Duniyas Gaben: Roman
bedecken . Daraufhi n erho b sic h di e Fra u un d setzt e auc h den Hu t auf.
Die Frau ging n u n au f eine m Fußwe g nac h Süde n auf sumpfige s Lan d zu . Mi t de m schläfrige n Blic k eine r Träumerin erspäht e si e di e Gestal t eine s Manne s i n aufrechte r Haltung, eine s Mannes , de r sic h innerhal b eine s perlen f ö r m igen Drahtgeflecht s aufhielt , da s al s Käfi g dient e . Weiter hinten war ei n zweistöckige s Haus , umgebe n vo n eine m großen Obstgarten . Ziemlic h unvermute t san g de r Turmfalk e seine Botschaft : »Freund e dic h a n mi t mir , Frau , un d ic h werd e für imme r dei n sein ; vertrau e mir , un d ic h werd e dic h mi t dembeschenken , was dir zusteht.« Von Furcht ergriffen, ließ die Fra u Hu t sowi e Blättergirland e falle n un d tra t au f si e drauf. Di e Falkenschrei e hörte n auf , di e Nach t wic h de m Tag , un d die Fra u wacht e auf.
Duniy a un d Bosaas o trafe n sic h ein e Weil e später , genauer gesagt , kur z nac h zwe i Uh r nachmittags , vo r de r Klinik . Es wa r ihne n anzusehen , wi e seh r si e sic h au f da s Wiedersehen gefreu t hatten , nachde m si e durc h Schla f un d Arbei t getrennt gewesen waren. Sie hatt e n ein ernsthaftes Gespräch über das geführt , wa s Duniy a al s di e total e Abhängigkei t ihre r Familie vo n Bosaaso s großzügige m Abholdiens t bezeichnete , etwas, da s frühe r ode r späte r ei n End e nehme n müßte . Si e ware n zu eine r fü r beid e Seite n zufriedenstellende n alternativen Regelun g gekommen : Vo n morge n frü h a n sollt e d a s Tax i von Bosaasos Cousin Nasiiba und Yarey zu ihren jeweiligen Schule n bringe n un d vo n dor t wiede r abholen , wofü r Duniya monatlich eine symbolische Summe entrichten würde. Sie war zufrieden , di e Kinde r un d Bosaas o ware n e s ebenfalls.
Si e ware n nu n i n seine m Aut o au f de m We g z u ihr . »Un d wie wa r dei n Tag? « fragt e er.
»Es ist schwierig gewesen«, sagte sie, während sie sich vorbeugte, um den Sicherheitsgurt zu schließen, was in Bosaaso s Fahrzeu g ei n Mu ß war . Si e schafft e e s nicht , die Schnall e einraste n z u lassen , bemüht e sic h abe r weiterhin . Er half ihr schließlich, und beide empfanden sehr bewußt die Berührun g ihre r Hände . »Meine r bestan d nu r au s einer langweilige n Sitzun g nac h de r anderen , ohn e da ß wi r etwas e rreicht haben«, sagte er. »Die klassische Definition von Bürokratie.«
»Ic h hass e das.«
Ihr e Stimm e wa r au f einma l unerwarte t kur z angebunden , als sie sagte: »Bitte, laß uns schnell losfahren.« Er schaltete ohne Rückfrag e sofor t i n de n erste n Gan g un d dreh t e sic h auc h nichtum , u m nachzusehen , we m si e ausweiche n sollten . Die quietschende n Reife n wirbelte n Stau b au f un d ließe n die Augenbraue n einige r au f Taxi s ode r Buss e Wartender hochschnellen . Nieman d sprach , bi s si e au f de r Hauptstraß e zu ihre m Hau s waren ; dan n ers t hiel t e s Duniy a fü r notwendig, etwa s z u sagen . »E s lieg t ein e sonderbar e Mischun g aus Besitzstrebe n un d Schuldgefüh l i n meine r Entschlossenheit, mi t di r allei n z u sein , un d da s gefäll t mi r nicht ; obwoh l e s mir nicht s ausmacht , wen n d u auc h mein e Kolleginne n mitnimmst, möcht e ic h doc h nicht , da ß noc h jeman d be i un s ist . Ic h frage mich , o b ic h eigennützi g ode r eifersüchti g werde. « Seine beengt e Kehl e wurd e di e Freude , mi t de r si e angefüll t war, nich t los.
»Wi e würdes t d u mei n Verhalte n erklären? « wollt e sie wissen.
Ih m schwebte n beglückt e Gedanke n vor , sein Gesichtsausdruck wurde ein Lächeln. »Vielleicht kommt es vo n de r frühe n Phas e unsere r Beziehun g – vielleich t is t e s dem zuzuschreiben , wa s sic h ›besitzergreifende s Verhalten ‹ nennen ließe . Is t e s zu m Tei l deswegen , wei l wi r gern e allei n sein möchten , da ß wi r vereinbar t haben , da ß mei n Cousi n mit seine m Tax i Nasiib a un d Yare y vo n ihre n Schule n abholen soll?«
E s hatt e keine n Sinn , sein e Auslegun g ihre r Gründe anzufechten, war u m sie eingewilligt hatt e , monatlic h etwa s für di e Taxigebühre n ihre r Töchte r z u zahlen ; e s wa r j a nicht , um mi t ih m allei n z u sein , obwoh l ih r da s Freud e machte , sondern u m imme r wenige r vo n seine r Großzügigkei t abhängi g z u sein. Abe r egal , dacht e sie . »Doc h wi e erklärs t d u dir , waru m wir un s wünschen , meh r Zei t miteinande r z u
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