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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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der Fackel verbrannt hatte. Vana und die beiden Tiere waren nicht in Sicht.
    Beim Anblick der beiden Neuankömmlinge flohen die Khratikl rückwärts die Treppe hinauf.
    Keuchend sagte Deyv: „Wo sind …?“
    „Im Korridor“, summte Sloosh. „Sie meint, daß die Sklaven und Feershs Kinder darauf warten, daß wir nach oben kommen. Allerdings sind sie zum Handeln praktisch unfähig. Sie sind zu sehr von den Befehlen der Hexe abhängig, was eine Schwäche ist, die wir ausnutzen müssen. Ich nehme an, daß die Hexe entwischt ist, sonst hättest du mir vermutlich etwas gesagt.“
    Deyv nickte. Über ihnen rahmten die spitzen Gesichter und hellgelben Augen der Khratikl die Öffnung ein. Die Stufen waren mit dem Blut der Verwundeten bespritzt, die nach oben geflohen waren. Der Archkerri hatte einige Blätter eingebüßt; andere waren zerrissen. Seine Haut war rosa, sah jedoch dick aus. Adern waren keine zu sehen.
    Deyv sagte: „Feersh müßte jetzt eigentlich oben sein und ihre Leute und die Khratikl organisieren. Wir müssen allerdings die Hälfte der Bestien getötet haben, und ich bezweifle, daß die Sklaven gute Kämpfer sein werden.“
    „Das ist richtig“, meinte Hoozisst mit starker Verachtung in der Stimme. „Sklaven geben keine guten Krieger ab. Jedenfalls nicht, wenn sie nicht gerade gegen ihre Herren kämpfen.“
    Eine hohe, harte Stimme drang plötzlich zu ihnen hin. Sie sahen auf, um flüchtig ein schmales, knochiges Gesicht mit grauem Haarknoten zu erblicken. Der Smaragd hing an einer Schnur um ihren Hals. Das Gesicht zog sich blitzschnell zurück, und auch die Khratikl verschwanden. Einen Augenblick später schob sich die Falltür fast über die gesamte Öffnung. Eine dickliche, dunkle Flüssigkeit lief langsam die Treppe hinunter. Sie verbreitete einen beißenden Geruch.
    Der Yawtl sagte: „Jetzt räuchert sie uns aus!“

 
20
     
    Sie rannten den Korridor in jene Richtung hinunter, in die Vana und die Tiere verschwunden waren. In dem Moment, als sie die Stufen erreicht hatten, die zur vorderen Kajüte hinaufführten, kamen ihnen zehn Khratikl wie der Blitz entgegengeschossen. Offensichtlich waren diese durch die Fenster in Boden und Seitenwänden des Schiffsrumpfes nach unten geflogen, weil sie die Eindringlinge zu überraschen hofften. Die Leichen von sechs Khratikl lagen am Fuße der Treppe verstreut; an den Wunden war deutlich zu sehen, daß der Hund und die Katze sie unschädlich gemacht hatten. Die Falltür war außerdem fast ganz verschlossen; nur ein ganz schmaler Spalt war offengeblieben, und die gleiche Flüssigkeit strömte auch hier herab.
    Deyv blickte hinter sich. Dunkle Gestalten bewegten sich auf sie zu. Die Khratikl wollten so viele Feinde wie möglich töten, bevor der Rauch sie wieder dahin trieb, wo sie hergekommen waren.
    Deyv rief den anderen ein paar warnende Worte zu und stürmte den Bestien entgegen. Sie wollten sich auf ihn stürzen, aber er erwischte sie entweder mit dem Schwert oder mit der Fackel, mit der er ihnen den Pelz verbrannte. Kreischend und flügelschlagend rannten sie davon. Er verfolgte sie nicht, da er keine Zeit verlieren wollte. Der Yawtl hatte fünf, die von hinten gekommen waren, vertrieben, aber die Biester sprangen noch im Schein der Kugel umher. Als Hoozisst zum direkten Angriff auf sie überging, wichen sie zurück. Als er sich zur Treppe hinwandte, nahmen sie die Verfolgung wieder auf.
    „Hier muß Vana hinausgeklettert sein“, meinte Deyv.
    Hatte sie es bis auf das Deck geschafft? Oder war sie etwa tot? Und Jum und Aejip?
    Die Khratikl, die er verjagt hatte, waren jetzt wieder da.
    Sloosh sagte: „Hoffentlich setzen sie die Flüssigkeit nicht in Brand, wenn ich auf der Treppe bin.“
    Er trat schwer auf den Stufen auf, drehte sich um, senkte den oberen Torso, bis dieser vom übrigen Körper in gerader Linie abstand, und fing dann an, sein Hinterteil nach oben zu drücken. Langsam streckten sich seine Beine; die Falltür ging hoch. Von oben ertönten entsetzte Schreie. Deyv beeilte sich, ihm zu helfen, während der Yawtl unten blieb, um die Khratikl auf Abstand zu halten.
    Deyv langte mit dem Schwert durch den immer breiter werdenden Spalt und hieb erbarmungslos auf die Menschen ein. Was sie taten, diente lediglich der Verteidigung; sie sprangen beiseite, um nicht an den Beinen verwundet zu werden, und achteten darauf, nicht zu nahe heranzukommen. Mit den Speeren stießen sie von drei Seiten nach ihm. Wenn einer von ihnen es darauf angelegt

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