Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
Vom Netzwerk:
Yawtl war! Er mußte genau g e wußt haben, in welche Zwickmühle er sie bringen würde, wenn er durch die Röhre ging. Oder etwa nicht? Das hing davon ab, ob er die spurenlesenden Fähigkeiten des Archkerri kannte oder nicht. Und davon, ob er sich mit dieser Röhre auskannte. Wenn er mit ihr vertraut war, dann wußte er auch, ob sie sich verzweigte.
    „Kannst du die Abdrücke des Yawtl auch im Dunkeln sehen?“ fragte Vana.
    „Ja“, antwortete Sloosh. „Aber ich sehe nicht weiter als bei Tageslicht auch.“
    „Der Weg durch den Berg kann kaum länger als eine Meile sein“, meinte Vana. „Glaubst du, du könntest eine solche Strecke aushalten?“
    „Ich weiß nicht. Die Frage ist, ob es überhaupt Sinn hat, daß ich es versuche. Eine weitere, wenn nicht noch wichtigere Frage ist die, ob es wirklich nur eine Meile sein wird. Wenn sich der Weg verzweigt, und das könnte gut sein, was dann?“
    „Wir gehen über den Berg statt durch ihn hindurch“, sagte Deyv. „Wenn Sloosh die Spuren auf der anderen Seite dann nicht sieht, können wir sie zurückverfolgen und sehen, ob sie auf dieser Seite herausführen.“
    „Aber“, wandte Vana ein, „es wäre immerhin möglich, daß sie drüben überhaupt nicht herausführen. Was ist, wenn die Röhre einen Arm hat, der an einer Stelle h e rauskommt, wo Sloosh ihn nicht sieht? Und was, wenn sie überhaupt nicht aus dem Berg herausführt?“
    Das war eine wichtige Frage. Aber Deyv war der A n sicht, daß sie zu einer schnellen Entscheidung kommen mußten. Es gab so viele Möglichkeiten, daß sie noch la n ge darüber hätten reden können. Inzwischen wanderte der Yawtl in aller Ruhe durch die Röhre. Vermutlich war er sogar schon wieder aus ihr heraus.
    Sloosh sagte: „Es sollte eigentlich in jeder Gruppe e i nen Anführer geben. Wir haben diese Frage bisher nicht klären können. Ich würde diesen Rang ja einnehmen, da ich intelligenter bin als ihr, jedenfalls nach meiner Def i nition, da ich mehr weiß als ihr beide. Aber ihr Menschen besitzt etwas, was wir Archkerri nicht besitzen, nämlich einen starken Führungstrieb. Das heißt, manche von euch besitzen ihn und manche auch wiederum nicht. Aber in einer Gruppe ist es bei euch grundsätzlich so, daß einer der Anführer sein muß. Der Begriff der Zusammenarbeit …“
    „Ich möchte das jetzt lieber nicht diskutieren“, unte r brach Deyv. „Ich meine, einer von uns sollte der Anfü h rer sein. Wir müssen zu schnellen Entscheidungen fähig sein, und zwar nicht erst nach langen Diskussionen, wenn man schon vor dem nächsten Problem steht und das erste nicht mehr akut ist.“
    „Also gut“, sagte eine verärgert wirkende Vana. „Du kannst Anführer sein. Aber wenn du nicht die richtigen Entscheidungen triffst, bin ich an der Reihe. Meiner Meinung nach bin ich genauso schnell und genau wie du. Aber …“
    „Sehr gut, Vana“, kommentierte Sloosh. „So, gehen wir also über den Berg. Und dann werden wir weiters e hen.“
    „In Ordnung“, sagte Deyv. „Aber ich werde doch Jum durch die Röhre schicken. Wir haben es hier mit einer Situation zu tun, in der sein Geruchssinn für uns von größter Bedeutung sein kann.“
    „Ach ja“, sagte darauf der Archkerri, „das hatte ich ja ganz vergessen. Unter bestimmten Umständen kann der Hund Spuren genauso gut lesen wie ich oder sogar noch besser.“
    Jum gefielen Deyvs Kommandos gar nicht, aber er ging in die Röhre hinein. Die anderen begannen mit dem Aufstieg.
    Es dauerte zweieinhalb Ruhezeiten. Deyv machte sich Sorgen um den Hund. Was war, wenn Jum sich verirrte und nicht mehr ins Freie fand? Es konnte ja sein, daß der Yawtl durch Wasser watete, in welchem Falle Jum die Spur verlieren würde. Außerdem war es möglich, daß Raubtiere in der Röhre waren, die kurzen Prozeß mit Jum machen würden.
    Sie kamen an den Vorsprung des Gipfels, der sich zur Hälfte beinahe senkrecht über ihnen erhob. Unten, am Fuße des Berges, lag ein gewaltiges Tal. Außer in der Mitte, wo ein Fluß hindurchfloß, war es von Wald bedeckt. Zur Li n ken sahen sie in der Ferne, daß etwas Ri e senhaftes und Grünglänzendes das Tal absperrte. Aus dieser Entfernung war es unmöglich festzustellen, was es war. Wasser floß darum herum und bildete zwei Wasse r fälle.
    Direkt ihnen gegenüber ragte ein Berg auf, der noch steiler war. Hinter ihm lagen noch mehr Gipfel.
    „Wenn die Röhre auf dieser Seite in mehreren Armen endet“, bemerkte Sloosh, „so sind wir zu weit weg, um das

Weitere Kostenlose Bücher