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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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sagte sie, „gedenkt ihr beide nun, da wir es gefunden haben, zu tun?“
    Sloosh antwortete: „Wenn mein Volk hierherkommt, werde ich mit ihm gemeinsam durch das Tor gehen. N a türlich werden einige ihre laufenden Forschungsarbeiten nicht unterbrechen wollen und darum nicht sofort mi t kommen. Möglicherweise auch überhaupt nicht.“
    „Ich werde hierbleiben und ihm helfen, eine Brücke zum Tor zu bauen“, sagte die Shemibob.
    „Dann bleiben wir auch eine Weile hier und ruhen uns aus“, sagte Deyv.
    Die Shemibob lächelte wissend. „Das macht gar nichts, wenn man das Unausweichliche immer noch ein wenig aufschiebt. Das schadet überhaupt nichts.“
    Deyv antwortete nicht. Er half Vana, den Würfel von Slooshens Rücken abzuschnallen. Der Archkerri hob ihn auf und ging an den Fuß des Berges. Der Berg war von einem Sumpf umgeben, einem ekelerregenden Ort, der verschiedene Gerüche von sich gab, von vielen Pflanze n arten überwuchert war, in dem jede Menge Käfer heru m schwirrten, froschartige Ungeheuer quakten, und in dem es von widerlichen Geschöpfen wimmelte. Sloosh hätte es vorgezogen, den Würfel an einer höher gelegenen Stelle aufzustellen, aber flachen Grund gab es nur in der Nähe des Wassers.
    Die drei Menschen begleiteten ihn. Vana wollte das Baby zum Schlafen ins Fahrzeug legen, weil es dort nicht von Insekten gestört würde. Sloosh zog an dem Stab. Das Schiff faltete sich langsam auseinander. Zu langsam, wie Sloosh meinte.
    „Es ist gut, daß unsere Reise zu Ende ist. Der Energi e vorrat ist praktisch erschöpft.“
    Er betrachtete das Fahrzeug. „Aber schade ist es doch. Die Shemibob und ich haben die Leitungen untersucht. Wir glauben jetzt zu wissen, wie man den Motor in B e trieb setzt, aber wir trauen uns nicht, es zu tun. Man weiß nie, was passiert. Aber …“
    „Ich hoffe, daß ich weit, weit weg sein werde, wenn ihr mit euren Experimenten anfangt“, sagte Deyv.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß das Baby es bequem hatte, rief Deyv Aejip und Jum zu sich. Er sagte Vana, daß er auf die Jagd ginge, und er watete durch das grün überzogene Wasser und den schwarzen Morast dem höhergelegenen Gelände entgegen. Wesentlich später hatte er sich ein gutes Stück vom Lager entfernt und i m mer noch nichts erlegt. Er war gerade dabei, sich an e i nen großen Vogel mit bronzefarbigen Federn, einem weißgeränderten, fächerförmigen Schwanz und einem roten Sack am Hals heranzupirschen, als er Stimmen hö r te. Er erstarrte genau wie die beiden Tiere.
    Die Sprecher kamen näher. Sie unterhielten sich leise, aber bald waren sie nahe genug, daß Deyv feststellen konnte, daß ihm die Sprache unbekannt war. Oder doch nicht? Klang sie etwa ein bißchen so wie die von Vana?
    Da er seine Neugier nicht unterdrücken konnte, schlich er sich durch das Laub. Aejip und Jum folgten ihm. Er blieb stehen, als er vor sich einen Pfad erblickte. Vor ihm gingen zwei Männer. Sie waren groß, und ihre Haut war ein wenig dunkler als die seiner Frau, aber das Haar war kraus wie das ihre, wenn auch braun statt gelb. Sie trugen Kilts aus Borkentuch und die üblichen Waffen eines jeden Dschungelbewohners: Blasrohre, Tom a hawks aus Kiesel- oder Feuerstein, Messer und Speere. Die Beine hatten sie bis über die Knie schwarz bemalt, und den Rücken hatten sie sich rot gefärbt.
    Kurz bevor sie eine Biegung erreichten, verstummten sie. Für einen Moment wandten sie sich in seine Ric h tung um. Ihre Augen waren schräg. Nein, nicht eigentlich schräg; das schien nur so wegen der Hautfalte an der I n nenseite des Augenlides. Die Nasen waren unförmig, ganz und gar nicht wie seine eigene schöne, lange, g e wölbte Nase. Die Lippen waren sehr schmal, und unter die Unterlippe war ein blauer Streifen gemalt. Die Brustwarzen waren rot umrandet. Auf jeder Seite derse l ben dehnten sich zwei siebenstrahlige Sterne aus.
    Der eine trug auf der Schulter eben einen von jenen Vögeln, hinter denen Deyv hergewesen war.
    Er war überzeugt, daß sie gerade von der Jagd nach Hause zurückkehrten. Er wartete ab, bis sie um die Bi e gung verschwunden waren, bevor er ihnen folgte; er mußte unbedingt wissen, wo die Feinde lebten und wie zahlreich sie waren, ferner, wie stark ihre Schlagkraft und Angriffslust war. Um letzteres herauszubekommen, brauchte er gar nicht in Erscheinung zu treten, denn die lange Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß es genügte, jema n den bei der Verrichtung seiner alltäglichen Geschäfte zu

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