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Dunkel

Dunkel

Titel: Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herbert
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lachen«, sagte Les aufgebracht. »Ist doch klar, daß hier was nicht in Ordnung ist. Ich mein', hast du den Spinner gesehen, der die beiden Kinder und ihren alten Herrn umgepustet hat? Der tickt nich' richtig. Hab' ihn in der Zelle beobachtet. Sitzt da wie'n verdammter Zombie. Tut von allein überhaupt nichts. Ist 'n alter Sittenstrolch.«
    »Ja?«
    »Ja, hat 'ne Akte. Ist 'n paarmal erwischt worden.«
    »Wie ist er dann an 'ne Kanone gekommen? Der kann doch keine Lizenz gehabt haben. Woher hatte er die Knarre?«
    »War nicht seine. War die des alten Herrn, vom Vater der Kinder. Das ist ja das Komische. Dieser Spinner, Burton, brach in das Haus ein und fand die Kanone. Schätze, er wußte, daß die da war. Er fand auch die Patronen. Lud sogar nach, um den Alten fertigzumachen, nachdem er die Jungs erwischt hatte. Dann versuchte er, sich selbst umzulegen. Aber die Läufe von 'ner Schrotflinte sind verdammt lang. Konnte nicht mal sein Haar damit teilen. Verdammt komisch. Versuchte, die Mündung über seine Nase zu schieben und kriegt's nich' mal an seine Stirn.«
    »Ja, verdammt lustig.« Manchmal fragte sich Bob, ob sein Partner als Verbrecher glücklicher gewesen wäre.
    Ein paar Augenblicke herrschte Schweigen zwischen ihnen, und wieder begann dieses Gefühl von Unbehagen zu wachsen.
    »Komm«, sagte Bob abrupt und griff nach dem Zündschlüssel »fahren wir.«
    »Augenblick mal.« Les hatte eine Hand gehoben und starrte angestrengt durch die Windschutzscheibe.
    »Was ist?« Bob versuchte zu sehen, worauf sein Kamerad schaute.
    »Da drüben.« Der größere Polizist deutete dorthin und Bob runzelte verärgert die Stirn.
    »Wo, Les? Du zeigst ja auf die ganze Straße.«
    »Nein, ist nichts. Ich dachte, ich hätt' was auf dem Pflaster sich bewegen sehen, ist aber nur das Flackern der Straßenlampen.«
    »Muß so sein, ich kann niemand sehen. Um die Zeit sollten sowieso alle im Bett liegen. Komm, wir sehen uns das mal aus der Nähe an, um sicher zu sein.«
    Der Polizeiwagen rollte langsam vom Bordstein und leise die Straße hinunter. Bob schaltete die Scheinwerfer ein. »Können auch jedem, der's wissen will, zeigen, daß wir da sind«, sagte er. »Dann schlafen sie ruhiger.«
    Sie waren die Straße dreimal entlanggefahren, als Les wieder auf etwas zeigte. »Da drüben, Bob. Da bewegt sich was.«
    Bob stoppte den Wagen. »Aber das ist das Haus, in dem's gestern brannte«, sagte er.
    »Ja, also warum sollte jetzt jemand da drin sein? Ich schau mal nach.«
    Der stämmige Polizist stieg aus dem Wagen, während sein Kamerad eine kurze Meldung an ihre Wache durchgab. Er griff nach innen und nahm die Taschenlampe aus dem Handschuhfach.
    »Verdammt dunkel da«, murmelte er.
    Das Tor stand offen, aber Les gab ihm einen kräftigen Tritt, als er vorbeiging. Das konnte als Warnung dienen, falls jemand in den Schatten auf ihn lauerte, und gab dem Betreffenden eine Chance, wegzulaufen - Konfrontationen mit Verbrechern gehörten nicht zu den größeren Freuden seines Lebens. Er blieb einen Augenblick stehen, so daß Bob ihm nachkommen konnte, und richtete die starke Taschenlampe auf das Haus. Obwohl der Schaden an der Vorderseite nicht zu schlimm war, einmal abgesehen von den leeren, hohläugigen Fenstern, wirkte das Gebäude zerstört und ärmlich. Es war kein Heim mehr. Er wußte, daß der größte Schaden sich auf der Rückseite befand, da das Feuer in der Küche ausgebrochen war, und schwenkte das Licht auf das Nachbarhaus. Die hatten verdammtes Glück gehabt, dachte er. Das hätte auch in Flammen aufgehen können.
    »Siehst du was, Les?« Er blickte ärgerlich Bob an, der sich lautlos herangeschlichen hatte.
    »Schleich nicht so herum, verdammt!« flüsterte er. »Du hast mich unheimlich erschreckt.«
    Bob grinste. »Entschuldigung«, sagte er vergnügt.
    »Ich dachte, ich hätte jemand durchs Fenster klettern sehen, als wir im Wagen saßen. Kann auch ein Schatten von den Scheinwerfern gewesen sein.«
    »Schauen wir uns mal um, wo wir schon mal hier sind. Stinkt noch immer ziemlich, was? Ist da nebenan noch jemand?« Bob bewegte sich auf das Haus zu und Les beeilte sich, mit ihm Schritt zu halten.
    »Ja, glaub' schon. Dem Haus ist nichts passiert.«
    Bob verließ den Gehsteig und durchquerte den winzigen Vorgarten, um zu den glaslosen Fenstern des Erdgeschosses zu gelangen.
    »Komm mit der Lampe her, Les. Leuchte mal rein.«
    Les tat das, und sie spähten in den eingestürzten Raum hinter dem Fensterrahmen, »'n

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