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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Alten mit all ihrer Weisheit und Macht die Botschaft der Schwebenden Gebilde lesen konnten, dann werden wir es sicher auch nicht können“, meinte der Yawtl. „Und wenn sie nicht in das Haus h i neingekommen sind, wie könnte es uns gelingen? Auße r dem, o Shemibob, hast du doch bestimmt Gelegenheit gehabt, die Gebilde im Laufe deines langen, langen L e bens zu studieren, oder etwa nicht? Wenn du nach so la n ger Zeit nicht weißt, was die Gebilde bedeuten, wie – “
    „Kleiner Dieb“, sagte sie, „die Auflösung des Code liegt vielleicht in dem Haus. Wenn wir aber in das Haus nicht hineinkönnen, sehen wir vielleicht vom Fenster aus etwas, was uns Aufschluß gibt. Auf jeden Fall werden wir ei n fach so vorgehen, als ob wir Aussicht auf Erfolg hätten.“
    „Und was meinst du, Archkerri?“ fragte Deyv. „Ich weiß ja, daß du immer eine gewisse Zeit brauchst, um dir über gewisse Dinge klarzuwerden. Aber von diesem Ort hast du seit langem gewußt. Warum …?“
    „Mindestens fünfzig Expeditionen sind bis jetzt hie r hergekommen. Nicht eine kehrte je zurück.“
    Da schrie der Yawtl: „Was machen wir dann noch hier? Laßt uns gehen! Und zwar sofort!“
    „Und auch das konntest du uns wohl nicht früher s a gen!“ sagte Vana sehr ärgerlich.
    „Es kommt immer ein erstes Mal“, entgegnete Sloosh.
    Die Shemibob befahl Phemropit, seinen Schneidestrahl auf das Fenster zu richten. Der schmale Lichtkegel schoß nach vorn und verweilte eine Minute lang auf einem Fleck. Dann schaltete Phemropit das Licht ab und sagte, daß es nicht noch mehr Energie verbrauchen wollte, da es nutzlos sei. Es hatte recht. Das Fenster war unversehrt.
    „Mir ist gerade ein merkwürdiger Gedanke geko m men“, sagte Vana. Sie fröstelte. „Stellt euch vor, wie es war, als dieses Gebäude noch auf dem Boden des Meeres stand, in der schwarzen und furchtbaren Kälte des Wa s sers. Ob dieser gewaltige Gong wohl auch damals zu h ö ren war? Ob vielleicht seine Schwingungen den Schlamm erzittern ließen und die geheimnisvollen Fo r men aufscheuchte, die dort unten hausten? Und wenn das so war, wie oft geschah es wohl?“
    „Sie wußten genauso viel darüber wie wir“, sagte Deyv. „Aber wahrscheinlich waren sie so klug, nicht zu nahe heranzugehen.“
    Der Yawtl drängte zum sofortigen Aufbruch. Es war offensichtlich, daß sie nicht hineinkamen, und darüber war er auch froh. Vielleicht lag das, was die Anwesenheit des neugierigen Archkerri zunächst einfach hingeno m men hatte, jetzt im Schlaf. Aber wer konnte wissen, was geschehen würde, wenn es möglicherweise aufwachte? Besonders jetzt, da sie solchen Lärm machten.
    Die Shemibob sagte: „Seht nur!“
    Sie zeigte nach oben. Sie wandten sich um, um in dem Gegenlicht, das durch den Einschnitt in den Bergen he r einfloß, das erste der schwebenden Gebilde am Himmel zu sehen. Danach kamen noch mehr, eines hinter dem anderen, und dann war das erste auch schon wieder in der Dunkelheit verschwunden. Phemropit fuhr auf Wunsch der Shemibob ein Stück zurück, bis es an einem Hang ankam. Diesen fuhr es hinunter, bis es sich in einem so l chen Winkel zu der Säule befand, daß der Fächer aus Licht auf die Spitze der Säule fiel. Es war nur undeutlich zu sehen, aber das erste der Gebilde, ein riesiges, senkte sich gerade herab, wobei es rasch kleiner wurde, und wurde verschluckt. Auch die, die hinter ihm kamen, ve r schwanden in der Öffnung. Dies konnten die Beobachter nicht sehen, aber die Spitze der schwarzen Säule mußte offen sein.
    „Wenn“, so meinte Sloosh, „die Gebilde nicht einfach da oben verdunsten.“
    „Sehr unwahrscheinlich“, sagte die Shemibob. „Aber das Ganze ist ohnehin nicht sonderlich wahrscheinlich.“
    „Wenn sie da oben hineinkönnen, können wir das auch“, meinte der Pflanzenmensch.
    „Seit wann haben wir Flügel?“ brummte der Yawtl.
    Seine Bemerkung war gar nicht so unberechtigt. Die Mauern erhoben sich in gerader Linie bis in eine Höhe von sechzig Metern und bogen sich dann nach außen, um einen breiten Vorsprung zu bilden. Das Dach war eine gedrungene Pyramide, schätzungsweise dreißig Meter hoch. Von der Spitze aus erhob sich die Säule bis in eine Höhe von vielleicht hundertzwanzig Metern. Sie schien einen Durchmesser von etwa fünfzehn Metern zu haben.
    „Da wird sowieso keine Öffnung drin sein“, sagte Sloosh. „Dann kämen ja Regen und Dreck herein.“
    Sie sprachen noch eine ganze Weile, konnten sich aber keine andere Möglichkeit

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