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Dunkel ist die Sonne

Dunkel ist die Sonne

Titel: Dunkel ist die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip José Farmer
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Wesen-mit-der-Schlangennase. Deyv, der die anderen anführte, e r starrte. Jum und Aejip näherten sich soweit, bis sie genau neben ihm waren, machten aber keine Anstalten weite r zugehen. Sie knurrten auch nicht. Vana holte tief Luft, gab aber danach keinen Ton mehr von sich. Sloosh blieb stehen. Sein Summer war still, aber der Mund unter den Brustblättern schnalzte mit den Lippen.
    Sie alle hatten schon geraume Zeit gewußt, daß etwas ungewöhnlich Gefährliches in nächster Nähe war. Das Schreien der Vögel und Tiere war plötzlich verstummt, und an seiner Stelle herrschte jetzt eine gespannte, drü c kende Stille. Die Gruppe war weitergegangen, wen n gleich langsamer als sonst. Das war also die Ursache für die allgemeine Atemlosigkeit.
    Der gewaltige, purpurhäutige Zweibeiner stand eine Minute lang ebenso starr wie sie, wenn man von der hin und her schwingenden gelben Nase absah. Die purpurnen Augen waren auf sie gerichtet. Die eigenartig mensche n ähnlichen Hände hielt es nach vorn gestreckt; die Finger waren gekrümmt, die gelblichen Klauen glitzerten unter einem Lichtstrahl, der durch ein Loch in der dunklen Decke des Waldes fiel.
    Dann schnaufte es, drehte sich um und verschwand im Laub.
    Obwohl es doppelt so groß wie Deyv war und dreimal soviel wiegen mußte, machte es kein Geräusch.
    Deyv erhob eine Hand um anzuzeigen, daß die and e ren weiter steif wie Statuen stehenbleiben sollten. Lan g sam wandte er sich um. Das Wesen mochte vielleicht nicht hungrig sein. Der gorillaartige Bauch hatte wie ausgestopft gewirkt. Aber es konnte schließlich sein, daß es vorhatte, sie aus dem Dschungel heraus anzugreifen.
    Die Zeit verging, und dann brachen auf einmal alle Tiere des Dschungels wieder in ihr altes Geschmetter aus. Deyv atmete erleichtert auf. Das Geschöpf war we i tergezogen, und er hoffte, daß es nie mehr zurückko m men würde. Wenigstens so lange nicht, wie er sich in der Gegend aufhielt.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Deyv den Schreck verwunden hatte, und Vana ging es ebenso. Sloosh schien ungerührt, was nicht viel heißen mußte. Wer konnte sagen, was sich hinter diesen Blättern abspielte?
    Das Schwanzende des Schwarzen Tieres hatte noch ein Viertel des Himmels zu durchqueren, bevor es ve r schwand. Sie erreichten das Vorgebirge. Die lange Tro c kenheit war durch die besonders langen, schweren R e genfälle mehr als ausgeglichen. Diese hatten das Tempo des Yawtl verlangsamt. Aber sie hatten auch seinen Ve r folgern das Fortkommen erschwert. Nichtsdestoweniger blieben sie ihm auf den Fersen, bis sie an etwas kamen, was wie die Öffnung eines Gebirgstunnels aussah.

13
     
    Sie standen vor dem Eingang im strömenden Regen; alle fühlten sich elend. Wie bei Katzen üblich, litt Aejip am meisten. Aus irgendeinem Grunde empfand sie den sie bis auf die Haut durchnässenden Regen als persönliche Demütigung, und das hatte ihrer Laune nicht eben gutg e tan. Deyv, der die Katze seit langem kannte, hütete sich, ihr in solchen Fällen zu nahe zu kommen. Jum ebenso. Sloosh und Vana jedoch lernten langsamer. Die Frau ha t te noch immer eine Wunde am Bein, die, wenngleich sie nicht allzu tief war, sie früher einmal abbekommen hatte, als sie versucht hatte, die Katze zu trösten. Es hatte eine ganze Weile gedauert, bis diese Wunde verheilt war. Sie hatte sich hingesetzt, und sie hatte die Augen geschlossen und im Geiste ihren Körper abgetastet, um die geeigneten Heilmittel herauszufinden und an die Wundstelle zu se n den, damit durch sie die Bakterien abgewehrt würden und das Fleisch nachwüchse, das die Wunde schließen würde.
    Deyv hatte versucht, sie zum Weitergehen zu bew e gen, die Wunde gar nicht zu beachten, indem sie sie dem normalen Heilprozeß überließ. Vana aber hatte geantwo r tet – und das Argument war so zwingend gewesen, daß er nichts dagegen hatte einwenden können – daß, wenn sie die Wunde unbehandelt ließe, diese ein Stadium erre i chen könnte, in dem sie unkontrollierbar würde. Es wimmelte von unsichtbaren bösen Kräften im Dschungel, und sie ließen keine Gelegenheit aus, um zu schaden.
    Sloosh hatte gegen die Unterbrechung der Jagd nichts einzuwenden. Für den Yawtl gab es kein Entkommen. Die rote Spur würde sie schon zu ihm führen; verstecken konnte er sie nicht.
    Aber nun standen sie genau vor einer Röhre, die für a l le mit Ausnahme des Pflanzenmenschen groß genug war, um sie zu passieren. Die Menschen brauchten sich nur ein wenig zu bücken. Für ihn

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