Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
Vom Netzwerk:
Schmerz ließ langsam nach, aber die Muskeln blieben verkrampft. Nachdem er sich den Schenkel eine Weile gerieben hatte, begannen sich die Muskeln dann allmählich zu entspannen. Schließlich stand er auf und ging langsam durch das Wasser am Dschungel entlang. Nachdem er so ein paar Meilen z u rückgelegt hatte, spürte er nur noch ein leichtes Jucken. Flüchtig sah er, wie sich etwas Rundes und Blasses aus dem See erhob. Das konnte das Geschöpf sein, das ihn mit seinen giftigen Armen verletzt hatte.
    Als die Straße nicht mehr überflutet war, kehrte er wieder darauf zurück. In der Ferne tauchte der Gipfel eines Berges auf, von dem ihm sein Vater schon erzählt hatte. Selbst nachdem er viele Meilen gegangen war, schien er überhaupt nicht näher gerückt zu sein. Deyv beschloß, sich in das Gebiet am Fuße des Berges zu b e geben und sich von dort aus weiter vorzuarbeiten – falls er nicht unterwegs auf einen Stamm traf. Da stieß Aejip einen leisen Warnruf aus. Deyv drehte sich um und e r blickte einen großen, weißlichen Gegenstand, der eine Meile entfernt in der Luft hing und sich mit der G e schwindigkeit des Windes näherte, die zu dem Zeitpunkt nicht sonderlich hoch war. Deyv rannte auf den Dschu n gel zu; die beiden Tiere folgten dicht hinter ihm. Als das Ding über sie hinwegflog, konnte er die bootförmige u n tere Hälfte mit den runden Löchern erkennen. Er erwart e te eigentlich, dort etwas Dunkles herausfallen zu sehen, aber nichts geschah. Er war nicht gerade enttäuscht.
    Als das Tharakorm außer Sichtweite war, ging Deyv zur Straße zurück. Er sah sich jedoch häufig um, da es möglich war, daß noch andere hinterherkamen. Nach e i ner weiteren Meile erreichte Deyv eine Stelle, an der sich zwei Straßen kreuzten. Für ein paar Minuten ließ er sich in einiger Entfernung davon nieder und überlegte, ob er die Straße nehmen sollte, die zu der, auf der er geko m men war, im rechten Winkel verlief.
    Auch die sonderbaren Gegenstände an der Kreuzung betrachtete er, ging aber nicht näher heran. Vier hohe Metallpfosten standen da, von denen jeder einen runden Kasten mit vier runden Augen trug. Deyv hatte noch nie von ihnen gehört. Obgleich sie unbelebt schienen, hatte er nicht eben große Lust, ein unbekanntes Werk der A l ten zu untersuchen. Wenn die Pfosten ihre Totempfähle waren, dann war es gefährlich, ihnen zu nahe zu ko m men. Wie jedermann wußte, steckten Totempfähle voller Magie: mit guter Magie für diejenigen, die ihrem Schutz unterstanden, mit schlechter Magie für die, die ihnen feindlich gesonnen waren.
    Als Deyv nicht mehr ganz hundert Meter von der Kreuzung entfernt war, gaben die Pfosten ein klirrendes Geräusch von sich, und die obersten Augen der beiden Pfosten ihm gegenüber leuchteten in hellgrünem Licht. Bestürzt tat Deyv einen Satz in die Höhe und schnappte nach Luft. Jum bellte einmal und war dann still. Aejip fauchte. Deyv stand eine Weile ohne sich zu rühren da, die Augen starr auf die strahlenden grünen Lichter gerichtet. Dann trat er langsam den Rückzug an. Plötzlich erl o schen die Augen, und in den Pfosten klirrte es dreimal.
    Deyv erstarrte abermals. Die Katze und der Hund schmiegten sich eng an ihn.
    Kurz darauf flüsterte Deyv Jum zu, daß er auf der Straße weiter geradeaus gehen sollte. Der Hund wollte nicht, aber er gehorchte. Wieder klirrte es in den Pfosten, und es wurde wieder grün. Jum drehte sich zu seinem Herrn um. Deyv rief ihn zurück. Als der Hund an einer bestimmten Stelle ankam, ertönte dreimal das Klirren, und die grünen Lichter gingen aus.
    Eine Minute später stieß ein großer, regenbogenfarb e ner Vogel in der Nähe der Pfosten auf die Straße herab. Bevor er landete, klirrten die Pfähle, und die grünen Lichter leuchteten auf. Durch das Geräusch erschreckt, drehte der Vogel ab. Es folgte weiteres Klirren und abermaliges Erlöschen des Lichts.
    Deyv wußte nicht, was er davon halten sollte. Was er jedoch wußte, war, daß ihm das, was er sah, nicht gefiel. Er führte seine beiden Gefährten von der Straße hinunter und quer über den von den beiden Straßen gebildeten Winkel. Als er den Fuß auf die zweite Straße setzte, klir r ten die ihm gegenüber stehenden Pfosten, und ihre A u gen schimmerten grün. Er überquerte rasch die gummia r tige Oberfläche, und in dem Moment, in dem er und se i ne Tiere den Erdboden betraten, klirrten die Pfosten abermals, und die Lichter erloschen.
    Als er sich zu der ersten Straße wieder umwandte,

Weitere Kostenlose Bücher