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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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zurück. »Pryszlak, ein Wissenschaftler, glaubte an das Okkulte?«
    »Wie ich sagte, Mr. Bishop, er war ein höchst ungewöhnlicher Mann. Wir waren ein paar Jahre lang Freunde — nein, Bekannte wäre wohl das bessere Wort —, dann gingen wir getrennte Wege, weil unsere Ansichten über viele Dinge doch sehr differierten. Ich ließ mich für eine Weile in diesem Land nieder, heiratete Jessicas verstorbene Mutter und ging schließlich in die Vereinigten Staaten, wo ich der >Philosophischen Forschungsgesellschaft< unter Leitung von Manly Palmer Hall beitrat. Ich hörte während dieser Jahre nichts über oder von Pryszlak. Wirklich nichts, bis ich vor zehn Jahren nach England zurückkehrte. Er kam mit einem Mann namens Kirkhope zu mir und lud mich ein, ihrer sehr geheimen Organisation beizutreten. Ich fürchte, daß ich weder mit der Richtung übereinstimmte, in die ihre Forschungen sie brachte, noch daß ich überhaupt eine Neigung dazu hatte.«
    »Sie sagten, der Name des anderen Mannes sei Kirkhope. War das vielleicht Dominic Kirkhope?«
    Kulek nickte. »Ja, Mr. Bishop. Der Mann, der Beechwood für seine okkulten Aktivitäten benutzte.«
    »Sie wissen, daß Kirkhope indirekt einer der Gründe war, warum ich zu dem Haus ging?«
    »Ich vermutete es. Hat seine Familie Sie beauftragt?«
    »Nein, das erfolgte ausschließlich durch die Hausverwalter. Offensichtlich war Beechwood seit Jahren im Besitz der Familie Kirkhope, wurde aber nie von ihr benutzt. Das Gebäude war immer vermietet, wie ihre anderen Liegenschaften. In den dreißiger Jahren scheinen dort seltsame Praktiken ausgeübt worden zu sein - die Verwalter waren nicht befugt zu erläutern, um welche Praktiken es sich handelte — und Dominic Kirkhope wurde darin verstrickt. Es wurde so schlimm, daß die Kirkhopes — Dominics Eltern - die Mieter gewaltsam entfernen ließen. Neue Familien zogen ein, blieben aber nie lange - sie klagten darüber, daß an dem Haus »etwas nicht stimme«. Natürlich kam das Haus im Laufe der Jahre in den Ruf, verhext zu sein, und schließlich blieb es einfach leer. Wegen Dominic Kirkhopes Verbindung zu Beechwood wurde es zu einer Art Schreckgespenst für die Familie, ein Schandfleck auf ihrem guten Namen. Es blieb lange Zeit vernachlässigt, bis man vor einem Jahr beschloß, sich ein für allemal des Hauses zu entledigen. Es wurde also modernisiert und renoviert, blieb aber dennoch unverkäuflich, da es weiterhin Berichte über seltsame Vorkommnisse gab. Ich glaube, daß pure Verzweiflung sie veranlaßte, einen Psychoforscher zu beauftragen, dem Problem auf den Grund zu gehen. So kam ich dazu.«
    Kulek und seine Tochter schwiegen, sie warteten darauf, daß Bishop fortfuhr. Plötzlich bemerkten sie seinen Widerwillen.
    »Es tut mir leid«, sagte Kulek. »Ich weiß, daß die Erinnerung daran für Sie unerfreulich ist...«
    »Unerfreulich? Mein Gott, wenn Sie gesehen hätten, was die sich gegenseitig in diesem Hause angetan haben. Die Verstümmelungen ...«
    »Vielleicht hätten wir Mr. Bishop nicht bitten sollen, von diesem schrecklichen Erlebnis zu berichten, Vater«, sagte Jessica ruhig von ihrem Platz am Fenster aus.
    »Wir müssen es. Es ist wichtig.«
    Bishop war über die Schärfe in der Stimme des alten Mannes überrascht.
    »Es tut mir leid, Mr. Bishop, aber es ist lebenswichtig, daß ich genau weiß, was Sie gefunden haben.«
    »Tote Körper, das ist alles, was ich fand! Zerrissen, zerschnitten, zerstückelt. Sie haben einander Dinge angetan, die Übelkeit erregten!«
    »Ja, ja, aber was war sonst dort? Was haben Sie gefühlt?«
    »Ich habe mich verdammt schlecht gefühlt. Was glauben Sie wohl sonst?«
    »Nein, nein, nicht innerlich. Ich meine, was haben Sie im Haus gefühlt? War dort noch etwas — Anderes, Mr. Bishop?«
    Bishops Mund öffnete sich, als ob er noch etwas sagen wollte, doch dann schloß er ihn und fiel in den Sessel zurück.
    Jessica stand auf und ging zu ihm; der alte Mann beugte sich noch weiter in seinem Sitz vor. Verwirrung stand auf seinem Gesicht geschrieben, da er nicht wußte, was geschehen war.
    »Ist Ihnen gut?« Jessica sah besorgt aus, als sie Bishops Schulter berührte.
    Er sah sie an, sein Gesicht für wenige Augenblicke ausdruckslos, dann kam wieder Leben in ihn. »Entschuldigung. Ich versuchte, mich an diesen Tag zu erinnern, aber mein Verstand scheint sich zu verschließen. Ich erinnere mich nicht an alles -was geschah, wie ich herauskam.«
    »Sie wurden auf der Straße vor dem Haus

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