Duniyas Gaben: Roman
un d ic h h ä tt e ih n ermordet , wen n e r meinen Soh n verletz t hätte , da s schwör e ich« , sagt e sie . »Das Schlimm e a n ih m ist« , sagt e Bosaaso , »da ß e r Fraue n liebt.«
De r ungewöhnlich e Gebrauc h de s Worte s ›lieben‹ , das Bosaas o i m falsche n Umfel d verwende t hatte , schockiert e sie, gelind e gesagt . Si e richtet e sic h auf . »E r tu t was?«
»Die Leute sagen, Kaahin liebt Frauen«, sagte Bosaaso schon au f de m Rückzug.
»Meine r Auffassun g nac h lieb t Kaahi n di e Fraue n nicht«,sagt e sie , »tatsächlic h haß t e r si e ode r verachte t si e eher.«
»D i e Leut e sagen , e r lieb t sie« , beharrt e Bosaaso . Si e wa r so feuri g wi e ihr e Wut . »Un d wa s sags t d u persönlich?«
E r fühlt e sic h etwa s i n di e Eck e gedräng t un d mocht e nicht, wa s si e i h m ode r ihre r Freundschaf t antat , hofft e j e doch , er würd e diese s ganz e vo n Kaahi n hervorgerufen e Schlamassel z u eine m friedliche n End e bringe n mi t de n Worten : »E s gibt keine n ersichtliche n Grun d fü r dic h un d mich , dies e Ar t von Strei t übe r jeman d z u führen , de r un s beide n ega l ist. « E r legte ein e Denkpaus e ei n un d fuh r dan n fort : »Lasse n wi r da s Themagan z fallen. « Doc h si e wa r daz u noc h nich t berei t un d fragte:
»Bis t d u au s Porzellan , Bosaaso? « Zuers t begrif f e r nicht , was si e meinte . »Zerbrichs t d u wi e ein e Porzellantasse , wen n du ein e Auseinandersetzun g mi t mi r hast? « fuh r si e f ort.
»Zerschmetter t e s dic h i n Bruchstücke , wen n jeman d vomMinaret t seine r Wu t herabschreit , u m sein e Ansich t deutlic h zu machen?«
»Hören wir auf damit«, schlug er vor. »Nein, das werden wir nicht , verdamm t noc h mal« , meint e Duniya.
E r zuckt e zusamme n un d schwieg.
»Ic h möchte , da ß d u mi r sagst , wa s d u vo n Kaahi n hältst, nicht was die Leute sagen«, schrie sie. »Sag mir deine Meinung , nich t di e andere r Leute.«
E r ga b nach , inde m e r sein e Wort e mi t eine r gläsernenBehutsamkei t wählte , dami t nich t auc h si e ze r brachen . »Er mach t mic h verlege n un d Mir e auch , wei l e r unser e Name n in Verru f bringt , unser e Namen , di e e r gebraucht , al s wäre n es Zertifikat e fü r angesehen e Verbindungen . Un d ic h stimm e dir zu , e r haß t Frauen , eigentlic h haß t e r sic h selbst , un d seine H a ltun g gegenübe r Fraue n is t Zeugni s dafür , ei n Mittel , mit dem er sich selbst täuscht.«
»Wa s is t mi t de m Aufkleber , de n e r au f de r Stoßstang e seines Autos angebracht hat?« wollte sie wissen. »Der, auf dem steht ›Kaahin : Kai n fü r Frauen‹ ; meins t d u den?«
»G enau.«
Bosaas o sagt e ein e Weil e nichts , dan n zuckt e e r mi t denSchulter n un d blickt e versonne n geradeaus . Schließlic h sagte er: »Wir haben alle gewisse Bekannte und Verwandte, die uns peinlic h sind . Außerde m is t e r eigentlic h kei n Freun d vo n mir, nu r de r F r eund einer Freundin. Selbst Zawadi ist für sein schlechte s Benehme n nich t verantwortlich , davo n sprech e ich sie frei.«
»De r Man n is t ei n Frauenfeind« , sagt e Duniya , »und versteck t sic h hinte r tol l aussehende n Auto s un d Berge n von gewaschene m Geld . E s mach t mic h fuchsig , wen n ic h das Wor t ›lieben ‹ au s deine m Mun d i n Verbindun g mi t Kaahi n und de n Fraue n höre , di e e r mi t freigebi g verteilte m Gel d verführt. E r is t nich t gan z sauber , jag t skrupello s seine r Lus t nach.«
E r nah m da s erloschen e Feue r i n ihre m Blic k wahr. In dem Versuch , ihr e befriedet e Stimmun g auszunutzen , rückt e er nähe r a n si e hera n un d verkündete : »Kaahi n wir d nich t dein Fahrlehre r werden , wen n ic h bedenke , da ß e r sic h scho n eine Dreiviertelstund e verspäte t hat . E s tu t mi r leid , da ß ic h ihn über h aup t vorgeschlage n habe. « Daraufhi n ban d Duniy a die bereit s fadenscheinige n Schnürsenke l ihre r Turnschuh e mit große r Behutsamkei t wiede r auf , dami t si e nich t rissen . »Und wa s tus t d u jetzt? « wollt e e r wissen.
»Bleibe n wi r nich t z u Hause? « Si e blickt e z u i h m hoch . »Wir tu n nicht s dergleichen« , sagt e er . Si e starrt e ih n verdutz t an.
»Ic h werd e e s di r selbs t beibringen. « Si e lie ß ih r berühmtes Kicher n hören . »Ode r has t d u kei n Vertraue n i n meineLehrbefähigung? « reizt e e r sie.
»Da s is t e s nicht« , erklärt e sie . »Abe
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