Duniyas Gaben: Roman
Alleinlebe n nicht s aus , abe r da s allein e esse n kan n ic h nicht ertragen. So kam es, daß ich öfters größere Portionen kochte un d di e Kinde r einlud , mitzuessen , d a ihr e Mutte r selten heimkam , u m si e z u versorgen . Di e Kinde r spielte n mi t den Nachbarskindern , un d ic h hab e nicht s weite r gemacht , al s sie zu bitten, eine Pause zu m achen und zum Essen herzukommen, wa s si e auc h geta n haben. « Duniy a wurd e a n ihr e eigene Situatio n mi t Taari q erinnert , kur z vo r ihre r Hochzeit , als Taari q au f ihr e Zwilling e aufpaßt e un d ih r Klinikdiens t sie häu f i g vo n dahei m fernhielt . Si e wollt e ih n ger a d e fragen , ob e r sic h überleg t hatte , Zawad i z u heiraten , al s si e geräuschlos ein e Latern e näherkomme n sah . Ei n Kellne r rie f ihr e Nummer, auf die sie gleichzeitig antworteten. Der große Kellner betrat ih r Akazienzel t mi t gebeugte m Kop f un d lächelte . E r ste llte da s Esse n vo r Duniy a un d scho b di e Rechnung , »di e vo r dem Verzeh r de s Bestellte n bezahl t werde n muß« , Bosaas o hin. Duniy a bestan d darauf , da ß si e sic h di e Rechnun g teilensollten , doc h Bosaas o wollt e davo n nicht s höre n un d sagte , er führ e si e a n dies e m Aben d aus . E r ba t sie , ein e s o erfreuliche Nach t nich t mi t eine r Debatt e übe r s o läppisch e Summe n wie dies e z u verderbe n – schließlic h hab e e r ihr e Großzügigkeit imme r angenommen.
Al s di e Rechnun g begliche n war , gin g de r Kellne r wieder. Duniy a fragt e si c h , o b Bosaas o ei n großzügige s Trinkgeld gegebe n hatte.
Stum m tauchte n si e nacheinande r ihr e Finge r i n das lauwarm e Wasser , da s de r Kellne r z u diese m Zweck hergebrach t hatte . I m Halbdunke l schie n e s ihr , Bosaaso lächelt e wi e jemand , de r gleic h ein e verschm i tzte Bemerkung mache n wird . Si e hatt e di e gelassen e Zuversicht , z u warten, un d e r di e gut e Erziehung , ih r Esse n nich t z u unterbrechen.
»Wenn Zawadi ja gesagt hätte, hätte ich sie geheiratet«, sagte er.
Duniy a holt e tie f Luft , sagt e abe r nichts . Si e aßen s c hweigend , wobe i Duniy a sic h uninteressier t a n de n Gründen gab , waru m Zawad i ih n nich t heirate n wollte . Si e achtete darauf , nich t z u lau t z u kauen , dami t die s nich t ih r stillesDenke n beeinträchtigte . Ein - oder zweimal kollidierten ihre Finger , un d jede r e n tschuldigt e sic h bei m anderen . Al s dies noc h ei n paarma l passierte , kichert e Duniya . Bosaas o redete schließlic h weiter : »I m Grund e mißtraut e Zawad i Männer n alsEhegatten , nich t al s Liebhaber n ode r auc h platonischen Freunden . Si e verabscheut e es , al s gegeb e n hingenomme n zu werden , was , wi e si e sagte , di e Ar t war , wi e schwarz e Männer sic h aufführten , ega l w o i n de r W e l t si e lebten , i n de n USA , inAfrika , i n Westindien , Männer , di e ein e Fra u al s ihr rechtmäßiges Eigentum betrachteten. Einige der schwarzen Män n er , di e si e kannte , kame n i n di e Wohnun g eine r Fra u mit vor unerfüllter Lust ausgebeulten Hosenlätzen. Es war so, als würde n si e ei n Urina l betreten , pflegt e si e z u sagen , denHosenstal l offen , bereit , zu r Ta t gerüstet. « E r genehmigt e sich ein e Pause , u m s chweigen d eine n Bisse n z u essen.
»Mags t d u mi r sagen , wi e jeman d wi e Kaahi n i n dei n Leben gekomme n ist? « fragt e sie . »E s schein t mir , da ß e r nich t zu deine n Kindheitsjahre n gehört , di e d u i n de r Stad t G . verbracht hast . Ode r doch?«
»Ih n hab e ic h Zawad i z u verdanken.«
»Wi e das?«
»I n eine m ihre r Gemeindearbeitsprojekt e stolpert e Zawadi übe r Kaahin , de r i n eine r Wohngemeinschaf t außerhal b von Harl e m wohnte und keine Aufenthaltsgenehmigung für die U SA mehr hatte. Und er hat auch nicht das gemacht, wozu er hergekomme n war , nämlic h seine n akademische n Abschluß. Si e nah m ih n i n ihr e fähige n Sozialarbeiterhänd e un d hatt e ihn i n eine m Jah r wiede r aufgerichtet , imstande , wiede r nach Harvard zu gehen.«
Duniy a sagt e gefühlvoll : »Wa s fü r ein e erstaunlich e Frau,
diese Zawadi.«
»Si e is t ei n Gabe . D u solltes t si e kennenlernen. « Sie schwiege n un d dachte n beide , da ß Zawad i un d Duniya prächtig miteinander auskommen würden. Dann sagte Duniya:
»Nac h alle m abe r versteh e ic h nicht , waru m Zawad i nich t hier ist, bei dir wohnt oder dich gelegentlich wenigstens
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