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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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beobachten.
    Der Pfad brachte ihn auf niedrigeres Gelände, wo ein kleiner Sumpf war. Die Männer vor ihm wateten hi n durch, so als wüßten sie genau, daß er nicht gefährlich war. Deyv bemerkte ein Tier, das dahinsegelte, indem es seine zahlreichen Rippen ausdehnte, so daß die dünne Luft wie dickflüssiges Wasser wirkte. Es schoß über die Köpfe der beiden Männer hinweg, aber sie schenkten ihm keine ersichtliche Aufmerksamkeit. Das Tier flog in Deyvs Nähe im Bogen nach oben und landete auf dem Ast eines Baums. Als es Deyv erblickte, wandte es se i nen dreieckigen Kopf nach unten und gab ein klapper n des Geräusch von sich. Obgleich der Körper Ähnlichkeit mit der einer Schlange besaß, hatte es glattes, bläuliches Haar und grünliche Augenlider. Deyv beachtete es nicht, denn die Männer mußten ja wissen, was hier in dieser Gegend gefährlich war.
    Die Tiere knurrten ganz leise und schlichen wachen Blicks vorüber, bis sie es weit hinter sich gelassen hatten.
    Deyv sagte genauso leise: „Ruhig, Jum, Aejip. Es tut euch doch nichts.“
    Kurz darauf gelangten die beiden Männer an einen Berg und kletterten den steilen Hang hinauf. Die Bäume waren hier vor langer Zeit abgeholzt worden. Der Hang war mit einem hohen, schotentragenden Gemüse b e pflanzt, für das das Anlegen von Terrassen nicht erfo r derlich war. Der Pfad führte den Hügel hinauf und auf ein kleines Plateau, in dessen Mitte sich ein eingefried e tes Dorf befand.
    Deyv konnte ihnen über den Sumpf hinaus nicht fo l gen, aber er kletterte auf einen sehr hohen Baum, dessen Spitze auf einer Ebene mit der des Berges lag. Hinter der Mauer aus dicken Holzstämmen konnte er die Dächer einiger kegelförmiger Hütten erkennen.
    Da er nur ein paar der Dorfbewohner sehen konnte, begann er wieder hinunterzuklettern. Er hielt jedoch inne, als ein riesiges Nagetier aus dem Sumpf herauskam und an den am Rand stehenden Pflanzen zu fressen begann. Es war außer an den roten Ohren ganz in schwarzen Pelz gehüllt. Der Körper war sehr dick, und es sah ganz so aus, also ob es einen halben Meter größer sein würde als er, wenn es sich auf beide Hinterbeine stellte.
    Eine Zeitlang unbemerkt, verschlang es die Pflanzen mitsamt den blauen Stielen, weißen Köpfen und grünen Schoten. Dann begann ein Junge auf einem hohen Au s sichtsturm aus Holz laut zu schreien. Nach kurzer Zeit rannten die Männer, gefolgt von Frauen und Kindern, den Pfad herunter. Deyv wußte nicht, ob die ganze B e völkerung daran beteiligt war, aber er zählte zweihu n dertzwanzig. Daß er dies nun konnte, erfüllte ihn mit e i nem Stolz, der eigentlich nichts mit der Sache zu tun ha t te. Sloosh hatte ihn einiges gelehrt.
    Das Tier hatte aufgehört zu fressen, als sich die erste Welle von Kriegern den Berg hinunter ergoß. Es betrac h tete die schreienden, Speere schwingenden Gestalten eine Weile, bevor es sich umdrehte, um in aller Ruhe durch den Sumpf zu waten. Etwa dreißig Menschen wateten hinterher; einige warfen Speere. Die meisten verfehlten das Ziel, und die Speere, die trafen, prallten ab. Mehrere Leute erwischten es mit ihren Blasrohrpfeilen, aber diese fielen einfach zu Boden.
    Deyv sah durch das nun offene Tor. Genau vor sich erblickte er ein menschengroßes Götzenbild, ein Ding mit finster blickendem Gesicht, zwei langen Stoßzähnen, die aus dem Unterkiefer herausstanden und aufwärts g e bogen waren, vier Armen und einem gewaltigen Leib. Das Gesicht hatte Ähnlichkeit mit einem Menschen, aber die obere Hälfte des Kopfes war vogelartig verformt zu einem Wesen mit halb geöffneten Schwingen und einem riesigen Schnabel.
    Auf der anderen Seite des Hügels stand ein Baum, der sogar noch größer war als der, auf welchem Deyv sich b e fand. Er kletterte hinab und arbeitete sich durch den Sumpf. Jum und Aejip folgten ihm. Sie warteten am Fuße des Baumes, während er auf diesen kletterte, obwohl sie nicht eben gern bis zu den Schultern im Wasser standen. Als er fast ganz oben war, stellte Deyv fest, daß er das ganze Dorf überblicken konnte. Es war wie die meisten anderen ang e legt, mit dem Haus eines Schamanen in der Mitte. Es waren jedoch auch einige große Holzbehälter da, in denen Wasser war. Er nahm an, daß es sich dabei um Reserven für den Fall einer Belagerung handelte. Ferner gab es etliche übe r dachte Kästen, die die Schoten enthielten.
    In einer Ecke stand ein Seeleneierbaum.
    Das erklärte auch, warum sich der Stamm an einem so unbequemen Ort niedergelassen

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