Duniyas Gaben: Roman
hatte , woh l u m ih r Durchhaltevermöge n z u pr ü fen. Hatt e Qad r sic h nu n entschlossen , ih r Hau s i n Gestal t eine s bei eine m Abfallkor b ausgesetzte n Säugling s z u betreten ? Kaum hatt e ihr e oberflächlich e Untersuchun g ih r bestätigt , da ß der Findlin g eine n Anu s hatte , al s si e di e Stimm e eine s Manne s die som a lisch e Begrüßungsforme l rufe n hörte . Der Neuankömmlin g wa r Bosaaso , un d s o sagt e Duniya : »Komm doc h bitt e rein.«
Nasiib a richtet e sic h i n angespannte r Nervositä t auf , al s wäre de r Man n gekommen , u m eine n Anspruc h au f de n Findling anzumelde n un d ih n mitzun e hmen . Duniy a hingege n wurde vo n z u viele n frische n Gedanke n heimgesucht ; si e mußt e einen nac h de m ander n erledigen . Si e wünscht e sich , si e wüßte , ob jede s einzeln e Ereigni s Tei l de r gleiche n Ereigniskett e war , die a n ei n gemeinsame s Schicksa l geknüpf t war , da s vo n ih r und Bosaaso . Bosaas o stan d scho n i m Türrahmen . E r blickt e von Nasiiba , di e aufgestande n war , übe r Duniy a z u de m Baby. Seine zögernde Gestalt gewann in dem Augenblick Zuversicht, i n de m e r entschied , da ß de r Säuglin g wede r z u Duniy a noch z u ih r e r Tochte r gehörte . E s mußt e etwa s mi t Duniya s Arbeit z u tu n haben , nu r wa r ih m nich t klar , wie . E r wa r i n de r Klinik gewesen , un d Dr . Mir e hatt e di e Vermutun g geäußert , da ß der Grun d fü r da s Nichterscheine n seine r Oberschweste r zum Dienst darin lag, daß s ie keine Transportmöglichkeit gefunden hatte . Nasiib a erklärt e Bosaaso : »De n habe n wi r gefunden.«
»Ac h wirklich? « fragt e e r s o beiläufig , al s wüßt e e r schon alles. Er nickte Nasiiba zu, und sie nickte zurück, so erkannten si e gegenseiti g ihr e Anwesenhei t a n . E s f i el schwer, zu glauben , da ß si e sic h noc h nich t begegne t ware n un d daß Bosaas o noc h keine n Fu ß i n diese s Zimme r gesetz t hatte . Er widmet e nu n de m Säuglin g sein e ganz e Aufmerksamkei t und starrt e au f desse n geschlossen e Faust , dan n fragt e e r Duniya:
» W o has t d u ih n gefunden?«
»Da s wa r Nasiiba« , sagt e si e i m förmliche n To n eine r Person, di e eine n angeheiratete n Verwandte n eine m andere n vorstellt. Bosaas o un d Nasiib a lächelte n sic h zu . »Wo? « fragt e Bosaaso, de r nu n hergin g un d sic h au f de n Sesse l vo r der Backsteinschwell e gegenübe r vo n Nasiib a setzte.
Si e berichtet e e s ihm.
E r hiel t de n Kop f schweigen d gesenkt . Dan n sa h e r sic h im Zimme r mi t de m sinnliche n Behage n vo n jeman d um , de r es schon gut kennt. Er war wie daheim, sein Körper völlig entspannt.
Gen a u i n dies e Still e rollt e Mataa n sei n Fahrra d mi t dem Achter, sein Gesicht vor Überraschung verkniffen, daß er seine Zwillingsschwester und seine Mutter in der Gesellschaft eines Mannes sah, den er noch nicht kannte. Dann erblickte er den Säugling . Nac h kur zer Bedenkzeit entschied er, daß der Mann un d da s Bab y zusammengehörten . E r nuschelt e ein»Entschuldigung« , dreht e sic h u m un d wa r scho n dabei , sein Fahrra d mi t de m verbeulte n Ra d wegzuschieben , al s seine Mutte r ih n zurückrief , da s mi t de m Findlin g erklär t e un d ihn dan n Bosaas o vorstellte.
Jeman d ga b de m Findlin g de n Name n M agada a w e , wa s »Der Namenlose « heißt . Nasiib a un d Mataa n ware n sic h nich t einig, we r de n Name n aufgebrach t hatte , obwoh l si e i n dem Zeitpunk t übereinstimmten , wan n e r verliehe n worde n wa r : am frühe n Nachmittag , nachde m Duniy a z u Na s i iba s und Bosaaso s Freud e un d z u Mataan s Verwunderun g erklär t hatte, si e würde n ih n behalten . Nasiib a drängt e ihr e Mutte r nich t zu de m Entschluß , den n si e wußt e e s sowieso , alle s ander e wäreunsinni g gewesen . Mataa n ga b späte r zu , e r hab e sic h mi t der Frage überhaupt nicht auseinandergesetzt, wohingegen Bosaaso , de r e s erwoge n hatte , de r Meinun g war , e r stehe Duniya nicht nahe genug, daß sein Rat befolgt werden würde. Doc h all e ware n eindeuti g gute r Dinge . Al s Na siiba eine Wieg e fü r Magaclaaw e hervorholte , wa r Bosaas o versucht, ihne n al l di e Babysache n anzubieten , di e einma l seine m nun tote n Soh n gehör t hatten , abe r e r ta t e s nich t au s Angst , daß die s Duniy a verstimme n würde.
Das Nuckeln des Findlings, so r ü hrend wie das eines verhungernde n Tiers , bracht e
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