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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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verschiedenen Stämmen; vielleicht habt ihr die Weisheit und die Erfahrung, an der es uns Daheimg e bliebenen mangelt. Vielleicht stellt ihr ihm die richtigen Fragen. Wenn ja, wird Phemropit euch nicht töten. Und ihr werdet frei sein.“
    Er hielt inne und meinte dann wie nebenbei: „Übr i gens, dieser Würfel … Ich habe ihn in meinem Haus la n ge betrachtet. Was ist sein Zweck?“
    Sloosh begann zu summen. Deyv aber sagte: „Sei still! Das ist jetzt nicht die Zeit, um die Wahrheit zu sagen!“
    Er sprach weiter zu Fetter Bulle. „Das ist eine Za u berwaffe von unermeßlicher Kraft. Leider wirkt sie so zerstörerisch, daß wir sie nicht anwenden können, wenn wir nicht auch uns selbst zerstören wollen. Hätten wir sie in Gang gesetzt, als wir in dem Netz gefangen waren, hätten wir uns und die Leute mit dem Netz umgebracht, und die Bäume des Dschungels wären entwurzelt wo r den, und eine große Flamme wäre bis ans Meer hinunte r gelaufen und hätte euer Dorf und alle seine Einwohner innerhalb einer Sekunde zu Asche verbrannt.
    Eines der Dinge, die wir suchten, war ein Schild, von dem wir erfahren hatten und der einer Hexe gehören sol l te. Wir wollten diesen Schild stehlen, auf daß wir einen Schutz hätten, wenn wir die Waffe einsetzten.“
    Anscheinend glaubte der Schamane die faustdicke L ü ge, denn er fragte: „Diese Stange, die aus dem Würfel herausragt … setzt man diesen furchtbaren Zauber etwa frei, indem man daran zieht?“
    „Wenn man gleichzeitig eine bestimmte Melodie singt, ja“, antwortete Deyv.
    „Ich nehme an, du willst mir nicht sagen, was für eine Melodie das ist?“ fragte Fetter Bulle weiter.
    „Doch, aber nur wenn du uns freiläßt“, sagte Deyv.
    „Ich könnte dich foltern und die Melodie aus dir he r auspressen.“
    Deyv geriet noch mehr ins Schwitzen. Er sagte: „Nicht diese Melodie. Es verhält sich damit nämlich so, daß ich sie immer dann, wenn ich sie preisgeben soll, vergesse. Nur wenn ich sie willentlich benutze, bleibt sie bei mir.“
    „Du hast eine sehr glatte Zunge“, sagte Fetter Bulle. „Nun gut, wir werden sehen. Inzwischen sollt ihr unsere Sprache noch besser lernen. Sie könnte euch gute Dienste erweisen, vielleicht euch das Leben retten, vielleicht s o gar zur Freiheit verhelfen.“
    Der Schamane erhob sich aus seiner kauernden Ste l lung zur ganzen Größe seiner über zwei Meter hohen Gestalt. Das bemalte, dem eines Tieres ähnelnde, vo r springende Gesicht steckte die Nase durch die Gitterst ä be. Die großen dunklen Augen starrten in Deyvs Augen. „Meine Stöcke haben mir berichtet, daß ihr sonderbaren Fremdlinge vielleicht imstande sein werdet, die Sprache des Gottes zu verstehen. Ich hoffe es sehr, denn ich möchte, daß Phemropit in mein Haus kommt, um dort zu wohnen und mir seine Geheimnisse zu offenbaren. Manchmal träume ich schlecht von ihm. Dann kommt er zu mir, ohne Beine, ohne Arme und ohne Kopf, und er spricht auf diese Weise, die alles blendet. Und er wird sehr böse, wenn ich nicht verstehe, was er sagt. Und es ist nicht gut, wenn ein Gott böse ist.“
    Als der Schamane gegangen war, meinte Deyv: „Ich wünschte, ich wüßte, was er gemeint hat.“
    „Das werden wir schon herausfinden“, sagte der Yawtl. „Hoffentlich nehmen sie bald noch mehr Leute gefangen. Dadurch gewinnen wir Zeit, wenn auch unser Tod wohl unvermeidlich ist.“
    Hoozisst fing wieder an, ihr Gefängnis nach einer schwachen Stelle abzusuchen. Er wußte zwar, daß er nichts finden würde, aber etwas Nutzloses zu tun war besser als nur herumzusitzen.
    Einen Augenblick später zitterte und bebte die Erde, und die Wände wackelten. Nachdem sie versucht hatten, sich auf dem geleeartigen Boden aufrecht zu halten, bis ihnen übel wurde, warfen sie sich der Länge nach hin. Nach einer Weile hatte sich das Erdbeben wieder ber u higt. Aber als Deyv sein Ohr an den Boden legte, konnte er ein ganz leises Donnern vernehmen. Er stand auf und sah zu einem der Fenster hinaus. Die Blätter der wenigen Bäume in der Nähe zitterten immer noch. Die Tsimma n bul waren alle auf den Beinen und pfiffen aufgeregt durcheinander, waren aber ebenfalls im Begriff, ihre tä g lichen Pflichten wieder aufzunehmen.
    Ihre Wächter inspizierten die Hütte, um sicher sein zu können, daß die Holzbretter noch fest miteinander ve r bunden waren.
    Wenig später wurde das große Beben von zwei klein e ren gefolgt. Niemand regte sich weiter darüber auf.
    Kurz vor der Schlafenszeit gab es

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