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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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vo n Sekund e zu Sekund e schwere r un d voller . Obwoh l e r nich t einma l seiner Fra u erkläre n konnte , warum , rie f Mus a di e Ku h be i einem Namen : e r hatt e di e Ku h Ma r w a genannt ! Kurzum , si e lieferte dreima l soviel , wi e si e i n de n Tage n v o r de r Hungersnot hergegebe n hatte . Zwe i Dritte l ginge n a n Harun , ei n Drittel wi e vereinbar t a n Musa.
    Haru n abe r gefie l da s nicht . E r haderte : »Wen n Mus a ein Zaubere r is t un d di e Ku h Marw a nennt , worau f sie vielversprechen d reagiert , dan n kan n ic h da s auch . « Al s Harun jedoc h a n de m Aben d di e Ku h Marw a nannte , tra t si e ih m so hefti g an s Schienbein , da ß e r de n Milchbehälte r falle n ließ , der dabe i zerbrach . Mus a ga b wiederu m sein e Bereitschaf t kund, Han d anlege n z u wollen . E r melkt e di e Kuh , di e vierma l so vie l Milc h wi e zuvo r hergab , abe r nu n nannt e e r si e Safa. Doch e r schwo r seine r Frau , da ß e r i n beide n Fälle n bi s z u dem Augenblick , d a e r de n richtige n Name n aussprach , nich t die leisest e Ahnun g gehab t hätte , wi e e r da s Tie r nenne n solle . An jene m Aben d stat t et e ein e Grupp e vo n Reisende n de n beiden Familien einen unerwarteten Besuch ab. Es war die Nacht des Qadr , di e al s di e gesegnetst e Nach t de s Jahre s galt , un d die Männe r au s de n andere n Weiler n machte n Bemerkunge n über die enorme Milchleistung der Kuh. Den ganzen Abend verhielt sic h Mus a still . Nich t s o Harun ; e r redet e seh r viel , prahlte damit , da ß di e Ku h ih m gehöre . Eine r de r Männe r fragte, waru m sie , wen n si e ih m gehöre , au f de m Grundstüc k seines Nachbarn sei. Harun erwiderte, daß sie sich lieber bei se i nem Freun d aufhalte . »Ih r wiß t doch , wi e Küh e sind« , sagt e e r in de m Versuch , z u scherzen , un d lacht e darau f unbehaglich.
    A m folgende n Morge n wa r di e Ku h verschwunden . DieReisende n versicherte n a n Eide s Statt , da ß si e au s M usas Anwese n kein e Kuh , sonder n eine n Man n hatten herauskomme n sehen , hübsc h un d gro ß un d angeta n mi t den heilige n Robe n i m Wei ß de r Freitagsmoschee . Dan n fin g e s im Überfluß zu regnen an, und eine Zeitlang hatte das dauernde Hunger n ei n Ende , wen n auc h nich t sofort . Di e übrigen Familien kehrte n i n ihr e Heima t zurück , allerding s in verringerte r Zahl , den n einig e ware n au f de m We g z u den Verpflegungszentre n verhungert , un d einig e hatte n sich entschieden , i n de n Städte n z u bleiben , wohi n de r Hunge r sie getriebe n hatte.
    Haru n un d Mus a lausc h te n ihre n Geschichten . Al s si e dran waren , erzählt e Haru n sein e Versio n ihre r Geschichte , doch Mus a wollt e seine n Mun d nich t aufmachen , u m etwa s zu sagen. Jemand fragte Musa, ob es wahr sei, daß Qadr, der Wunder wirkende Heilige, das Alter ego von Elias, s ic h i n eine Ku h verwandel t hatte , u m si e z u prüfen ? Mus a ga b dazu keine n Kommentar.
    Taariq A x m ad
     
     
     
    Irgendwi e wurd e Duniy a unruhig , gleic h nachde m si e den Artike l z u End e gelese n hatte , un d i m N u stellt e si e da s ganze Zimmer auf den Kopf, leerte Schränke u n d Schubladen. Doch si e wußt e nicht , waru m si e da s tat , hatt e kein e Ahnung , wa s in si e gefahre n wa r ode r wonac h si e suchte . Si e öffnet e die Schublade n ihre r Tochter , ein e nac h de r anderen , legte sorgfälti g di e Sache n wiede r s o hin , wi e si e s i e vorgefunden h atte . I n de r zweite n Schublad e stie ß si e au f ein e muslimische Frauenzeitschrif t au s de m Iran , Mahjouba, di e versteck t unter einem Stapel Unterwäsche der jungen Frau abgelegt war. Duniy a hatt e gleic h de n Verdacht , da ß di e Ausgab e dieser radika l - islamische n Zeitschrift nicht aus religiösen Gründen dort war, und war nicht überrascht, als ihre Suche sie mit Bündel n vo n Gel d belohnte , somalische n Scheinen , mi t einem Gummiban d zusammengehalten . Eine n Augenblic k lan g sah Duniya derart entgeistert aus, daß sie gar nicht wußte, wie ihr geschah.
    Si e erholt e sic h vo n ihre m Schoc k erst , al s si e da s Geld gezählt und sich erinnert hatte, daß sie es Nasiiba eigenhändig gegebe n hatte , u m di e ausstehend e monatlich e Rechnun g bei de m Gemischtwarenlade n i m Vierte l z u begleiche n . Hieß das, Nasiiba hatte vergessen, die Schulden vom letzten Monat zu tilgen?I n eine m Anfal l vo n Verdru ß zo g Duniy a sich Straßenkleidung an und

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