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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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würden ihm sehr fehlen, und das nicht nur wegen des Schutzes, den sie ihm geboten hatten, sondern auch w e gen ihrer Gesellschaft und ihres Wissens. Von nun an würden er und Vana das Kind abwechselnd tragen mü s sen. Und sie würden in dem Fahrzeug keine Zuflucht mehr suchen können.
    Vanas Gesicht ließ erkennen, daß sie die gleichen G e danken hatte.
    „Wenn der Yawtl unsere Eier gestohlen hätte, gäbe es gar keinen Zweifel über das, was wir zu tun hätten“, sa g te sie langsam. „Aber …“
    „Das stimmt“, sagte Deyv. „ Darum …“
    Sie sahen sich gegenseitig an, und Deyv sagte: „Wir gehen mit euch!“
    Die Shemibob berührte ihren Smaragden und sagte: „Das dachte ich mir. Der Stein hier hat vorausgesagt, daß ihr das tun würdet. Aber ich brauchte ihn eigentlich gar nicht erst zu befragen.“
    Deyv liebte dieses „Ich hab’s dir ja gleich gesagt“ nicht, selbst wenn es aus dem Munde eines höheren W e sens kam. Er war jedoch viel zu froh über die Entsche i dung, um der Shemibob lange zu grollen. Das einzige, was seine Freude verdunkelte, war der Gedanke, daß man das Unvermeidliche nur wieder aufgeschoben hatte. Wenn sie sich ihrer Heimat genähert hätten, würden sie sich abermals entscheiden müssen. Nein, das würden sie nicht. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß sie dann endgültig Lebewohl würden sagen müssen.
    Oder etwa nicht?

42
     
    „Dort ist es“, sagte die Shemibob. „Das Tor.“ Sloosh machte keine Bemerkung über die Tatsache, daß dies eine offensichtliche Feststellung war. Er machte ihr g e genüber nie solche Bemerkungen, obwohl er grundsät z lich schnell dabei war, wenn sie aus dem Munde eines Menschen kamen.
    Sie befanden sich mitten im dichten Dschungel und in halber Höhe auf einem Berg. Vielleicht dreißig Meter über dem riesigen Ast eines riesigen Baumes war der blendende, furchtbare Kreis. Sie hatten ihn erst gefunden, nachdem sie viele Stämme in einem ausgedehnten Gebiet befragt hatten. Diese hätten, wenn die beiden Menschen allein gekommen wären, wohl kaum geantwortet und sie statt dessen sicher getötet. Aber der Archkerri und die Shemibob versetzten sie in Angst und Schrecken. Die Stämme hielten sie entweder für Götter oder für Däm o nen und rannten gewöhnlich davon, sobald sie die beiden sahen. In solchen Fällen blieben die Fremden einfach im Dorf oder Haus, bis die Stammesmitglieder zu der Übe r zeugung kamen, daß die beiden schrecklichen Geschöpfe vielleicht doch nicht in der Absicht gekommen waren, ihre Hütten zu zerstören. Auch die Tatsache, daß die drei Menschen mit diesen Wesen auf vertrautem Fuß standen, trug wesentlich zu ihrer Beruhigung bei.
    Ein oder zwei der Mutigeren von ihnen wagten sich sogar gelegentlich zaghaft in ihre Nähe. Die Shemibob und Sloosh gaben dann die Zeichen des Friedens, und mit der Zeit näherten sich auch die meisten anderen des Stammes. Die Schlangenzentaurin zeichnete ein Bild des Tores in die Erde und versuchte ihnen mittels Zeiche n sprache zu verstehen zu geben, was sie suchte. Lange verstanden die Stammesleute sie nicht.
    Das zwölfte Volk aber, zu dem sie kamen, sprach eine Sprache, die mit der Vanas verwandt war. Obwohl diese nicht alles verstand, konnte sie sich doch halbwegs ve r ständlich machen. Dieses Volk führte sie zu einem Stamm, der einst in der Nähe des Tores gelebt hatte. Der Stamm war zum Platz-der-Zeit-des-Handels gekommen, und seine Mitglieder hatten in der Sprache-des-Handels von dem leuchtenden Grauen erzählt. Zu diesem Stamm gingen nun die fünf Reisenden hin, und sie lernten von der Handelssprache soviel, daß sie ihre Fragen stellen konnten und Antwort auf sie erhielten.
    Ihre Informanten kannten nicht die genaue Lage des Tores. Sie konnten aber die allgemeine Richtung und eine ungefähre Schätzung der Entfernung angeben. Als Sloosh beides erfahren hatte, benutzte er sein Prisma, um Kontakt mit den Pflanzen aufzunehmen. Nach langer, langer Zeit, erfuhr der Archkerri endlich die Lage. Die Angabe war nicht ganz genau, aber Sloosh bediente sich während der Reise fortwährend des Prismas, und je mehr sie sich näherten, um so klarer wurden die Auskünfte. Zwei Ruhezeiten, bevor sie das Tor erreichten, hatte er es endlich geschafft.
    Vana hielt, nachdem sie einmal flüchtig nach oben g e sehen hatte, die Augen gesenkt. Ihr Leib war mittlerweile stark geschwollen. Das Kind sollte nach etwas über zwölfeinhalb Umläufen des Schwarzen Tieres geboren werden. „Was“,

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