Dunkel ist die Sonne
hätte, hätte er ihn wahrscheinlich erstochen.
Aber dann öffnete sich langsam die Tür. Hätten die Sklaven gerade daraufgestanden, um sie mit ihrem Gewicht niederzuhalten, wären sie sicher heruntergefallen. Plötzlich richtete der Archkerri seinen Oberkörper auf, griff mit beiden Armen zur Seite und schob sich nach oben. Die Tür flog mit einem lauten Knall auf, und Sloosh bückte sich, um die Keule wieder aufzuheben, die er vorher auf einer Stufe abgelegt hatte.
Der Yawtl ließ von den Khratikl ab und rannte die Treppe hinauf, wobei er die Kugel absetzte. Er griff mit der Linken nach dem Tomahawk in seinem Gürtel und warf ihn so, daß die Kante einen Speerträger unterhalb des Kinns traf. Deyv mußte für einen Moment daran denken, daß der Bursche wirklich begabt war. Ob er etwas mit rechts oder mit links tat, machte bei ihm überhaupt keinen Unterschied. Er war mit beiden Händen gleich geschickt.
Die drei Sklaven, die noch übrig waren, sprangen mit einem Satz über die Leichen von zwei Männern in der Nähe des Türeingangs und flüchteten schreiend aus der Kajüte. Dabei rannten sie zwei Frauen über den Haufen, die mit Fackeln in der Hand hinter ihnen gestanden hatten. Hätten sie genug Verstand besessen, hätten die Sklaven die Flüssigkeit einfach angezündet, solange die Angreifer noch auf der Treppe standen. Aber sie waren Sklaven und es nicht gewöhnt, irgend etwas ohne den ausdrücklichen Befehl ihrer Herrin zu tun.
Die beiden Frauen ließen ihre Fackeln liegen, rappelten sich wieder auf und stürzten aus der Kajüte. Deyv hob eine Fackel hoch und warf sie den Treppenschacht hinunter. Das Zeug fing sofort Feuer und hielt die Khratikl wirksam davon ab, sie zu verfolgen. Allerdings war klar, daß sie durch die Luken des Schiffsrumpfes auf Deck fliegen würden.
Der Yawtl kreischte: „Die Kugel! Die Kugel! Du Narr, du wirst sie verbrennen!“
„Es ist nur ein Stein“, sagte Deyv. „Sei nicht so gierig, Yawtl. Die Toten haben keinen Besitz.“
Hoozisst warf ihm einen bösen Blick zu. Er hob ein hohes, mit der Flüssigkeit gefülltes Keramikgefäß hoch und schleuderte es die Stufen hinunter. Deyv warf noch eines hinterher. Beide brachen auf der Treppe auseinander, und auf einmal war die Kajüte von Rauch erfüllt; es schlugen Flammen durch die Öffnung und wärmten ihnen die Haut.
Der Yawtl schleuderte ein Gefäß durch die offene Tür auf Deck, wo es in einer Entfernung von etwa zwei Metern zu Bruch ging. Er warf eine Fackel in die sich verbreiternde Lache, und sie loderte hell auf. Deyv rannte ins Freie. Er hoffte, daß er, falls irgendwelche Sklaven neben dem Eingang darauf warteten, ihn mit dem Speer zu töten, sie durch das Feuer zu sehr erschreckt hatte, um sich noch rühren zu können. Es waren aber gar keine da; es waren nicht einmal welche zu sehen.
Der auf einem Arm ein Gefäß tragende Sloosh folgte ihm. Der Yawtl kam hustend hinter ihm her; auch er trug ein Gefäß. In der anderen Hand hielt er eine Fackel.
Im Schein des Feuers erblickte Deyv Vana. Sie hieb mit einem Schwert auf die mittleren Kabel ein. Wo hatte sie das Schwert her – von einem Sklaven, den sie bei ihrer Flucht aus der Kajüte getötet hatte? Aber warum wollte sie die Ankertaue durchtrennen? Rufend rannte er auf sie zu. Sie hielt inne; als sie merkte, daß er es war, machte sie weiter. Einen Augenblick später hatten beide vollauf damit zu tun, sich gegen einen ganzen Schwarm der geflügelten Bestien zu verteidigen. Die meistens von ihnen, so vermutete Deyv, waren wohl die gleichen, die ihn schon unter Deck angegriffen hatten.
Jum und Aejip stießen zu ihnen; sie waren von irgendwoher gekommen und überraschten die Khratikl von hinten. Die Katze schnellte herum wie eine Feder, raste hinter den Khratikl her, biß sie in den Hals oder brach ihnen mit einigen Tatzenschlägen das Rückgrat. Mehrere Male geschah es, daß die Bestien bei dem Versuch, ihr auszuweichen, in die Reichweite der Schwerter gerieten und getötet wurden.
Die vier oder fünf Khratikl, die unversehrt geblieben waren, flogen davon oder ließen sich einen Moment auf der Reling nieder, von der unmittelbaren Gefahrenzone weit entfernt. Das aber hatten sie nur gedacht. Jum und Aejip folgten ihnen, und darauf sprangen sie kreischend von dem Tharakorm herunter. Deyv versuchte, die Tiere zu sich zurückzupfeifen, aber er war völlig außer Atem. Sie kamen aber auch von allein wieder zurückgetrottet.
Vana sagte keuchend: „Ich hatte Jum und Aejip
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