Dunkel ist die Sonne
vorstellen hineinzukommen. Nichtsdestoweniger wollten der Archkerri und die Sh e mibob nicht aufgeben. Nachdem sie ihre Vorräte übe r prüft hatten, schätzten sie, daß sie noch genug für die Rückreise sowie für sieben weitere Ruhezeiten hatten.
Den anderen gefiel die Vorstellung, an dem finsteren und schrecklichen Ort auch nur eine Sekunde länger als nötig zu bleiben, gar nicht. Phemropit wurde nicht nach seiner Meinung gefragt. Es würde auf jeden Fall bei der Mehrheit bleiben; für Phemropit war ein Ort so gut wie jeder andere. Aber es hatte auch nicht den schrecklichen Gong gehört.
Donner grollte in der Richtung, aus der das Schwarze Tier kam. Nach einer Weile erhob sich ein starker Wind, und Blitze zuckten herab. Der Wind wurde zum Hurrikan. Halbgefrorener Regen prasselte auf sie nieder. Sie gingen um das Haus herum bis zu der Seite, auf der der Wind schwächer war . Sie kauerten sich in ihrem Fahrzeug z u sammen und warteten, daß der Sturm vorüberginge. Schließlich schliefen sie ein, und als sie erwachten und die Tür aufmachten, tobten die Elemente immer noch.
Überdies stand das kleine Tal, in dem sich das Haus befand, fast einen Meter unter Wasser. Riesige Wasse r fälle ergossen sich außerdem über die Hänge des großen Tals.
Die Shemibob ging hinaus und kämpfte sich bis zu Phemropit vor. Dann signalisierte sie ihm, daß es seine Gefährten aus dem kleinen Tal herausbringen sollte. Falls das Wasser dort noch weiter anstieg, sollte sich Phemr o pit den Berghang hinaufbegeben. Sie kam klatschnaß zurück; ihr stachelschweinartiges Haar hing herunter wie nach der Flut das Schilf am Ufer eines Flusses. Sie p o stierte sich an der Tür und öffnete sie nur ab und zu, um festzustellen, wie weit Phemropit vorangekommen war. Es brauchte eine ganze Weile, bis es aus dem kleinen Tal heraus war; das Wasser stieg währenddessen fast gena u so schnell, wie Phemropit den Hügel erkletterte.
Der Boden des großen Tals lag inzwischen fast einen Meter tief unter der schäumenden Flut. Bevor Phemropit den Fuß des nächsten Berges erreicht hatte, war es mi t samt dem Fahrzeug auf seinem Rücken gänzlich unter Wasser. Es plagte sich weiter vorwärts, und kurz darauf zeigte die Neigung des Bodens an, daß es sich auf einem Steilhang befand. Nachdem die Shemibob noch eine Weile gewartet hatte, damit sie auch bestimmt hoch g e nug wären, öffnete sie die Tür. Phemropits Lichtfächer ließ etwa einen Meter vor ihnen einen ausgedehnten Felsvorsprung erkennen. Sie ging hinaus und wies dem Geschöpf den Weg bis unter den Vorsprung. Hier waren sie vor dem direkten Ansturm des Windes sicher, aber der Regen, der sich den Berg hinunter ergoß, bildete u n ter der Kante des Vorsprungs eine Art Vorhang; es war ein Wasserfall, der alles, was sich dahinter befand, u n sichtbar machte.
Es kam eine weitere Ruhezeit. Sie aßen wenig, da sie nicht wissen konnten, wie lange sie noch festsitzen wü r den. Plötzlich begann der Wind nachzulassen, und der Regen hörte auf. Als dann der Wasserfall endlich soweit abgenommen hatte, daß es nur noch an einzelnen Stellen ein wenig rieselte, blickten sie den Berg hinunter. Die Wolken verloren allmählich ihr grimmiges Schwarz, und der helle Himmel hinter dem Schwarzen Tier ließ zur Linken die Silhouetten der Berge erscheinen. Sie konnten immer noch nicht allzuviel sehen, so daß sie sich wieder in das Fahrzeug begaben. Nach einer weiteren Ruhezeit waren die Wolken jedoch verschwunden, und es war ein so großer Teil des Schwarzen Tieres über sie hin wegg e zogen, daß sie die Lage überschauten.
In der Ferne ragte der obere Teil des Daches aus dem Wasser.
„Das Wasser kann nirgendwohin abfließen“, sagte Sloosh. „Es wird woh l verdampfen müssen. Inzw i schen …“
„Wir könnten mit dem Schiff zu dem Haus hinfahren und aufs Dach klettern“, schlug die Shemibob vor. „Vie l leicht sind obenauf Fenster.“
Der Yawtl und die Menschen stöhnten, erhoben aber keinen Einspruch, was auch sinnlos gewesen wäre. Die Shemibob löste das Schiff von Phemropits Rücken, nachdem dieses bis zum Wasser hinuntergefahren war. Dann wickelte sie das hauchdünne, leichte, aber sehr starke Seil noch ein Stück ab und klebte das, was sie nun abgewickelt in der Hand hielt, zusammen. Nachdem sie das eine Ende an Phemropit und das andere am Rumpf des Schiffes befestigt hatte, gab sie dem Geschöpf weit e re, detaillierte Anweisungen. Die Tür wurde geschlossen, und die Passagiere ließen
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