Dunkel ist die Sonne
erkennen zu können. Selbst wenn der Dschungel sie nicht verdeckt.“
Deyv fragte sich, ob er Jum wohl jemals wiedersehen würde. Er verspürte heftige Schuldgefühle. Seufzend b e gann er den Abstieg.
Nachdem anderthalb Ruhezeiten vergangen waren, kamen sie an den Fluß. Dieser war ungefähr eine halbe Meile breit und, nach dem glatten grünen Wasserspiegel zu urteilen, mindestens ebenso tief.
Der Archkerri betrachtete den Fluß einen Augenblick lang sehr sorgfältig und meinte dann: „Wir haben Glück. Ich kann da drüben die Abdrücke des Yawtl sehen. Dort ist er gegangen.“
Er wies durch das dichte Unterholz und die riesenha f ten Bäume am Ufer. Aejip machte sich davon, um zu jagen. Es gab hier reichlich Früchte, so daß die drei keine Mühe hatten, sich vollzustopfen. Gerade als sie sich nach einem guten Ruheplatz umsehen wollten, machten sie eine Entdeckung. Sie entdeckten nämlich die Stelle, an der sich der Yawtl erst kürzlich einen Einbaum gemacht hatte. Holzspäne, ein kleiner Baumstamm, Zweige und abgetrennte Lianen waren die offensichtlichen Anzeichen dafür.
„Er hat einen Iyvrat -Baum genommen“, sagte Deyv. „Das Holz dieses Baumes ist sehr weich; wenn er tüchtig gearbeitet hat, dann hat er ihn bestimmt innerhalb einer halben Ruhezeit gefällt und ausgehöhlt. Es gibt eine ga n ze Menge Iyvrat -Bäume hier. Wir könnten uns auch e i nen Einbaum machen.“
Er betrachtete den gewaltigen Umfang des Archkerri.
„Einbäume, wollte ich natürlich sagen. Glaubst du, daß du paddeln könntest, Sloosh?“
Sloosh summte: „Ja. Dein Hund war auch hier.“
„Ich weiß“, antwortet Vana. „Ich bin gerade in seinen Dreck getreten.“
Sie ging an den Fluß, um sich den Fuß zu waschen. Etwas später kam Jum aus dem Dschungel gesaust und sprang mit wedelndem Schwanz und wackelndem Hi n terteil an Deyv hoch und leckte ihn von oben bis unten ab. Deyv packte ihn und drückte ihn an sich und kraulte ihn hinter den Ohren.
„Jetzt ist klar, daß wir die Röhre hätten nehmen so l len“, sagte Sloosh. „Wir hätten den Dieb einholen kö n nen, während er mit dem Boot beschäftigt war. Ich wu n dere mich, daß Jum nicht …“
„Vielleicht hat er die Spur im Dschungel irgendwann verloren. Der Yawtl könnte schließlich auf einen Baum geklettert sein. Außerdem war uns der Yawtl weit voraus. Vielleicht hat er genug Zeit gehabt, um das Boot zu ba u en und abzulegen, bevor Jum zu ihm stoßen konnte. Auf jeden Fall bin ich froh, daß er gesund und munter ist.“
„Wahrscheinlicher ist allerdings, daß Jum auf die Jagd gegangen ist und dadurch Zeit verloren hat“, bemerkte Sloosh. „Wofür man ihn aber kaum tadeln kann.“
Sie machten sich daran, zwei Bäume zu fällen. Sloosh hatte weder Waffen noch Werkzeuge, so daß er ihnen keine große Hilfe war. Er sah jedoch sehr genau zu, wie die beiden Menschen verfuhren. Als Deyv und Vana g e rade dabei waren, die Stämme auszuhöhlen, tauchte die Katze wieder auf. Sie keuchte und wirkte erschöpft, denn sie hatte einen großen Vogel über eine ziemlich lange Strecke hinter sich hergezogen. Als er noch gelebt hatte, mußte er stehend fast zwei Meter gemessen haben. Die Flügel waren nur im Ansatz vorhanden; der Kopf war gewaltig und mit einem scharfen, gebogenen Schnabel versehen. An den drei Zehen saßen lange, scharfe Kra l len. Offensichtlich war es Aejip gelungen, ihn von oben zu überraschen und fast auf der Stelle zu töten. Hätte er die Möglichkeit gehabt, sich zur Wehr zu setzen, wäre er eine gefährliche Beute geworden.
Vana und Deyv zogen die Haut mitsamt den Federn ab, zerlegten und kochten ihn. Alle fünf aßen, bis sie ganz dicke Bäuche hatten, und anschließend suchten sie sich einen guten Ruheplatz. Ganz in der Nähe hatten sich Aasgeier, Insekten und mehrere krokodilähnliche Säug e tiere eingestellt, um die Reste zu vertilgen. Die Wanderer konnten das wilde Gezänk hören, als sie durch den Busch gingen.
Nachdem man etwas geschlafen hatte, wenn auch bei weitem nicht genug, kehrte man zur Arbeit an den hal b fertigen Booten zurück. Aejip ging abermals auf die Jagd. Als sie, dieses Mal mit leerem Maul zurückkam, waren die Boote fertig. Danach wurden Paddel gebastelt, während Sloosh mit einer Stange, einer Schnur und e i nem Haken von Deyv fischte. Der Archkerri fing alle r dings nichts.
Das kleinere Boot war für Vana und Aejip gedacht. Das größere war ein Auslegerboot, da Deyv befürchtete, Sloosh könnte das Boot umkippen,
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