähnen durchschimmerten . Sein e Händ e ware n groß, seine Finger lang . Wen n e r zuhörte , leuchtete n sein e Auge n i n eifriger Erwartung . Abshi r wa r ei n starke r Raucher , ein e Zigarett e jede Viertelstunde , un d e r hatt e eine n trockene n Husten . Abshir kaut e ger n rohe n Knoblauch , ein e Angewohnheit , di e auch Nasiiba hatte, und er und seine Nichte hatten ein ähnliches Temperament , obwoh l Mataa n ih m ehe r ähnlic h sah.
E r hatt e ei n sanfte s Lachen , seh r weich , kau m hörbar . Gerade lacht e e r nämlich , wei l jeman d ih m gesag t hatte , ih m se i die Zeremonie , vo n eine r Ni c ht e i n Wei ß eine n Strau ß verwelkter Rose n überreich t z u bekommen , erspar t geblieben.
Al s Abshi r di e Vesp a gesehe n hatte , di e Mataa n sic h von Waris ’ Cousi n ausgeborg t hatte , bo t e r an , seine m Neffen eine n Motorrolle r z u kaufen , wen n e r be i de n Prüfunge n gut abschnitt . Al s e r erfuhr , da ß Duniy a un d di e Kinde r nich t mehr i n Qaasim s Wohnun g bleiben , sonder n i n ein e ander e i n der Stadtmitt e ziehe n würden , fragt e er , o b e s möglic h wäre , da ß er ein e Unterkunf t kaufe n könne , di e au f Duniya s Name n lie f und i n de r s i e wohnen könnte. Kein Wunder, daß er den Spitzname n ›Scelaro ‹ bekomme n hatte . E r wa r schnell.
Er , Bosaas o un d Mataa n saße n i m Ho f un d plauderten . Die beide n ältere n Männe r hatte n viel e gemeinsam e Freunde , und j ede r erkundigt e sic h bei m andere n nac h ihnen . Mataan lauscht e aufmerksam , sei n Mun d klaffen d offen , un d blickte bewundern d vo n eine m zu m anderen . Bosaas o hatt e einen Heidenspa ß daran , vo n de n gute n Zeite n z u reden , di e e r und Abshi r i n Ro m genosse n hatten . Wi e geh e e s Abshirs italienische r Fra u un d d e n zwe i Töchtern ? Wohnte n si e noc h in Trastevere, oder waren sie umgezogen? Was sei mit Bosaasos australische n un d südafrikanische n Freunden , di e be i de r FAO arbeiteten , ware n si e noc h da?
»Wi e geh t e s Mire? « fragt e Abshir.
Bosaas o ga b Abshi r eine n s o schn e lle n Überblic k vo n dem, wa s Mir e gerad e machte , da ß Mataa n sic h fragte , o b hinter dem , wa s Bosaas o un d Mir e vorhatten , nich t noc h mehr steckte , schließlic h ware n si e de n weite n We g von Deutschlan d beziehungsweis e de n US A hergekomme n und hatte n ihre m Lan d i hre Dienste angeboten. »Ich würde Mire wahnsinnig gern sehen«, sagte Abshir. »Er kommt heute abend zu m Essen« , sagt e Bosaaso . Abshi r wandt e sic h a n Mataan:
»W o werde n wi r heut e aben d essen , Mataan?«
»Vielleicht hat Mutter etwas organisiert, aber ich weiß e s nicht.«
»Duniy a läd t un s heut e aben d ein« , verkündet e Bosaaso.
»Wohin? « Abshir s Blic k erhellt e sic h erwartungsvoll . Nach eine r Paus e sagt e Bosaaso : »Croc e de l Sud.«
Duniy a schlo ß sic h ihne n a n un d stan d stum m i n der Klammer, die ihr Hinzukommen er ö ffne t hatte . Abshi r blickte si e liebevol l a n un d
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