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Duniyas Gaben: Roman

Duniyas Gaben: Roman

Titel: Duniyas Gaben: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuruddin Farah
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Duniy a de n somalische n Begriff ilmo jinni, Nachkomme von Dschinns, in den Sinn. Dazu kame n all e mögliche n Erinnerungen , darunte r auc h di e an Zubair s erst e Frau , di e i m Verdach t gestande n hatte , eine Buhlsch a f t mi t eine m Dschin n z u haben . Obwoh l Duniy a sie nicht zu beachten versuchte, suchten sie diese Gedanken imme r wiede r heim . Wi e zu m Beispie l ka m es , da ß Nasiiba vergesse n hatte , di e Familienschulde n z u begleichen ? Und waru m hatt e si e Blu t gespendet ? Duniy a entschied, die richtige Zei t abzuwarten , d a si e noc h kei n Zutraue n hatte , vo n Nasiiba ein e befriedigend e Antwor t z u erhalten.
    D a wa r noc h etwas . Hatt e si e sic h nich t imme r au f de n Tag gefreut , a n de m ihr e Kinde r erwachse n sei n würden , dami t sie mi t ihre r Zei t un d Freihei t tu n konnte , wa s si e wollte ? Und hatte sie sich nicht vor Bosaaso an dem Tag, als er sie im Taxi mitnahm , gebrüstet , si e hätt e jed e Meng e Zeit ? De r Findling wa r nu n Realität . E s blie b noc h abzuwarten , o b Duniy a nun meh r Zei t fü r sic h selbs t, mehr Entfaltungsraum und Freiheit habe n würde . Bosaas o räuspert e sic h beklommen . »Ic h geb e zu bedenken , da ß wi r un s u m di e bürokratisch e Seit e der Angelegenheite n de s Findling s Gedanke n mache n müssen. Und so schlage ich vor, daß wir ihn amtlich anmelde n .« Duniy a fie l auf , da ß e r sic h selbs t i n diese s »Wir « einschloß.
      Da s freut e sie . »Abe r wisse n wi r den n genu g übe r ihn , genug, u m überhaup t ei n einzige s Formula r ausfülle n z u können?« wollt e Mataa n wissen.
    »Das ist einer der Hauptpunkte«, sagte Bosaaso. (Es verblüfft e Duniya , wi e vertrau t die s alle s klang : Mataa n im Gespräc h mi t eine m erwachsene n Freun d seine r Mutter) . »Wir geben an, daß wir keine Informationen über seine Herkunft haben , kein e Ahnung , we r sein e Elter n sind. « Duniy a nickte zustimmend.
    »Jema n d mu ß e s abe r wissen« , sagt e Mataan . »Mu ß etwas mehr wissen als wir«, fügte er nachträglich hinzu. Duniya blickte von ihrem Sohn zu ihrer Tochter, und ihr Gesicht spannt e sic h an ; si e bereitet e sic h au f ein e Auseinandersetzung zwische n de n Zwillinge n vor . I n gewisse r Weis e sa h si e ihr erwartungsvol l entgegen , d a si e sic h fragte , wi e Bosaas o sich daz u verhalte n würde.
    Si e beschäftigt e sic h damit , di e Wange n de s Findling s zu befühlen , dan n knüpft e si e da s Handtuc h auf , da s al s Windel diente . All e sahe n ih r zu . Nun befühlte sie die Füßchen des Babys, eines nach dem anderen, dann die Knöchel; sie tat das alle s mi t de r professionelle n Haltun g eine r Krankenschwester, al s würd e si e di e Angabe n i n ein e Karte i eintrage n wollen . Die Hebamm e i n Duniy a wa r de r Mutte r u n d Fra u wei t voraus.
    Di e Luf t wa r s o vo n Beklemmun g erfüllt , da ß Bosaas o nicht meh r einatme n konnte . E r sagte : »Vielleich t sollte n Mataan un d ic h zu r örtliche n Polizeiwach e gehe n un d das Vorhandensei n de s Findling s hie r melden. « E r erho b sich. Duniy a läche l te und wartete ab.
    Mataa n sagt e darau f respektvol l z u Bosaaso : »Bevo r wir gehen , schlag e ic h vor , da ß Nasiib a un s erzählt , wi e un d w o sie da s Bab y gefunde n hat.«
      Duniy a blickt e vo n Mataa n z u Bosaaso , si e hatt e ga r keine Auge n meh r fü r Nasiiba . Di e Wolke n a m Horizon t ihres Gemüt s ware n dunke l vo n eine m bevorstehende n Gewitter.
    M ataan , de r zu r Bedachtsamkei t neigte , sprac h Bosaas o an:
    »Wenigstens könnte sie uns ein klareres Bild vermitteln, als wi r bi s j e tzt haben, und das wird unsere Aufgabe sicher erleicht e rn. « E r klan g seh r vernünftig.
    Nasiib a erklärt e nun : »D a wa r dies e Scha r vo n Fraue n u m das Baby , al s ic h hinkam , un d e s wa r i n eine m Korb . Ic h sa g euch,ic h ha b noc h ni e s o verängstigt e Gesichte r gesehe n – di e von de n Frauen , mein e ich . Si e wollte n sic h d e m Namenlose n nicht näher n un d ließe n auc h sons t niemande n ran.«
    Blick e huschte n hi n un d her . All e spürten , da ß sic h hie r etwas zusammenbraute , doc h da s Unwette r hatt e sic h noc h nicht entladen.
    Nasiib a fuh r fort : »Ers t warnte n mic h di e Frauen , ic h solle ih n nich t anfassen . Dan n sagt e ein e vo n ihnen , si e würd e denZustan d de s Säugling s de r Polize i melde n – wirklich, so hat sie gesprochen: den Zustand des

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